Wie wählt man ein Sicherungsgerät aus: Guide & Best of 2022

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Das Sicherungsgerät ist essentiell beim Sichern und Abseilen deines Kletterpartners. Ein Sicherungsgerät bremst das Kletterseil indem es Reibungswiderstand auf das Seil auswirkt.

Wo in den Anfängen des Kletterns einfach der Körper als Sicherungsgerät benutzt wurde, indem man das Kletterseil um die Hüfte geschlungen hat, gibt es heutzutage im Prinzip drei verschiedene Sorten von Sicherungsgeräten:

    1. Tube bzw. ATC Sicherungsgeräte ohne Bremsunterstützung
    2. Sicherungsgeräte mit Bremsunterstützung
    3. Abseilachter

Jede Sorte von Sicherungsgeräten hat seine eigene Anwendung welches Sicherungsgerät du am Ende benötigst hängt im Wesentlichen davon ab, welche Art von Klettern du bevorzugst.

In diesem Artikel wirst du lernen welcher Typ von Sicherungsgerät welchen Zweck hat und wie man das richtige Sicherungsgerät aussucht. Am Ende findest du noch ausführliche Kaufempfehlungen für aktuelle Sicherungsgeräte:


Die 3 verschiedenen Arten von Sicherungsgeräten

Tube / ATC Sicherungsgeräte ohne Bremsunterstützung

Empfehlung: Black Diamond ATC-XP*

Dies ist die einfachste Art von Sicherungsgerät. Diese Sorte von Sicherungsgeräten kannst du für  jeden Klettertyp verwenden. Egal ob du draußen am Felsen kletterst oder in einer Kletterhalle, dieses Sicherungsgerät kann überall verwendet werden.

Das Funktionsprinzip ist die mechanische Reibung zwischen dem Sicherungsgerät und dem Kletterseil. Zu jedem dieser Sicherungsgeräte Gehört ein verschließbarer Karabiner. Das Kletterseil wird als Schlaufe durch das eine Ende des Sicherungsgerätes gefädelt, sodass es auf der anderen Seite der Schlaufe des Sicherungsgerätes gleicht. Durch beide Schlaufen, also das Kletterseil die zum Sicherungsgerät gehörende Schlaufe, werden mit einem verschließbaren Karabiner am Klettergurt befestigt.

Das andere Ende des Seils wird mit der Hand festgehalten. Dadurch kann man manuell die Reibung extrem erhöhen, womit das Seil effektiv gestoppt wird. Andererseits kannst du durch Lockerlassen das Kletterseil ganz einfach freigeben damit der Kletterer beim Klettern keinen Widerstand spürt.

Die meisten dieser tube Sicherungsgeräte haben zwei Schlitze für Seile. Damit kannst du auch mit Halbseilen und Zwillingsseil und arbeiten.

Auch zum Abseilen kannst du dieses Sicherungsgerät benutzen. Dafür sind extra jeweils zwei Schlitze vorhanden, damit man zwei Seile gleichzeitig durch das Sicherungsgerät fädeln kann.

Vorteile:

  • Für alle Arten des Kletterns geeignet
  • Leicht zu benutzen
  • Geringes Gewicht
  • Das Kletterseil bekommt beim Sichern keine Schäden
  • Kann zum Abseilen verwendet werden
  • Für so gut wie alle Kletterseil Durchmesser geeignet

Nachteile:

  • Beim Abseilen ist es schwerer eine langsame Geschwindigkeit aufrechtzuerhalten
Auto-Block Sicherungsgeräte

Ein Auto-Block Sicherungsgerät ist eine Abwandlung des normalen Tube Sicherungsgerätes. Auto-Block bedeutet, dass das Kletterseil bei einem Sturz des Kletterers so stark eingeklemmt wird, dass es mehr oder weniger sofort stoppt. Manche möchten den Sturz des Kletterers aber möglichst dynamisch abfangen, wodurch diese Auto-Block Funktion oft direkt verworfen wird. Dies ist aber durch etwas Technik leicht zu umgehen. Wenn du siehst, dass dein Kletterpartner fällt, springst du etwas nach oben, wodurch der Sturz dynamischer wird.

Diese Sicherungsgeräte haben ein extra Loch, um sie mit einem Karabiner an einem Anker zu befestigen. Mit solchen Sicherungsgeräten kannst du einen Kletterer sichern und dabei selbst an der Wand hängen. Dies ist natürlich besonders bei Multi-Pitch Routen äußerst praktisch.

Es gibt einen entscheidenden Vorteil gegenüber normalen Tube-Sicherungsgeräten: Du brauchst beim Sichern nur eine Hand.

Dadurch bietet sich solch ein Gerät auch dazu an zwischendurch einen der beiden Kletterer eine Pause zu gönnen. Wichtig ist aber hierbei, dass mindestens eine Hand immer das Seil unter einer gewissen Spannung hält, da sonst keine Sicherung mehr gegeben ist.

Der Nachteil ist dass solche Auto-Block Sicherungsgeräte schwerer zu bedienen, teurer und etwas schwerer sind.

Sicherungsgeräte mit Bremsunterstützung

Unangefochten: Petzl Grigri 2*

Sicherungsgeräte mit Bremsunterstützung geben dir mehr Sicherheit, Handling und Kontrolle über das  Kletterseil. Durch die Bremsunterstützung werden auch deine Kräfte geschont, womit du später noch mehr Kraft hast, um selber zu klettern.

Wichtig ist hierbei zu betonen dass die Hilfe beim Bremsen lediglich eine Unterstützung ist und dir die Arbeit beim Sichern nicht abnimmt. Du musst trotzdem das Seil mit deiner Hand kontrollieren und bereit sein wenn der Kletterer fällt.

Die Handhabung eines Sicherungsgerätes mit Bremsunterstützung benötigt eine Einführung, da die Bewegungen und Mechanismen nicht selbsterklärend sind. Ich empfehle daher jedem Anfänger erst einmal mit einem normalen Sicherungsgerät zu arbeiten. Nach einer Weile und etwas mehr Erfahrung kann man dann auf ein Sicherungsgerät mit automatischer Bremsunterstützung umsteigen.

Die Bremsunterstützung kann aktiv oder passiv sein:

  • Passive Bremsunterstützung: Die passive Bremsunterstützung erfolgt rein mechanisch durch mechanische Reibung zwischen Kletterseil und dem Sicherungsgerät. Der Trick bei solchen Geräten ist, dass sich die Position des eingesetzten Karabiners verändert, je nachdem ob an dem Seil stark gezogen wird oder nicht. Je stärker an dem Seil gezogen wird, desto stärker wird das Seil eingequetscht und somit gebremst. Die Bremskraft ist jedoch nicht so hoch wie bei den aktiv gebremsten Sicherungsgeräten and und hängt auch stark vom eingesetzten Karabiner ab.
  • Aktive Bremsunterstützung:  Sicherungsgeräte mit aktiver Bremsunterstützung zählen zu den besten Sicherungsgeräten überhaupt. Ihre Bremskraft ist unabhängig vom eingesetzten Karabiner, da der Karabiner lediglich zur Befestigung des Sicherungsgeräte am Klettergurt zuständig ist. Die Bremskraft wird durch Mechanismen im Inneren des Gerätes erzeugt. Dies geschieht automatisch, wodurch du dich auf nichts weiter konzentrieren musst als den Sturz des Kletterers richtig abzufedern. Dadurch gewinnst du jede Menge Vertrauen in eure Sicherheit, was sehr angenehm ist. Diese vielen Vorteile gegenüber einem normalen Sicherungsgerät werden jedoch durch den höheren Preis gedämpft. Da die Sicherheit beim Klettern jedoch Priorität Nummer 1 ist, ist ein Kauf aber auf jeden Fall gerechtfertigt.

So gut wie jedes Sicherungsgerät mit Bremsunterstützung verhält sich anders. Der Unterschied kann teilweise enorm sein. Trotzdem lassen sich allgemein ein paar Vorteile und Nachteile zusammenfassen.

Vorteile:

  • Unterstützt den Sichernden beim Auffangen eines Sturzes
  • Ein größeres Gefühl der Sicherheit als bei herkömmlichen Sicherheits Geräten
  • Das Abseilen des Kletterers erfolgt gleichmäßig und kontrollierbar

Nachteile:

  • Teurer als normale Tube  Sicherungsgeräte
  • Schwerer als  alle anderen Typen von Sicherungsgeräte
  • Mit vielen Sicherungsgeräten mit Bremsunterstützung kann man nur ein Seil gleichzeitig benutzen
  • Sicherungsgeräte mit Bremsunterstützung unterstützen meistens nur die gängigen Seildurchmesser. Bevor du extrem dicke oder dünne Kletterseile damit verwendest, solltest du dich informieren, ob dieses Sicherungsgerät den Kletterseil Durchmessern kompatibel ist.

Abseilachter

Ein Abseilachter* wird vor allem zum Abseilen und ein Rettungs Situationen benutzt. Man kann ihn aber auch zum Sichern beim Toprope oder Vorstieg Klettern verwenden.

Die Form gleicht einer 8, weshalb dieses Stück im Englischen auch Figure 8 genannt wird. Um den Abseilachter zu benutzen, musst du nur das Seil als Schlaufe durch die große Öffnung führen und dann die Schlaufe einmal um das andere Ende mit der kleinen Öffnungen legen. Das ganze wird dann durch einen verschließbaren Karabiner an der kleinen Öffnung mit deinem Klettergurt verbunden.

Durch das mehrmalige Umlenken des Kletterseils, wird ein hoher mechanischer Widerstand aufgebaut, wodurch du das Seil leicht kontrollieren kannst. Jedoch ist die Kontrolle dabei und die auf das Kletterseil übertragende Bremskraft nicht so hoch wie bei einem Sicherungsgerät mit Bremsunterstützung.

Vorteile:

  • Recht günstig und leicht
  • Ideal zum Abseilen
  • Kann mit jedem Seil verwendet werden

Nachteile:

  • Ein Abseilachter wirkt einen kleineren Widerstand auf das Kletterseil aus, wodurch die Kraft die du beim Sichern brauchst höher ist.

Kletterseil Kompatibilität

Ein wichtiges Detail eines jeden Sicherungsgerätes ist es, ob es mit deinem Seil funktioniert oder nicht. Die meisten Sicherungsgeräte haben eine recht große Spanne von geeigneten Seil Durchmessern, aber wenn du ein Kletterseil* benutzt, das dafür ungeeignet ist, können die Folgen fatal sein.

Wenn du ein zu dünnes Seil verwendest, kann die auf das Kletterseil übertragen der Bremskraft zu gering sein, womit du deinen Kletterpartner nur mit sehr viel Kraft richtig sichern kannst. Kommt es dann zu einem Sturz, können Verbrennungen an deiner Hand auftreten, weil du das Seil hauptsächlich mit deinen Händen Bremsen musst.

Wenn das Kletterseil zu dick ist, kann es entweder erst gar nicht durch das Sicherungsgerät durch gefädelt werden, oder die Reibung ist so groß, dass der Kletterer beim Klettern einen hohen Widerstand spürt.

Besonders bei Sicherungsgeräten mit Bremsunterstützung solltest du beim Kauf vorher genau wissen wie dick dein Seil ist. Wenn du dir unsicher bist, solltest du es ausmessen. Rechne einen kleinen Fehler auf die Messung drauf und vergleiche dann deinen Wert mit den Angaben des Herstellers des Sicherungsgerätes.

Außerdem musst du vorher wissen ob du zwei Seile benutzen möchtest oder nicht. Mit so gut wie allen ATC Sicherungsgeräten kannst du zwei Seile benutzen. Mit einem Sicherungsgerät mit Bremsunterstützung kannst du nur ein Seil benutzen.


Welches Sicherungsgerät für welche Situation?

Sicherungsgeräte für Anfänger

Obwohl Sicherungsgeräte mit einer aktiven Bremsunterstützung sehr attraktiv sind, solltest du aber, wenn du gerade erst mit dem Klettern anfängst, mit einem ganz einfachen ATC Sicherungsgerät anfangen. So kannst du erstmal die grundlegenden Techniken erlernen bevor du dir ein kompliziertes Sicherungsgerät anschaffst.

Ein ganz normales Tube Sicherungsgerät ohne Bremsunterstützung ist ideal für den Anfang. Dort gibt es keine beweglichen Teile auf die du aufpassen musst und das Prinzip ist sehr einfach. Der große Vorteil an ihnen ist auch, dass sie für so gut wie alles beim Klettern geeignet sind. Du kannst damit sicher einen Sturz deines Kletterpartners fangen und ihn am Ender der Kletterroute kontrolliert wieder herunterlassen.

Unsere Kaufempfehlung liegt ganz klar beim Black Diamond ATC XP*. Weitere Informationen dazu findest du unten im Kapitel Kaufempfehlungen.

Sicherungsgeräte für Single-Pitch Routen

Bei Single-Pitch Routen, also bei Routen mit nur einer Etappe wo der Kletterer jederzeit wieder auf den Boden herabgelassen werden kann, muss das Sicherungsgerät souverän mit Stürzen umgehen. Und am besten sollte das Ablassen des Kletterers am Ende möglich und einfach sein, ohne dass ich der Kletterer selber Abseilen muss. Außerdem sollte die benötigte Kraft, die nötig ist, um den Kletterer bei einer Pause zu halten, möglichst gering sein.

Das Gewicht des Sicherungsgerät ist ist von zweitrangiger Priorität, denn die Eigenschaften beim Sichern stehen im Vordergrund. Auch solltest du dich nicht vor den etwas komplizierten Sicherungsgeräten mit Bremsunterstützung scheuen, da sie dir jede Menge mehr Sicherheit und Funktionen bieten.

Wenn man diese vielen Anforderungen beachtet, liegt unsere Wahl ganz klar beim GriGri 2 von Petzl*. Details über dieses Gerät siehst du unten in der Sektion mit unserer Kaufempfehlungen.

Sicherungsgeräte für Multi-Pitch Routen

Bei einer Multi-Pitch Route wird an der Felswand gesichert. Hierfür sind unserer Meinung nach am besten Sicherungsgeräte geeignet die eine Auto-Block Funktion haben und direkt am Anker befestigt werden können. Dadurch erhält man alle nötigen Funktionen die man  zum Sichern während einer Multi-Pitch Route braucht und man hat dazu noch den Komfort der Auto-Block Funktion.

Unsere Empfehlung ist hier auch der Black Diamond ATC Guide*, wenn du zwei Seile gleichzeitig verwenden möchtest und kein Sicherungsgerät mit Bremsunterstützung haben möchtest. Falls dir ein Seil reicht und du schon etwas Erfahrung beim Sichern hast, funktioniert hier auch das GriGri 2 von Petzl hervorragend. Besonders wenn du Kletterrouten wählst bei denen du dich an deinem Limit bewegst, ist ein Sicherungsgerät mit Bremsunterstützung auf jeden Fall eine gute Idee. Dadurch wird nicht nur eure Sicherheit erhöht, auch werden deine Kräfte beim Sichern geschont. Zum Abseilen am Ende der Route kannst du dir dann ja trotzdem ein normales Sicherungsgerät oder einen Abseilachter mitnehmen.


Kaufempfehlung: Die Besten Sicherungsgeräte

Mit Bremsunterstützung: Petzl GriGri 2

Unangefochten: Petzl Grigri 2*
  • Seildurchmesser: 8,9..11 mm
  • Seil Schlitze: 1
  • Gewicht: 185 g
  • Pro: Weit verbreiteter Standard; Relativ einfache Bedienung; Sehr gute Kontrolle; Auch für dünne Kletterseile geeignet
  • Con: Nur ein Seil; Teurer als ATC’s; Relativ schwer

Der Petzl GriGri 2* ist schon seit langem eines der beliebtesten Sicherungsgeräte mit Bremsunterstützung. Es gibt sehr viele Kletterer die von Anbeginn ihrer Kletter Karriere nur dieses Sicherungsgerät kennen und darauf schwören.

Viele haben versucht den GriGri nachzuahmen aber besonders beim Handling des Kletterseil und der herausragenden Fähigkeit einen Sturz aufzufangen ist der GriGri unschlagbar.

Es gibt mittlerweile auch den GriGri+, der eine Panikfunktion hat. diese Funktion besteht aus einem Hebel den man ziehen kann, um automatisch das Kletterseil zu stoppen wenn es zu schnell durchgezogen wird. Diese Option kann besonders für Anfänger praktisch sein, wenn man Angst hat in brenzlichen Situationen seine Technik zu vernachlässigen.

Der GriGri 2 kann eigenständig das Gewicht eines Kletterers halten, womit man sich viel Kraft spart. Diese Auto-Block Funktion ist jedoch statisch, was bedeutet, dass das  Sicherungsgerät bei einem Sturz des Kletterers das Seil sofort festhält. Wenn du den Sturz etwas dynamischer abfedern möchtest, musst du mit der Bewegung des Seils nach oben gehen und im Notfall sogar etwas springen.

Zum Abseilen wird der Hebel auf der linken Seite des Sicherungsgerät gezogen. Man kann damit die Geschwindigkeit sehr geschmeidig bestimmen. Genauso geschmeidig ist es auch dem Kletterer mehr Kletterseil beim hochklettern zu geben. Um dem Kletterer sehr schnell  Kletterseil zu geben, kann man den Bremsmechanismus runter drücken, womit das Seil keine Reibung mehr bekommt. Am besten machst du dies mit deiner rechten Hand, die dabei trotzdem noch das untere Ende des Seils umfasst, um schnell reagieren zu können.

Trotz des recht hohen Preises ist der GriGri 2 eines der beliebtesten Sicherungsgeräte der Welt. Der Preis ist aber auf jeden Fall gerechtfertigt, da du mit diesem Sicherungsgerät ein hohes Maß an zusätzlicher Sicherheit bekommst. Außerdem sparst du dir beim Sichern sehr viel Kraft, was dir nicht nur beim späteren Klettern hilft sondern auch Verletzungen durch Verschleiß vermeidet.

Und wenn man etwas genauer hinguckt, sind andere Sicherungsgeräte mit Bremsunterstützung in der gleichen Preiskategorie, bieten jedoch nicht die gleich hohe Performance.

Ohne Bremsunterstützung: Black Diamond ATC XP

Empfehlung: Black Diamond ATC-XP*
  • Seildurchmesser: 7,7..11 mm
  • Seil Schlitze: 2
  • Gewicht: 89 g
  • Pro: Beim Seil geben und Abseilen sehr geschmeidig; Gute Kontrolle beim Abseilen
  • Con: Mehr Kraft als beim GriGri benötigt

Um das Sichern zu lernen, ist der Black Diamond ATC XP* ideal geeignet, da er sehr minimalistisch gebaut ist und trotzdem eine gute Performance liefert. Außerdem ist der niedrige Preis auch für Anfänger recht attraktiv da die erste Kletterausrüstung schon recht teuer werden kann und man damit das Budget nicht allzu sehr belastet.

Der Unterschied zum normalen Black Diamond ATC ist die Seite, mit der man das Kletterseil bremst. Die in das Metall eingearbeiteten Einkerbungen bremsen das Seil 3 mal stärker als die normale Version. Trotz dieser Einkerbungen kommt die Bremskraft jedoch nicht an automatische Sicherungsgeräte wie den GriGri heran. Trotzdem sparst du dir hiermit jede Menge Energie wenn du es mit klassischen Geräten vergleichst. Du kannst auch die Seite mit der du bremst wechseln, um zwischen einer starken und einer weniger starken Bremskraft zu wechseln.

Das geringe Gewicht und die Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten macht den Black Diamond ATC XP zu einem beliebten Zweitgerät zum Sichern. Mit einem GriGri zum Beispiel kann man nicht mit zwei Seilen arbeiten. Die zusätzlichen 89 g wirst du beim Klettern oder beim Wandern in deiner Tasche nicht merken.

Beim Abseilen steht der Black Diamond ATC XP einem Sicherungsgerät mit Bremsunterstützung wie dem GriGri um nichts nach. Man kann die Geschwindigkeit beim Abseilen sehr gut kontrollieren und die seitlichen Löcher im Material helfen dabei das Gerät kühl zu halten.

Für Multi-Pitch Routen: Black Diamond ATC Guide

  • Seildurchmesser: 7,7..11 mm
    Zum einhaken in Anker: Black Diamond ATC Guide*
  • Seil Schlitze: 2
  • Gewicht:  88 g
  • Pro + Con: Genauso wie der ATC XP, nur, dass man ihn an einem Anker befestigen kann

Wenn du dir die Möglichkeit offen halten möchtest in Zukunft auch Multi-Pitch Routen zu klettern, solltest du dir anstatt dem Black Diamond ATC XP den Black Diamond ATC Guide* kaufen. Mit dem zusätzlichen Henkel an der Seite, kannst du ihn mit einem verschließbaren Karabiner an einem Anker befestigen und deinen Kletterpartner von dort aus sichern.

Besonders mit dickeren Seilen kommt dieses Sicherungsgerät besser klar als seine Konkurrenten.

Genauso wie beim ATC XP ist die Bremskraft recht stark für einen manuelles Sicherungsgerät durch die Einkerbungen im Metall und kann einen hängenden Kletterer ohne große Mühen halten.

Für großen Gewichtsunterschied: Edelrid Ohm

Zur Unterstützung bei großer Gewichtsdifferenz: Edelrid Ohm*

Achtung: Dieses Gerät ist kein eigenes Sicherungsgerät, sondern nur zur Unterstützung gedacht!

Beim Sichern ergibt sich häufig das Problem das einer der beiden Kletterer schwerer ist als der andere. Ist der Sichernde schwerer als der Kletterer, ist es das kleinere Problem. Der Sichernde sollte nur bei einem Sturz des Kletterers durch Hochspringen den Fall sanfter auffangen, da der Kletterer sonst zu abrupt gestoppt wird. Einen abrupten Stopp sollte man immer versuchen zu vermeiden, denn sonst wirken zu große Kräfte auf das Kletterseil, die Anker und auch auf den Kletterer selbst, der durch ein zu schnelles Stoppen verletzt werden kann.

Der andere Fall ist, wenn der Kletterer sehr viel schwerer ist als der Sichernde. In den meisten Kletterhallen kann man sich dann einfach am Boden einhaken, damit man nicht abhebt wenn der Kletterer fällt. Dies ist aber eigentlich nicht ideal, da auch hier der Kletterer zu abrupt gestoppt wird.

Genau für dieses Problem wurde der Edelrid Ohm* entwickelt. Der Edelrid Ohm ist kein Sicherungsgerät. Es ist lediglich ein Gerät zur Unterstützung des Sichernden. Das Gerät wird am ersten Anker befestigt und das Kletterseil wird hindurch gefädelt. Klettert dein Kletterpartner ganz normal nach oben, bemerkt er keinen größeren Widerstand. Erst wenn er fällt, übt der Edelrid Ohm einen großen mechanischen Widerstand auf das Kletterseil aus, wodurch es effektiv gebremst wird. Man kann sich dieses Gerät als einen zweiten Sichernden vorstellen. Du kannst mit diesem Gerät einen Gewichtsunterschied von bis zu 40 kg ausgleichen. Wichtig ist nur, dass das Gerät nur eingesetzt wird, wenn der Kletterer schwerer ist als der Sichernde und nicht andersherum.

Das klassische Szenario, das zum Einsatz des Edelrid Oms führt, ist ein Paar aus Mann und Frau. Dort ist es nicht selten, dass solch große Gewichtsunterschiede auftreten.


Sonstige Ausrüstung zum Sichern

Vermeidet Nackenstarre: Sicherungsbrille*

Neben einem guten Sicherungsgerät gibt es noch zwei andere Ausrüstungsgegenstände die der beim Sichern äußerst hilfreich sein können:

  • Kletterhandschuhe bzw. Belay Handschuhe*: Seitdem ich mir einmal meine Finger richtig böse Beim greifen eines schnellen Seils verbrannt habe, sichere ich nie mehr ohne Handschuhe. Solche Handschuhe schützen deine Hände nicht nur vor Verbrennungen, es ist doch viel einfacher das Seil damit zu stoppen. Dadurch sparst du dir etwas Kraft, die du beim Klettern später brauchen wirst.
  • Sicherungsbrille*: Eine sicherungsbrille besteht aus einem Brillengestell mit zwei Prismen als Gläser. Durch diese Prismen guckst du nach oben wenn dein Blick normalerweise nach vorne gerichtet ist. Es gibt zwei große Vorteile wenn du mit dieser Brille sicherst. Erstens bist du gezwungen die ganze Zeit deinen Kletterpartner im Auge zu behalten weil du sonst nirgendwo anders hin gucken kannst, und zweitens schonst du damit deinen Nacken erheblich, weil du nicht ständig hoch blicken musst.

Abschließende Gedanken

Das Sicherungsgerät ist beim Klettern essentiell für die Sicherheit des Kletterers. Die Auswahl sollte dementsprechend sorgfältig getroffen werden. Dein Vorteil ist, dass du auf die jahrelange Erfahrung anderer Kletterer zurückgreifen kannst und schon im Vornherein weißt welche Sicherungsgeräte am besten für dich geeignet sind.

Das Fazit unserer Kaufempfehlungen ist leicht zu ziehen. Für Anfänger und all diejenigen die ein klassisches Sicherungsgerät bevorzugen ist der Black Diamond ATC Guide das richtige Gerät. Andernfalls kommst du nicht an einem GriGri vorbei. Dieses Sicherungsgerät von Petzl ist seit Jahren der unangefochtene Sieger unter den Sicherungsgeräten.

Egal für welches Sicherungsgerät du dich am Ende entscheidest, du musst wissen wie du damit umgehen musst. Lies dir die Bedienungsanleitung durch und bei komplizierten Sicherungsgeräte solltest du es dir von jemandem erklären lassen, der mit dem Umgang Erfahrung hat.

Beim Klettern geht es um Spaß und wenn du Vertrauen in deine Ausrüstung und in deine Fähigkeiten hast, ist dein Kopf frei um das Klettern zu genießen.

Climb safe!


Achtung: Beim Klettern musst du auf deine Sicherheit achten! Die Informationen auf climbtheearth.com helfen dir nur beim Lernen. Bevor du kletterst, solltest du sicherstellen, dass du von einem Experten richtig eingewiesen wurdest und dass du alle Sicherheitsvorkehrungen befolgst.

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