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Wer kennt es nicht? Die geplante Tour zieht sich länger hin als gedacht. Gerade im Herbst und Frühjahr kann einen da schnell die Dunkelheit überraschen. Auch anderweitige plötzlich eintretende schlechte Sichtverhältnisse sind nicht zu unterschätzen.
Um die Tour jetzt noch sicher zu Ende bringen zu können, benötigt man eine leistungsstarke Stirnlampe. Möchte man gleich eine mehrtägige Tour vornehmen, sollte man ohnehin eine Stirnlampe mit im Gepäck haben.
Doch welches Modell ist wirklich gut? Unter den Bestsellerlisten tauchen immer wieder die Modelle des französischen Herstellers Petzl auf. Dieser hat verschiedene Serien für unterschiedliche Aktivitäten auf den Markt gebracht. Darunter die ACTIVE-Serie für Outdoor-Aktivitäten wie Bergsteigen, zu denen u. a. die beiden Modelle ACTIK* und dessen Upgrade ACTIK CORE* gehören. Im folgenden Vergleich werden wir uns diese beiden Modelle genauer anschauen und feststellen, welches das Beste zum Klettern ist.
Einsatzgebiet
Die ACTIK* und die ACTIK CORE* sind laut Hersteller beide für Bergsteigen, Joggen, Trekking und Biwakieren geeignet. Man möchte also erwarten, dass die Lampen einen sicheren Halt bei hohem Tragekomfort bieten und sowohl den Nah- als auch den Fernbereich ausreichend erhellen.
Gewicht und Maße
Sowohl die Actik, als auch die Actik Core sind wahre Leichtgewichte. Die Actik Core ist mit gerade einmal 75 g sogar noch etwas leichter als die Actik mit 86 g. Bei unter 100 g kann man grundsätzlich von einem angenehmen Gewicht sprechen. Die Actik Core hat die Maße 14 x 13 x 4.5 cm, die Actik 6.35 x 3.8 x 3.8 cm. Letztere ist damit noch etwas handlicher.
Material und Verarbeitung
Beide Modelle verfügen über ein Kunststoffgehäuse mit LEDs und ein elastisches und reflektierendes Stirnband. Dies lässt sich auch problemlos über einen Helm ziehen. Das Stirnband sitzt angenehm am Kopf und ist abnehm- und waschbar. Alles sieht auf den ersten Blick solide verarbeitet aus. Hier kann ich einigen Kundenrezensionen nicht folgen, die eine angeblich billige Verarbeitung kritisieren.
Beide Stirnlampen haben die Schutzart IPX4. Sie sind also wetterfest und halten Regen bzw. allseitigem Spritzwasser, Schnee und feuchten Umgebungen stand. Allerdings lässt sich wohl darüber streiten, ob die Schutzklasse IPX4 bei Outdoor-Ausrüstungsgegenständen als ein Qualitätsmerkmal angesehen werden kann.
Andere Stirnlampen verfügen über höhere Schutzklassen und sind teilweise komplett wasserdicht. Im Normalfall reicht IPX4 aber auf jeden Fall aus. Sollte man allerdings in ein sehr starkes Unwetter geraten, könnte es möglicherweise kritisch werden. Auf keinen Fall darf die Stirnlampe ins Wasser fallen.
Handhabung
Die Handhabung ist recht simpel. Über einen einzigen Knopf an der Oberseite lässt sich zwischen verschiedenen Leuchtstufen wählen, indem man ihn länger drückt. Der Knopf ist auch breit genug, sodass es auch mit dickeren Handschuhen und Fäustlingen sehr gut gelingt. Beim Ausschalten wird der letzte Modus gespeichert. Eine Lock-Funktion sorgt dafür, dass die Stirnlampe nicht versehentlich im Rucksack angeschaltet wird und so die Batterien oder der Akku beansprucht werden.
Licht und Fokus
Das Modell Actik erreicht eine Leuchtkraft von 350 Lumen bei 80 m Leuchtweite, Actik Core 450 Lumen bei 90 m. Beide Modelle nutzen zwei Lichtkegel, die breit oder kombiniert genutzt werden und drei verschiedene Modi, sowie zusätzlich rotes Licht für die Nacht (2 lm auf 5 m) und Blinklicht für den Notfall (in 700 m Entfernung während 400 Stunden sichtbar) ermöglichen.
Zu den 3 Modi gehören Max Burn Time (6 lm bei 8 m Leuchtweite), Standard (bei beiden Modellen 100 lm und 45 m Leuchtweite) und Max Power (350 lm bzw. 450 lm bei 80 bzw. 90 m Leuchtweite).
Akku/Batterien
Beide Modelle verfügen über das Petzl Hybrid Concept. Das bedeutet, sie können sowohl mit Batterien (Alkali-Batterien, Lithium-Batterien), als auch mit Akku (Ni-MH-Akkus) betrieben werden. Das Modell Actik wird mit Batterien (3 AAA/LR03-Batterien) geliefert. Den CORE-Akku* (1250 mAh) muss man zusätzlich kaufen, sofern man ihn nutzen möchte.
Dieser ist auch mit anderen Stirnlampen-Modellen von Petzl kompatibel. Allerdings lohnt sich ein Akku grundsätzlich nur, wenn man ihn regelmäßig nutzt. Ansonsten kann die Leistung langfristig nachlassen. Wer nur einmal im Jahr eine Tour plant, benötigt dafür nicht unbedingt einen Akku, sondern kann sich auch mit Batterien eindecken.
Bei der Actik Core ist es mit dem Zubehör übrigens genau umgekehrt: Es ist ein CORE-Akku im Lieferumfang enthalten, aber keine Batterien. Der CORE-Akku ist ganz einfach per Micro-USB-Anschluss aufzuladen. Der Aufladezeit beträgt etwa 3 Stunden. Die Leuchtdauer bei der Actik beträgt 120 Stunden, bei der Actik Core 130 Stunden. Dies gilt allerdings für den schwächsten Leuchtmodus mit 6 Lumen. Geht der Akku zur neige, schaltet die Lampe automatisch in den Reservemodus.
Design
Das Design ist bei beiden Modellen sehr ähnlich. Die Actik ist in den Farben blau, grün und schwarz erhältlich. Die Actik Core in schwarz und rot.
Garantie
Auf die Stirnlampen gibt es eine Herstellergarantie von 5 Jahren. Die Garantie für den CORE-Akku beträgt 2 Jahre oder 300 Aufladevorgänge.
Zubehör
Die Actik Core hat zusätzlich noch eine Signalpfeife am Kopfband. Das ist besonders praktisch, falls man kommunizieren möchte oder tatsächlich mal in eine Notsituation gerät. Ansonsten lassen sich viele praktische Zubehörteile erwerben. So zum Beispiel Befestigungssysteme zum Anbringen ans Fahrrad oder an den Helm oder ein Schutzetui bzw. eine Kombi aus Schutzetui und Zeltlaterne.
Pro und Contra beider Modelle im direkten Vergleich
Da beide Modelle sehr viele Ähnlichkeiten miteinander haben, sollen die jeweiligen Stärken und Schwächen im direkten Vergleich dargestellt werden. Dabei ist zu beachten, dass eine vermeintliche Schwäche in diesem Vergleich, wie etwa das höhere Gewicht in der Einzelbewertung keinen Abzug bringen würde. Denn 86 g sind zwar schwerer als 75 g. Für eine leistungsstarke Stirnlampe ist das Gewicht trotzdem gering.
Pro und Contra der Petzl Actik
Pros:
- leichte Handhabung
- 3 Leucht-Modi, Rotlicht und Signallicht
- Hybrid Concept
- 5 Jahre Garantie
- handlicher als die Actik Core
- günstiger als die Actik Core
Cons:
- etwas schwerer als die Actik Core (86 g)
- etwas weniger Leuchtweite als die Actik Core (80 m)
- kein CORE-Akku enthalten
- nicht wasserdicht
Pro und Contra der Petzl Actik Core
Pros:
- 75 g
- Leuchtweite von 90 m
- leichte Handhabung
- 3 Leucht-Modi, Rotlicht und Signallicht
- Hybrid Concept
- 5 Jahre Garantie
- Signalpfeife am Kopfband
Cons:
- nicht wasserdicht
- etwas unhandlicher als die Actik
- teurer als die Actik
Weiterführende Infos
Hybrid Concept
Akku und Batterien haben ihre Vor- und Nachteile. Der Akku lässt sich aufladen und sorgt für eine gleichbleibende Leuchtkraft. Batterien halten grundsätzlich länger, jedoch lässt die Leuchtkraft zum Ende hin nach. Das Hybrid Concept von Petzl ist besonders praktisch für mehrtägige Touren. Einerseits kann man einen Akku nutzen, der auch beim Entladen für eine konstant leistungsstarke Leuchtkraft sorgt. Andererseits ist es jederzeit möglich auf Ersatzbatterien zu wechseln, falls es keine Möglichkeit zum Aufladen gibt.
Gewicht einer Stirnlampe
Bei einer Stirnlampe gilt, je leichter und handlicher, desto besser. Gerade beim Klettern möchte man ja nicht unnötig beschwert werden. Außerdem wirkt sich ein höheres Gewicht unangenehm auf den Tragekomfort aus.
Anzahl der Lichtkegel
Mehrere Lichtkegel sind wichtig für Sportler und Personen, die sich draußen eher schnell bewegen. Diese müssen sowohl den Nah- als auch den Fernbereich gut erkennen.
Rotlicht-Modus
Rotes Licht ist besonders praktisch, wenn man lange Strecken durch die Dunkelheit zurücklegen muss (Dunkeladaption) oder in Gruppen unterwegs ist und niemanden blenden möchte.
Verwandte Fragen
Was bedeutet Lumen?
Lumen (kurz: lm) ist die Einheit für den Lichtstrom. Je höher dieser Wert liegt, desto mehr Licht wird zu allen Seiten hin abgegeben. Je mehr Licht wiederum zu allen Seiten abgegeben wird, umso heller erscheint uns die Lampe.
Was ist die Dunkeladaption?
Bei der Dunkeladaption gewöhnt sich das Auge an die Dunkelheit. Die Sinneszellen sensibilisieren sich und die Reizschwelle sinkt. Rotes Licht kann das Sehen im Dunkeln besser unterstützen als helles Licht, dass sich störend auf die Anpassung auswirkt.
Was ist IPX?
Die Buchstaben „I“ und „P“ stehen für International Protection und sind Teil des Codes einer Schutzart. Nach „IPX“ folgt eine Zahl. Diese gibt an, wie dicht ein Produkt ist. Die „4“ bedeutet, dass das Produkt gegen allseitiges Spritzwasser geschützt ist. Insgesamt gibt es die Werte IPX0 bis IPX 8.
Fazit
Petzl ACTIK CORE* ist ganz klar ein Upgrade der Petzl ACTIK*. Hinsichtlich der Leuchtmodi haben beide Stirnlampen viele Gemeinsamkeiten, die nur im Max Power-Modus auseinander gehen.
Hier hat die Actik Core mit 100 lm und 10 m drauf einfach mehr Power. Ansonsten sind sie hinsichtlich Verarbeitung und Handhabung fast gleich. Leider ist auch das Upgrade noch nicht wasserfest. Aber im Normalfall ist das bei einer Bergtour auch nicht unbedingt nötig. Die Actik Power ist von ihren Maßen her etwas größer, wiegt aber 11 g weniger.
Sehr praktisch ist der in der Lieferung enthaltene CORE-Akku bei der Actik Power. Sollte der Kaufpreis Unterschied weiterhin so klein bleiben, lohnt sich allein deswegen der Kauf der Actik Core.
Denn in dieser Preisspanne liegt auch der Kauf eines CORE-Akkus. Dieses Argument zählt jedoch nur, wenn man die Stirnlampe wirklich häufiger nutzt. Ansonsten verfügen beide über das bekannte Petzl-Hybrid Concept und können mit Batterien genutzt werden. Ein weiterer Vorteil an der Actik Core ist die Signalpfeife am Kopfband.
Vom Design her lassen sich keine großen Unterschiede fest machen, abgesehen von den verschiedenen Farben. Alles in allem kann für beide Stirnlampen eine Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Die Actik Core hat insgesamt mehr Vorteile. Die Actik ist dafür vom Anschaffungspreis her günstiger.
Achtung: Beim Klettern musst du auf deine Sicherheit achten! Die Informationen auf climbtheearth.com helfen dir nur beim Lernen. Bevor du kletterst, solltest du sicherstellen, dass du von einem Experten richtig eingewiesen wurdest und dass du alle Sicherheitsvorkehrungen befolgst.
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