Klettern vs. Bouldern: Was sind die Unterschiede?

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Mit dem Begriff „Klettern“ weiß irgendwie jeder etwas anzufangen. Ob man nun auf einen Baum oder auf eine Mauer klettert oder sich im Gebirge oder in der Halle dem Klettersport hingibt: Jeder kann sich darunter zumindest etwas vorstellen. Doch nicht nur das klassische Klettern mit Karabiner und Seil gehört zum Oberbegriff „Klettern“, sondern auch das Bouldern. Zwar wird bei beiden Disziplinen geklettert, dennoch gibt es zwischen den beiden Kletterarten beträchtliche Unterschiede.

Damit du den grundlegenden Unterschied sofort verstehst, dienen dir die Definitionen der beiden Klettervarianten: Bouldern wird als das „Klettern auf Absprunghöhe“ definiert. Hierbei ist der Kletterer nicht gesichert. Ein Kletterer hingegen trägt beim Seilklettern einen Hüftgurt und wird von seinem Partner mittels eines speziellen Sicherungsgerätes und eines Seiles gesichert. Dabei befindet sich der Kletterer in einer weitaus höheren Lage als der Kletterer beim Bouldern. Du wirst womöglich überrascht sein, aber es gibt noch viel mehr Unterschiede zwischen den beiden Kletterdisziplinen. Die folgenden beiden Abschnitte sollen dir eine grobe Orientierung zu den beiden Begriffen Klettern und Bouldern bieten.

Klettern – kurze Beschreibung

Das Klettern hat sich zu einer etablierten und beliebten Breitensportart entwickelt. Mehrere Begriffe kannst du diesbezüglich damit verbinden, beispielsweise „Sportklettern“ oder „Climbing“. Der gemeinsame Spaß an der Bewegung steht hierbei im Vordergrund. Beim Klettern kannst du mit deinen Kletterfreunden diverse Schwierigkeiten austüfteln. Du bist in der Lage, Grenzen zu überwinden und Herausforderungen anzunehmen. Bis in deine letzte Muskelfaser setzt du dich mit deinem Körper auseinander. Du hast beim Klettern die Möglichkeit, deine eigene Körperbalance genau zu erfühlen. 

Beim Klettern gilt auch das Motto des Konfuzius: Der Weg ist das Ziel. Du kannst zwar alleine bouldern, doch beim Klettern brauchst du immer einen Sicherungspartner. Die Gefahren sind beim Klettern aufgrund der Höhe stets gegeben. Darum wird bei dieser Sportart immer mit Sicherungsgerät und Seil geklettert. Die Voraussetzung fürs Seilklettern ist somit, dass du mithilfe einer professionellen Anleitung erlernst, das jeweilige Sicherungsgerät korrekt zu bedienen.

Sportklettern

Eine Form des Freikletterns ist das Sportklettern. Kennzeichnend fürs Sportklettern sind die athletischen und relativ kurzen Routen. Ursprünglich war diese Art des Kletterns als Trainingseinheit für das alpine Klettern gedacht. Doch im Laufe der Zeit hat sich das Sportklettern zu einer eigenen Sportart entwickelt. Du musst allerdings nicht unbedingt ins Freie gehen, um dieser Sportart näher zu kommen. In Kletterhallen kletterst du an künstlichen bis zu 15 Meter hohen Wänden. Tritte und Griffe sind an den Kletterwänden, die ganz unterschiedlich geformt sein können, geschraubt. Dabei wirst du, bedingt durch die Wandneigung, mit allen erdenklichen Schwierigkeitsgraden konfrontiert.

Alpinklettern

Beim Alpinklettern verfolgst du das Ziel, den angepeilten Gipfel zu erreichen. Das Alpinklettern ist jedoch nur ein Aspekt beim Bergsteigen. Das Klettern selbst macht hierbei nur einen Teil aus. Daneben gehören zum Alpinklettern auch das Wandern bzw. das Bergsteigen. Die Gefahren beim Alpinklettern sind nicht nur beschränkt auf den Absturz, nein, du musst dich mit anderen Gefahren auseinandersetzen. Dazu zählen beispielsweise Steinschläge, Lawinen und Gewitter. Du kannst beim alpinen Klettern je nach Route zwischen dem technischen Klettern und dem Freiklettern wählen. Im Gebirge hast du es vornehmlich mit langen und anspruchsvollen Touren zu tun. Künstliche Hilfsmittel dienen dir dabei vordergründig zur Sicherung.

Freiklettern

Die meist praktizierte Kletterform ist das Freiklettern. Beim freien Klettern verwendest du das Seil nicht, um dich damit fortzubewegen, es dient dir lediglich als Absturzsicherung. Ist allgemein vom Klettern die Rede, so meint man stets das Freiklettern, obwohl es noch sehr viele andere Kletterformen gibt.

Bouldern – kurze Vorstellung

Der Begriff „Bouldern“ leitet sich vom englischen Wort „boulder“ also Felsblock ab. Es handelt sich hierbei um eine Form des Kletterns, bei der du ganz ohne Seil und ohne Gurt in Absprunghöhe klettern kannst. Der besondere Reiz dieser Klettervariante liegt darin, dich an deine Leistungsgrenze zu bringen. Du kannst dich beim Bouldern ganz auf die Bewegung konzentrieren und dabei neue Bewegungsabläufe erlenen. Beim Bouldern bist du in der Lage, mit relativ geringem Zeitaufwand schnell und flexibel zu trainieren. Du kannst dich perfekt auspowern und benötigst dazu keinen Kletterpartner. Diese Art des Kletterns fördert deine Beweglichkeit und deine Koordination auf hervorragende Weise.

Da du dich beim Bouldern ganz in Bodennähe befindest, ist eine kommunikative Atmosphäre gegeben. Dadurch kann sich auch schnell ein Gruppenerlebnis ergeben. Denn beim Austüfteln von schwierigen Bouldern wird die Entwicklung dieser Kletterart in einer Gemeinschaft von sportlich aktiven Menschen immerzu weiter beflügelt. Spaß und Training kannst du beim Bouldern sowohl im Freien als auch in entsprechenden Kletterhallen bestens kombinieren. Die sogenannte Absprunghöhe liegt bei maximal vier Metern. Zur Sicherung bzw. zum Abfedern der Stürze werden beim Bouldern in der Halle dicke Matten genutzt. Beim Bouldern am Fels in der Natur werden sogenannte Crash-Pads verwendet.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen dem Klettern und dem Bouldern

Vielleicht liegt das Klettern in der Natur des Menschen. Heutzutage gilt die spannende Sportart Klettern als eine durch und durch aufregende und glücklich machende Freizeitbeschäftigung. Bouldern und Klettern sind nicht das Gleiche. Du brauchst, um dies zu erkennen, nicht notgedrungen in die Berge zu fahren. In jeder größeren Stadt gibt es Kletterhallen. Auch auf Sportevents und bei Stadtfesten kannst du als Gipfelstürmer die Kletterei an Boulderwänden oder auf mobilen Klettertürmen ausprobieren.

Charakter

Die Hauptmerkmale beider Kletterarten liegen in der Taktik, Psyche, Dauer und in der Intensität. So zeichnet sich das Klettern durch eine länger andauernde Belastung aus. Beim Sportklettern kletterst du immer auch gegen die Ermüdung an. Die längeren Routen und die damit verbundene Ausdauerbelastung fordern von dir ein konzentriertes, taktisches, ökonomisches und effizientes Klettern – und das jeweils über ein paar Minuten hinweg. Nach 25 Klettermetern spürst du die Anstrengung und deine Arme sind ermüdet. Dann plötzlich wird jeder Zug intensiv.

Beim Bouldern geht es vielmehr um die exakten Griff-Tritt-Abfolgen und um die Perfektionierung deiner Bewegungsabläufe. Während des Boulderns machst du im Vergleich zum Seilklettern wenige, dafür aber sehr intensive Züge. Die Versuche dauern oftmals nur wenige Sekunden, dann hast du die Möglichkeit, dich kurz zu regenerieren. Dir bleibt dann genug Zeit, um dich mit Gleichgesinnten auszutauschen, dir Tipps und Vorschläge anzuhören. Diese kannst du anschließend sofort am Klettergerät umsetzen.

Alleine?

Das Klettern ist seit jeher ein sozialer Sport. Beim Seilklettern bist du immer in einem Team. Bouldern könntest du rein theoretisch auch ganz alleine. Ein Vorteil beim Bouldern ist: Du kommst mit Gleichgesinnten, mit denen du auch ohne weiteres gemeinsam Routen lösen kannst, sehr schnell ins Gespräch. Beim Seilklettern ist es hingegen extrem wichtig, dass du deinem Seilpartner zu 100 Prozent vertrauen können musst. Es gibt jedoch auch Hallen, in denen du mithilfe eines Sicherungsautomaten oder durch Selbstsicherung alleine auf Kletterwänden herumklettern kannst.

Die Dynamik beim Klettern und Bouldern

Es tendieren mehr ältere Menschen zum Klettern. Dies liegt wohl an den unterschiedlichen Eigenschaften. Trotzdem kann man dem Klettern und Bouldern in jedem Alter nachgehen. Kurzum: Das Klettern ist kontrolliert und ausdauernd. Das liegt eher reiferen Menschen. Das Bouldern ist hingegen dynamisch und maximalkräftig. Das entspricht besonders dem Zeitgeist der jungen Menschen von heute.

Die unterschiedlichen Sicherheitsvorkehrungen

Beim Bouldern ist die Sicherheitstechnik recht minimalistisch. Du benötigst zum Bouldern weder ein Sicherungsgerät noch ein Seil. Eine weiche Unterlage genügt vollkommen, damit dir beim Absturz von ein paar Metern Höhe eine sichere Landung gewährt wird. Aufgrund der Höhe brauchst du beim Klettern eine Einschulung, was die Sicherheitsvorkehrungen und die Nutzung des Sicherungsgerätes anbelangt

Wie sieht es bezüglich des Gefahrenpotenzials aus?

Das Gefahrenpotenzial beim Bouldern und beim Klettern in der Halle ist unterschiedlich. Statistisch betrachtet ist das Bouldern gefährlicher, dafür sind die Fehler beim Klettern deutlich fataler. Du musst dir im Klaren sein, wie auch immer du kletterst, ob beim Seilklettern oder beim Bouldern: Es kann zu Verletzungen kommen. Das ist aber bei allen bewegungsintensiven Sportarten der Fall. Die unteren Extremitäten (Sprunggelenk) sind beim Bouldern arg gefährdet. Bei der Landung passieren die meisten Verletzungen.

Auch beim Klettern im Freien (Alpinklettern) sowie in der Halle kommen hin und wieder gefährliche Bodenstürze vor. Aus diesem Grund ist beim Klettern eine makellose Sicherungstechnik so dermaßen wichtig. Kletterst Du im freien Gelände, solltest du zusätzlich immer einen Helm tragen. Die Felsbrocken zum Bouldern sind in der Regel überschaubar, hier kannst du auf einen Helm verzichten.

Welche Unterschiede gibt es bei der Ausrüstung?

Fürs Seilklettern benötigst du ein Seil, einen Gurt und ein Sicherungsgerät. Sorge dafür, dass deine Bekleidung angenehm zu tragen ist und dass sie wind- und wetterfest ist. Beim Bouldern musst du deutlich weniger Geld fürs adäquate Material ausgeben. Besorge dir gute Kletterschuhe und eine Chalk Bag. In diesem Beutel kannst du das Magnesiumpulver (climbing chalk) aufbewahren. Dieses ermöglicht dir am Felsbrocken einen besseren Grip für deine Hände.

Die Höhe

Kletterst du in der Halle, dann handelt es sich häufig um 25 Meter hohe Wände. In den Bergen kletterst du gewöhnlich längere Routen. Diese Mehrseillängenrouten befinden sich durchaus auch in schwindelerregenden Höhen. Hingegen beim Bouldern wirst du mit einer Kletterhöhe von zwei bis drei bzw. maximal vier Metern Höhe konfrontiert.

Kraftausdauer beim Klettern vs. Maximalkraft beim Bouldern

Die Routen sind beim Seilklettern erheblich länger. Du benötigst daher beim Klettern mit Seil eine wesentlich bessere Ausdauer. Das Seilklettern ist kräftezehrend und deshalb solltest du auch abseits vom Felsen bzw. der Kletterwand regelmäßig ein Krafttrainingsprogramm absolvieren. Beim Bouldern sind die Routen zwar kurz, jedoch äußerst knackig. Auch hier benötigst du Kraft, wobei beim Bouldern die Schnellkraft essenzieller ist.

Bouldern oder klettern – was passt eher zu dir?

Möchtest du den Sport in deiner Freizeit ausüben, dann solltest du als Anfänger beides ausprobieren. Ziemlich bald wirst du dann bemerken, welche Art des Kletterns dir mehr liegt. Beides auszuführen wäre natürlich ideal, um den Klettersport richtig auskosten und genießen zu können.

Bouldern gilt in der Regel als dynamischer und maximalkräftiger. Es erfordert kaum eine Einschulung. Du kannst sofort loslegen und dich perfekt energiemäßig abreagieren. Bouldern ist vor allem für jene Personen bestens geeignet, die kräftig sind und über eine gute Körperspannung verfügen. Sofern du dich als kommunikativer und geselliger Zeitgenosse betrachtest, bist du in einer Boulderhalle bestens aufgehoben.

Das Klettern ist kopflastiger. Du brauchst etwas Muse und Geduld, damit du die zum Klettern notwendige Sicherheitstechnik auch wirklich gut beherrschst. Beim Sportklettern stellen sich Erfolgserlebnisse schneller ein. Zudem ist diese Kletterart gelenksschonender und ausdauernder. Auch Menschen reiferen Alters und körperlich schwächere Personen können sehr viel von dieser Sportart profitieren.

Zu den historischen Anfängen des Boulderns

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben junge Alpinisten in der Nähe von Paris Sandsteinfelsen genutzt, um sich auf ihre Alpenexpeditionen vorzubereiten. Diese Sandsteinfelsen lagen verstreut im Wald herum. Ein paar Jahrzehnte später betrieb in den USA ein Mathematiklehrer das Felsblockklettern zu Trainingszwecken für seinen Sport, das Ringturnen. In den 1970er und 1980er Jahren machte ein deutscher Kletterer die sogenannte „Angsthasenkletterei“ salonfähig. 

Immer mehr junge und bewegungstüchtige Menschen nahmen Gefallen am Bouldern. Denn in ihren Augen war das Bouldern wesentlich schneller, cooler und kommunikativer als das traditionelle Klettern. Das gegenseitige Motivieren, der Fun-Faktor und das kommunikative Miteinander machen das Bouldern für Jugendliche einfach interessanter. Beim Bouldern erleben die bewegungsfreudigen Menschen ein angenehmes und inspirierendes Erlebnis in der Gruppe.

Das Faszinierende am Bouldern

  • Die ultimative Herausforderung liegt in der Absprunghöhe.
  • Einfacher Einstieg ist möglich.
  • Schnelle Fortschritte sind so gut wie garantiert.
  • Kognitive Herausforderung
  • Physische Beanspruchung
  • Verbindung von Körperbeherrschung, Kreativität und Technik
  • Kraft und Koordination
  • Immer neue Lösungsansätze sind möglich.
  • Positiver gesundheitlicher Aspekt
  • Große Vielfältigkeit
  • Das Gefühl, ständig etwas dazulernen zu können, spornt dich immer wieder aufs Neue an.

Warum boomt das Sportklettern?

Die zahlreichen Kletterhallen haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich in den letzten Jahren das Klettern zu einem beliebten Breitensport entwickelt hat. Sowohl im Außenbereich als auch Indoor zieht es immer mehr sportlich aktive Menschen in die Vertikale. Es fällt dir nicht schwer, bei dieser Art des Kletterns viel Spaß und viel Bewegung zu vereinen, ohne dabei mit großen Kosten rechnen zu müssen. Egal, ob dir zwei Stunden oder ein ganzer Tag zur Verfügung stehen: Das Klettern bedarf keiner allzu großen Vorbereitungsphase. Hast du Bock aufs Klettern, dann begib dich einfach in die nächstgelegene Kletterhalle und tob dich aus.


Achtung: Beim Klettern musst du auf deine Sicherheit achten! Die Informationen auf climbtheearth.com helfen dir nur beim Lernen. Bevor du kletterst, solltest du sicherstellen, dass du von einem Experten richtig eingewiesen wurdest und dass du alle Sicherheitsvorkehrungen befolgst.

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