Max/Min-Gewichtslimits für Automatische Kletter Sicherung ⚠️

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In Kletterhallen bist du automatisch abgesichert. Die automatische Sicherung oder die Halbautomaten sorgen dafür, dass Du nicht abstürzt und Dich verletzt. 

Doch was geschieht, wenn Du nicht der Norm entsprichst? Kannst Du mit ein paar Pfunden zu viel trotzdem sicher klettern? Aber auch Untergewicht darf nicht außer Acht gelassen werden. 

Für die obere Gewichtsgrenze bei Auto-Sicherungssystemen empfehlen Experten ein Maximalgewicht von etwa 120 Kilogramm und ein Minimalgewicht von 10 kg.

Nachfolgend erfährst Du alle wichtigen Informationen zur Gewichtsbegrenzung bei der automatischen Sicherung in Kletterhallen.

Dein eigenes Gewicht stellt kaum ein Problem dar

So mancher übergewichtige Mensch würde gerne klettern. Aber geht das überhaupt mit Übergewicht? Grundsätzlich wird das Klettern den übergewichtigen Menschen sogar empfohlen:

  • Klettern schützt die Gelenke
  • Gewicht wird abgefedert und abgebaut
  • Muskeln werden aufgebaut
  • Die Kondition wird verbessert
  • Besonders die Kniegelenke werden entlastet

Allerdings sollte sich das Übergewicht in Grenzen halten. Extrem übergewichtige Menschen können nicht klettern und müssen generell unter ärztlicher Kontrolle Sport treiben. 

Verwandter Artikel: Bin ich zu schwer zum Klettern? Wiege ich zu viel?

Auch bei Untergewicht ist Klettern zu empfehlen. Du musst nur gewährleisten können, dass Du genügend Kraft hast. Du siehst also, dass Dein eigenes Gewicht die geringsten Probleme darstellt.

Gewichtsunterschiede bei den Kletterern

Du kennst die Situation doch selber: Kaum ein Mensch geht in eine Halle und sucht dort einen Kletterpartner. In der Regel geht man mit Freunden oder Verwandten zum Klettern. 

Doch hier fangen dann meist schon die Probleme an. Der Gewichtsunterschied zwischen den Kletterpartnern ist zu groß. 

Diese Situation kann zu ernsthaften Problemen bei der automatischen Sicherung führen:

  • Im Falle eines Sturzes verlängert sich der Sturzweg
  • Das Risiko auf den Boden zu stürzen vergrößert sich
  • Verletzungsgefahr durch Kontakt mit der Wand
  • Gefahr des sogenannten Durchrauschens
Edelrid Ohm: Ein spezielles Sicherungsgerät für große Gewichtsunterschiede*

Du kannst die Gefahr also minimieren, wenn Du mit gleichgewichtigen Partnern kletterst. Ein kleiner Unterschied ist erlaubt. Experten raten dazu sich an folgender Regelung zu orientieren:

Der Kletterer sollte nicht mehr als 1,3 mal so viel wiegen wie der zu sichernde Kletterer.

Es gibt aber auch ein Sicherungsgerät das es dir ermöglicht mit einem größeren Gewichtsunterschied zu klettern: Das Edelrid Ohm Sicherungsgerät*

In diesem Artikel erfährst du alles darüber: Schweren Kletterer Sichern: Technik + Spezielle Ausrüstung

Unterschiedliche Sicherungsgeräte

Viele halten die maximale Angabe von 1,3-mal so viel für übertrieben. Gerade Profikletterer sehen hier noch Spielraum nach oben. Sie behaupten, dass gerade bei erfahrenen Kletterern ein Gewichtsunterschied von 1,5-mal so viel nicht zu Problemen führt. 

Das hat zu großen Diskussionen geführt und so streiten Experten seit Jahren über die vorgeschriebene Höchstgrenze in Kletterhallen. Das Ganze geschieht unter der Berücksichtigung, dass kaum Reibung entsteht und mit einem Halbautomat. Doch hier kann es nur eine eindeutige Klärung geben, wenn man einen Halbautomaten mit einem dynamischen Sicherungsgerät vergleicht. 

Grundsätzlich empfehlen Experten zur Sicherung in der Halle ein dynamisches Sicherungsgerät. Das kann die Gefahr von Stürzen minimieren. Das gilt insbesondere, wenn der Kletterer schwerer ist als der Sichernde. Der größte Unterschied liegt hier in der Bremskraft. 

In der Regel verstärkt sich die Bremskraft, wenn ein Halbautomat zur Sicherung genutzt wird. Aber reicht das aus? Nein! Du kennst auch diese Situation: Manchmal nutzt Du zu viel Seil oder trotz aller Bemühungen ist der Abstand zur Wand zu groß. Solche ungewollten Sicherungsfehler sind vom Gerät unabhängig und können somit einen Bodensturz nicht verhindern. 

Zudem blockiert ein Halbautomat sofort. Das geschieht auch ohne den Durchlauf des Seiles. Dadurch können weitere Probleme entstehen. Diese Vorgehensweise blockiert nämlich unmittelbar das Bremsseil. Kommt es zu einem Sturz, dann wird die gesamte Energie des Sturzes alleine auf den Sicherer übertragen.

Verwandter Artikel: Wie wählt man ein Sicherungsgerät aus: Guide & Best of

Nachgestellte Sicherungssituationen

Experten haben einige Tests durchgeführt und Klettersituationen nachgestellt. Auch die Sturzhöhen und folglich die Anbringung der Expressen variierten. Ein weiterer Unterschied lag in der Größe des Seiles. So unterschiedlich wie die Voraussetzungen waren auch die Testergebnisse. In einem waren die Experten sich jedoch einig:

Je niedriger die Halle und somit die Höhe der ersten Expresse, desto weniger Sicherungsmöglichkeiten bleiben.

In der Regel haben alle Hallen eine ausreichende Höhe. Allerdings sollte immer gewährleistet sein, dass das Sicherungsgerät bei einer Höhe von 2,5 m stoppt. Nur so kann bei jedem Gewicht eine optimale Sicherung garantiert werden. 

Besonders aufpassen musst du, wenn die Sicherungsgeräte erst bei der ersten Expresse zum Stillstand kommt. Du kannst Dir sicherlich vorstellen, dass das Sicherungsgerät dann womöglich in die Expresse gezogen wird. Je nach Körpergewicht kann die Kraft hier enorm sein. Im schlimmsten Fall wird sogar die Blockierungsfunktion außer Kraft gesetzt. In diesem Fall kann es zu erheblichen Verletzungen an den Händen kommen.

Der optimale Gewichtsunterschied

Experten haben die einzelnen Testergebnisse analysiert und ihre eigenen Erfahrungen mit eingebracht. Sie kamen zu folgenden Empfehlungen wenn man ohne ein spezielles Sicherungsgerät wie den Edelrid Ohm* und ohne größere Erfahrung im Sichern klettert:

  • Wiegt der Kletterer bis zu fünf Kilogramm weniger als der Sicherer, wird von einem Klettergang abgeraten.
  • Wiegt der Kletterer mehr als fünf Kilogramm weniger als der Sicherer, kann der Klettergang erfolgen, wenn eine weiche Absicherung erfolgt.
  • Wiegt der Kletterer bis zu zehn Kilogramm mehr als der Sicherer, dann sollte der Sicherer geübt sein und über Klettererfahrung verfügen.
  • Wiegt der Kletterer mehr als zehn Kilogramm mehr als der Sicherer, wird von einem Klettergang abgeraten.

Der optimale Gewichtsunterschied ergibt sich, wenn der Kletterer maximal fünf Kilogramm mehr wiegt als der Sicherer!

Erfahrene Sicherer können diese Grenzen jedoch durch geschicktes Abfedern vergrößern. So ist es auch möglich einen sehr viel leichteres Kletterer sanft abzufedern wenn man mit dem Sturz etwas hoch springt oder mehr Seil gibt.

Andersherum (Kletterer ist schwerer als Sichernder) ist es mit dem Edelrid Ohm* noch einfacherer. 

Gefahrensituationen richtig einschätzen

Du gehst ganz selbstverständlich mit Deinen Freunden zum Klettern. Manchmal ergeben sich die Kletterpartnerschaften dann einfach und Du denkst kaum über den Gewichtsunterschied nach. 

Das solltest Du aber tun, denn es kann schnell zu Gefahrensituationen kommen. Grundsätzlich solltest Du keinen Kletterer sichern, der mehr als zehn Kilogramm über Deinem Körpergewicht liegt solange du nicht über ausreichende Erfahrung oder die richtige Ausrüstung verfügst*

Ansonsten kann es zu ernsten Problemen kommen. Im Falle eines Absturzes wirst Du ihn ohne zusätzliche Maßnahmen wohl kaum halten können. Die Gefahr wird sogar noch größer, wenn Du zur Sicherung ein dünnes Seil nutzt. 

Zudem sollte auch der Kletterer erfahren sein. Er muss auch seine Füße ohne Probleme gegen eine Wand stemmen können. Das macht aber gerade übergewichtigen Personen Probleme, denn die sind nicht immer so manövrierfähig. 

Daher gilt auch hier wieder: Du musst Deine Kletterschuhe regelmäßig kontrollieren, denn die Haftung an der Wand muss so oder so gesichert sein. Abgenutzte Sohlen verhindern ein sicheres Klettern!

Klettern mit schwergewichtigen Partnern

Hast Du trotz allem den Wunsch mit einem schwereren Partner zu klettern? Dann kannst Du das gerne versuchen, wenn Du ein erfahrener Kletterer bist und zusätzliche Maßnahmen triffst. Gerade diese Maßnahmen sind unumgänglich, wenn Du sicher und gefahrlos klettern willst. Diese Maßnahmen könnten wie folgt aussehen:

  • Erhöhe künstlich Dein eigenes Gewicht
  • Achte auf die Reibung
  • Sichere Dich selber
  • Benutze spezielle Ausrüstung wie den Edelrid Ohm*

Das Gewicht erhöhen

Du musst Dir kein zusätzliches Gewicht anfuttern. Gute Kletterhalle bieten dafür sogenannte künstliche Gewichtserhöhungen an. Bei diesen Gewichtserhöhungen handelt es sich in der Regel um Ballasttaschen oder Ballastsäcke. 

Du kannst diese Ballastsäcke ganz einfach in Deine Anseilschlaufe einhängen. Der Sack ist mit einer Schlinge ausgestattet. Achte darauf, dass Du den zusätzlichen Ballast immer in der gegenüberliegenden Richtung Deiner Hand anbringst, die Du zum Bremsen nutzt. Zudem sollte der Ballastsack auch immer unterhalb des Karabiners, den Du zur Sicherung nutzt, angebracht werden. 

Wenn Du diese Maßnahmen befolgst, dann verhinderst Du Kollision. Weiterhin solltest Du darauf achten, dass die Verbindungsschlinge nicht lose hängt. Optimal ist, wenn die Schlinge unter einer leichten Spannung steht. Generell sollte der Ballastsack immer seitlich und eher hinter Deinem Körper angebracht sein. 

Ist das gewährleistet, dann kannst Du das Seil schneller verkürzen und kommst zudem schneller in Deine ursprüngliche Position zurück.

Gefährliche Reibung an den Händen

Grundsätzlich verhindert die Erhöhung des Ballastes schwerwiegende Situationen. In erster Linie wird nämlich die Wegverlängerung im Falle eines Sturzes blockiert. Trotzdem bleibt der Druck auf die Hand enorm hoch und gleicht sich in etwa an der Höhe des Gewichtes des Kletterers und somit am zusätzlichen Ballast an. 

Es entsteht eine gefährliche Reibung. Daher solltest Du es beim Auflegen des Ballastes nicht übertreiben. Extreme Gewichtsunterschiede sollten daher nicht ausgeglichen werden. 

Grundsätzlich raten Experten dazu, den Ballast auf maximal 20 Kilogramm zu beschränken. Im freien Gelände ist die Zuladung von sicherem Ballast kaum möglich. Hier bleibt Dir nur eine zusätzliche Absicherung. Daher ist es ratsam, dass Du Dich am Fels selber absicherst. Ideal ist dafür ein festverwurzelter Baum.

Die Reibung nicht außer Acht lassen

Sobald Du mit zusätzlichem Ballast absicherst, entsteht keine nennenswerte Reibung. Gleiches gilt auch, wenn Du die erste bzw. niedrigste Expresse erst gar nicht anbringst. 

Im freien verhinderst Du die Reibung automatisch, wenn Du Dich zusätzlich an einem Baum absicherst. Du kannst auch auf künstliche Weise auf die Reibung einwirken. 

Diese künstlichen Maßnahmen sind besonders empfehlenswert, wenn Du zum Beispiel nicht genügend Kraft in der Sicherheitshand hast. Kletterexperten raten auch dazu bestimmte sichernde Handgriffe zu erlernen und später zu intensivieren. 

Sie sollte einmal zur Routine werden. Im Fachhandel gibt es zudem sogenannte Reibungserhöher zu kaufen. Sie werden an der ersten Expresse angebracht. Einen weiteren Vorteil bringen Clips. Mit den Clips kannst Du das Seil in eine der Nachbarrouten befestigen und bekommst so eine zusätzliche Sicherung. All diese Maßnahmen reduzieren die Wirkungskraft auf die sichernde Hand enorm. 

Der Klettersport findet immer mehr Anhänger und so sind Kletterhallen meist ausgebucht. Es ist daher meist nur Wunschdenken, das man zur Sicherung auch Nachbarrouten nutzen kann.

Weglassen einer Expresse die Alternative?

Grundsätzlich sind in den Kletterhallen die Exen schon zuvor angebracht wurden und können somit nicht versetzt werden. Es kommt daher ganz darauf an, in welcher Höhe die erste Exe angebracht ist. 

Grundsätzlich hängt die erste Expresse in den Hallen viel niedriger als am Felsen. Das liegt daran, dass die Deckenhöhe in Hallen begrenzt ist. Bedenke, dass sich dadurch der Bremsweg verkürzen kann. Es kann also passieren, dass Du bei der Absicherung nach oben gezogen wirst. Im Extremfall sogar bis zur ersten Expresse. 

In manchen Hallen sind die ersten Exen trotz der begrenzten Höhe sehr hoch angebracht. Bedenke, dass die sichernde Person dadurch noch viel weiter hochgezogen werden kann. Andererseits verlängert sich für den Kletterer auch die Sturzstrecke. 

Zwangsläufig nimmt also die Kollisionsgefahr zu. Im schlimmsten Fall droht sogar ein Sturz auf den Boden.

Fazit

All diese Test und Sicherheitsprüfungen haben Dir gezeigt, dass es zum Klettern kein Idealgewicht gibt. 

Es kommt also immer auf den Gewichtsunterschied an. Grundsätzlich ist Klettern auch für übergewichtige Personen empfehlenswert, da die Gelenke geschont werden. Andererseits empfehlen Experten aber ein Höchstgewicht von 120 Kilogramm. 

In den meisten Hallen werden generell nur Kletterer bis zu diesem Körpergewicht zugelassen. Viel wichtiger als Dein eigenes Gewicht ist aber das Verhältnis des Gewichtes zwischen Dir und Deinem Kletterpartner. 

Generell sollte der Unterschied nicht zu groß sein. Die sichernde Person kann zwar zusätzlichen Ballast auflegen und sich zusätzlich sichern, aber trotzdem können auftretende Probleme nicht immer verhindert werden.


Achtung: Beim Klettern musst du auf deine Sicherheit achten! Die Informationen auf climbtheearth.com helfen dir nur beim Lernen. Bevor du kletterst, solltest du sicherstellen, dass du von einem Experten richtig eingewiesen wurdest und dass du alle Sicherheitsvorkehrungen befolgst.

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