Kletterausrüstung Liste. Was brauche ich alles zum Klettern?

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Beim Klettern benötigt man jede Menge Ausrüstung wenn man sich gegen einen Sturz absichern möchte. Neben den selbstverständlichen Ausrüstungsgegenständen wie dem Kletterseil, -helm und -gurt, brauchst du auch andere Dinge wie Expressen, verschließbare Karabiner und ein Sicherungsgerät.

Damit du nicht den Überblick verlierst, habe ich eine komplette Liste der Ausrüstung, die du fürs Klettern brauchst, zusammengestellt und die besten Produkte jeweils verlinkt.

Du brauchst folgende Ausrüstungsgegenstände, um draußen klettern zu können:

Wie viel du von der Kletterausrüstung benötigst, hängt von deiner Kletterroute ab. Dieser Artikel ist auf normales Sportklettern mit Toprope oder im Vorstieg ausgelegt. Suchst du die benötigte Ausrüstung beim traditionellen Klettern, wo man seine Anker im Felsen selber installieren muss, schaue in diesen Artikel rein.


Persönliche Kletterausrüstung

Als persönliche Kletterausrüstung bezeichne ich diejenige essentielle Ausrüstung, die an deinem Körper getragen wird, also Kletterhelm, Kletterschuhe und Klettergurt.

Kletterhelm

Leider sieht man oft Kletterer ohne Kletterhelm. Ich habe schon die eine oder andere Situation erlebt, in der ohne Helm mehr passiert wäre als nur ein kleiner Schock. Kletterhelme sind nicht sehr teuer und es gibt sie in vielen Designs und Größen. Wie du den richtigen Kletterhelm auswählst, erfährst du in diesem Artikel.

Es gibt im Prinzip zwei Helmtypen und eine Mischform. Der klassische Kletterhelm ist der Hartschalenhelm. Sie bestehen aus einer harten Kunststoffschale, die sehr robust ist und den Aufprall absorbiert. Die Vorteile sind ganz klar die lange Lebensdauer und die gute Luftzirkulation am Kopf.

Der andere Helmtyp sind Hartschaum Helme, die Fahrradhelmen ähneln (mit einem Fahrradhelm solltest du aber nicht unbedingt klettern gehen). Bei einem Aufprall absobiert dieser Schaum den Stoß. Jedoch kann ein solcher Helm meistens nur einen stärkeren Aufprall verkraften. Danach ist er Müll. Kletterhelme aus Hartschaum sind generell etwas anfälliger – du solltest dich zum Beispiel nicht auf ihn drauf setzen oder treten. Der Vorteil gegenüber Hartschalenhelmen ist auf jeden Fall das geringe Gewicht.

Heutzutage sind jedoch Hybridhelme, also eine Mischform beider Systeme, modern und hauptsächlich erhältlich. Außen schützt eine harte Kunststoffschale und darunter eine Schicht aus Hartschaum. Der Vorteil dieser Kombination ist, dass alle Vorteile der beiden Helmtypen vereint werden!

Beim Kauf ist das Gewicht, die Verstellmöglichkeiten, die Belüftung und das Design ausschlaggebend. Außerdem kannst du noch nach weiteren Features wie Stirnlampen Befestigung Ausschau halten.

Kurz und Knapp
  • Niemals ohne Helm im Freien klettern! (Bouldern ist ok)
  • Am besten ist ein Hybridhelm, der aus einer Hartschale mit Schaumkern besteht.
  • Geringes Gewicht, gute Verstellmöglichkeiten und ausreichende Ventilation sind die wichtigsten Merkmale
Kaufempfehlung

Black Diamond Half Dome*

Der ideale Allrounder: Black Diamond Half Dome*

Dieser Helm ist der ideale Allrounder, erhältlich für Frauen und Männer. Mit seinem niedrigen Gewicht ist er sehr komfortabel zu tragen und bietet dazu noch eine ausgezeichnete Belüftung. Durch die zahlreichen Löcher an den Seiten und der Oberseite kommt genug Luft an den Kopf. Außerdem lässt sich der Kletterhelm sehr gut auf die eigene Kopfform einstellen.Ein weiterer Pluspunkt ist die Halterung für Stirnlampen an der Front.

Das Modell für Frauen* hat sogar ein Loch für einen Pferdeschwanz!

Kletterschuhe

Kletterschuhe sind ein Muss beim Klettern und gehören mit zu den ersten Dingen, die du dir anschaffen solltest. Sie schützen deine Füße und bieten durch ihre Gummisohle genug Reibung, um dich am Felsen zu halten. Je nachdem, wo du kletterst und welche Form des Kletterns du bevorzugst, bestimmt welcher Schuh am besten für dich ist.

Bei Kletterschuhen gibt es viele Features, die es zu beachten gilt. Wie du den richtigen Kletterschuh für dich auswählst, erfährst du in diesem Artikel und hier findest du die besten Kletterschuhe für Anfänger.

Bei der Wahl deiner ersten Kletterschuhe solltest du auf keinen Fall auf die veraltete Regel hören, dass der Schuh so eng sein soll wie möglich. Ja, sie sollen zwar eng sitzen, aber dabei niemals Schmerzen verursachen. Mittlerweile werden Kletterschuhe nicht mehr so hergestellt, dass sie sich um mehrere Größen dehnen. Daher kannst du dir welche kaufen, die näher an deiner normalen Schuhgröße sind.

Ein optimaler Sitz ist beim Klettern aus verschiedenen Gründen vorteilhaft. Sie rutschen nicht hin und her, sie schmerzen nicht und rauben dir damit nicht deine Konzentration. Besonders am Anfang ist es wichtig, dass du dich in deinen Schuhen wohl fühlst, damit du dir keine schlechten Angewohnheiten aneignest. Ein schmerzender Fuß resultiert so gut wie immer in einer Schonhaltung, die suboptimal für deine Technik ist.

Kaufe dir ein Paar, das komfortabel aber eng ist – enge genug, damit du präzise deinen Zehen auf kleinste Absätze platzieren kannst und komfortabel genug, damit du deine Kletterschuhe nicht hasst.

Nachdem du dir deine ersten Kletterschuhe gekauft und ausgiebig genutzt hast, wirst du irgendwann neue brauchen. Dann hängt es davon ab, in welche Richtung sich deine Vorlieben beim Klettern entwickelt haben. Boulderst du lieber oder kletterst du lieber lange Strecken? Bei längeren Strecken möchtest du einen hohen Komfort haben. Beim Bouldern brauchst du eher die höhere Performance. Je kürzer die Strecke, desto enger und aggressiver werden die Kletterschuhe.

Kurz und Knapp
  • Es gibt von allen großen Marken spezielle Kletterschuhe für Anfänger, die dich lange begleiten werden.
  • Kaufe dir Schuhe, die eng aber komfortabel sind. Sie dürfen nicht schmerzen.
  • Von den meisten Kletterschuhen für Anfänger gibt es auch schmaler geschnittene Frauenschuhe.
  • Die Sohle sollte zwischen 4 und 5 mm dick sein.
  • Es gibt 3 Typen von Kletterschuhen: neutral, moderat und aggressiv. Neutral ist der richtige Typ für Anfänger.
Kaufempfehlung

La Sportiva Mythos*

Gut für Anfänger: La Sportiva Mythos*

Der absolute Gewinner unter den Kletterschuhen für Anfänger. Er passt so gut wie jedem und ist ein sehr guter Allrounder. Du kannst mit diesem Schuh sowohl draußen, als auch in der Kletterhalle klettern.

Er gibt dir so viel Gespür und Präzision, dass du damit gut Bouldern kannst und auch auf langen Klettertouren an der frischen Luft ist er komfortabel genug, dass du ihn nicht am Ende des Tages verfluchst.

Durch die relativ dicke und robuste 4 mm Vibram XS Edge Sohle hält dieser Kletterschuh sehr lange. Wähle eine Schuhgröße kleiner als deine normale Straßenschuh Schugröße.

Klettergurt

Ein Klettergurt sollte so anpassbar sein, dass er bei dicker Winterkleidung, als auch bei dünner Sommerkleidung gut passt. Außerdem solltest du wissen, wie viel Equipment an den Klettergurt angebracht werden kann. Wenn du dir unsicher bist, kannst du hier nachlesen, worauf du beim Kauf eines Klettergurtes achten musst.

Klettergurte haben viele Schlaufen mit unterschiedlichen Funktionen. Die wichtigste ist wohl die Anseilschlaufe, in der du das Kletterseil einbindest. Dieser Teil des Klettergurtes ist besonders stabil und ist Gegenstand der Qualitätsprüfung bei der Herstellung, da an dieser Schlaufe das komplette Gewicht des Kletterers hängt.

Die Hüft- und Beinschlaufen halten den Klettergurt an Ort und Stelle und lassen sich genau auf deinen Körper einstellen. An der Hüftschlaufe befinden sich die Materialschlaufen, an denen du deine sonstige Ausrüstung anbringen kannst. Je nach Anzahl der Schlaufen, kannst du Unmengen an Expressen, Karabinern, Hilfsschlaufen und sonstigem Material mit dir schleppen. Denke daran, dass du an die Materialschlaufen nur Ausrüstung oder sonstigen Ballast hängen darfst – sie sind nicht zum Sichern geeignet.

Kurz und Knapp
  • Der Sitz des Klettergurtes ist sehr wichtig. Achte beim Kauf auf variabel einstellbare Größen wenn du planst den Klettergurt in verschiedenen Wetterlagen zu benutzen, damit er dir mit Sommer- und Winterbekleidung passt.
  • Für Toprope Klettern ist ein einfacher Klettergurt ok. Wenn du im Vorstieg klettern oder traditionell klettern möchtest, brauchst du einen Klettergurt mit Materialschlaufen.
Kaufempfehlung

Black Diamond Momentum*

Unsere Empfehlung: Black Diamond Momentum*

Dieser Klettergurt ist trotz seines fairen Preises mehr als nur etwas für Anfänger. Er besitzt alle Features die man sich wünschen kann und ist in vielen Größen erhältlich. Außerdem kannst du ihn variabel einstellen.

Das Beste am Black Diamond Momentum sind wohl seine perfekten Materialschlaufen. Sie haben die ideale Größe, sind robust und einfach zu erreichen.

Durch seine Bauweise verteilt er die Last des Körpergewichts gleichmäßig, was zu einem sehr angenehmen Tragekomfort führt.

Magnesia / Chalk + Beutel

Magnesia ist das weiße Zeugs, was alle Kletterer, Turner und Gewichtheber an den Händen haben, um ihren Grip an den Händen zu erhöhen. Feuchte Hände sind der Feind eines jeden Kletterers, da durch die Feuchtigkeit die Hände rutschig werden. Magnesia absorbiert die Feuchtigkeit.

Magnesia, oder auch Chalk genannt, gibt es in verschiedenen Typen: als Pulver, Blöcke oder flüssig. Normalerweise ist es in Pulverform, Blöcke kauft man nur, weil sie meistens etwas günstiger sind, weil der Fertigungsschritt Zerkleinern fehlt. Liquid Chalk, also flüssiges Magnesia ist etwas teurer und basiert auf dem Pulver, welches in Alkohol aufgelöst ist. Dadurch lässt es sich besser auftragen, staubt nicht so und hält länger. Du kannst Liquid Chalk auch selber machen!

Um das Magnesia beim Klettern immer dabei zu haben, gibt es spezielle Beutel, die du an deinen Klettergurt hängen kannst. Beim klettern kannst du dann immer zwischendurch jeweils eine Hand nach der anderen dort hinein halten. Meistens besitzen Magnesiabeutel folgende Features:

  • Tasche für das Magnesia
  • Schließmechanismus, damit das Magnesia nicht aus dem Beutel kann wenn du es nicht benötigst.
  • Eine Schlaufe, um den Beutel am Klettergurt zu befestigen
  • Einen Platz für einen Climbing Brush

Solange der Beutel diese Dinge vorweisen kann, ist es nur noch deinem Geschmack überlassen. Ein Magnesia Beutel hat nichts mit deiner Sicherheit beim Klettern zu tun, womit du hier kaum etwas falsch machen kannst. Such dir einfach den aus, der dir am besten gefällt.

Kurz und Knapp
  • Pulverförmiges Magnesia ist am Anfang am besten. Empfehlenswert sind dazu Chalk Balls, in denen das Magnesia steckt. Dadurch staubt es nicht so stark.
  • Kaufe dir einen Beutel dazu der dir gefällt!
Kaufempfehlung

Magnesia als Pulver mit wiederverwendbarem Chalk Ball*

Wiederverschließbarer Chalk Ball*

Ich habe schon alle Sorten Magnesia ausprobiert und kann sagen, dass mir Magnesia als Pulver in einem wiederverwendbarem Chalk Ball am besten gefällt. Es staubt bei weitem nicht so stark wie loses Pulver und hält recht lange. Die Applikation ist auch sehr angenehm wenn man den Ball innerhalb des Beutels mit einer Hand knetet. Achte beim Kauf darauf, dass der Chalk Ball wiederverwendbar ist und kein Einwegprodukt ist. So kannst du ihn immer wieder mit frischem Pulver auffüllen.

Stylischer Magnesia Beutel*

Chalk Bag*

Beim Magnesium Beutel kannst du wirklich nichts falsch machen. Achte höchstens auf die Größe und, dass eine Schlaufe zum Anbringen an den Klettergurt vorhanden ist. Und ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich steche gerne mal aus der breiten Masse hervor.

Technische Kletterausrüstung

Kletterseil

Das wohl wichtigste Stück Ausrüstung beim Klettern. Das Kletterseil ist deine Lebensversicherung.

Hast du einen schon ausgerüsteten Kletterpartner, wirst du am Anfang wahrscheinlich erstmal kein eigenes Kletterseil benötigen, weil ihr euch seins teilen könnt. Jedoch solltest du nicht zu lange darauf warten dein eigenes Kletterseil zu besitzen, da du nur dann die Lebensgeschichte und den Zustand des Seils kennst. Ein fremdes Kletterseil stellt immer ein kleines Risiko dar.

Die Auswahl des richtigen Kletterseils kann recht kompliziert werden, weshalb ich einen eigenen Artikel dazu geschrieben habe.

Es gibt statische und dynamische Kletterseile. Beim Klettern verwendet man dynamische und beim Abseilen statische. Dynamische Kletterseile sind etwas elastisch, wodurch sie den Sturz eines Kletterers abfedern. Mit einem statischen Seil, würde der Sturz abrupt enden, was für den Kletterer nicht sehr angenehm wäre. Außerdem sind die Kräfte, die dabei auf das Kletterseil wirken enorm und können das Kletterseil schädigen. Ein dynamisches Kletterseil absorbiert einen Sturz besser und hält viele Stürze aus.

Obwohl es viele Kletterunfälle gibt, ist nur sehr selten, dass ein Kletterseil daran schuld ist. Kletterseile werden penibel getestet und reißen fast nie. Und wenn doch, dann weil sie falsch benutzt wurden (scharfkantige Objekte wie eine scharfe Felskante schädigen das Seil). Wie jedes Ausrüstungsteil, was zur persönlichen Sicherheitsausrüstung gehört, sind auch Kletterseile genormt. Beim Kauf brauchst du nur darauf achten, ob das CE-Zeichen oder eine UIAA Zertifizierung vorhanden ist.

Kletterseile sind empfindlich gegen Dreck und Staub. Dringt dieser in das Innere des Seils, wirkt es dort wie Schmirgelpapier und beschädigt das Kletterseil von innen. Um dies zu vermeiden solltest du es nicht blank auf den Boden legen, sondern einen Seilsack dafür verwenden. In einem Seilsack kannst du das Kletterseil gut geschützt transportieren und wenn du an der Location angelangt bist, kannst du den Sack auf dem Boden ausbreiten und das Kletterseil darauf legen. Auch während du bzw. ihr klettert, bleibt das Seil auf dem Seilsack.

Kurz und Knapp
  • 60 m sind ideal für draußen, um für die meisten Kletterrouten ausreichend Seil dabei zu haben.
  • In einer Kletterhalle reichen 30 m aus.
  • 9,8 oder 10 mm Dicke ist ein guter Kompromiss aus Haltbarkeit, Gewicht und Sicherheit.
  • Das Kletterseil muss dynamisch und nicht statisch sein.
Kaufempfehlung

Sterling Evolution Velocity*

Dieses Kletterseil hat mit 70 Metern eine gute Länge für Einsteiger, die für die meisten Routen ausreichend sein wird. Außerdem kannst du es mehrere Male kürzen, bevor es zu kurz wird.

Es ist 9,8 mm dick, besitzt alle Sicherheitszertifikate und kommt von einem seit Jahrzehnten sehr bekannten und zuverlässigen Unternehmen.

Wer Sterling kennt weiß auch, dass die Kletterseile fast ewig halten. Dafür ist auch der Preis mehr als gerechtfertigt.

Durch die präzise Verarbeitung vergibt einem dieses Kletterseil auch manche Fehler, was besonders für Anfänger von Vorteil ist, die noch nicht alle Tricks im Umgang mit Kletterseilen kennen.

Sicherungsgerät

Zum Sichern benötigst du ein Sicherungsgerät. Dieses Gerät bremst das Kletterseil mechanisch durch Reibung um den Kletterer bei einem Sturz abzubremsen. Am besten eignen sich automatisch schließende Sicherungsgeräte.

Dein Kletterpartner und du könnt euch natürlich ein Sicherungsgerät teilen, da nur der Sichernde eines beim Klettern benötigt, aber früher oder später möchtest du dein eigenes Sicherungsgerät besitzen.

Ein Sicherungsgerät ermöglicht es dir das Kletterseil wie folgt zu kontrollieren:

  • Einen Sturz des Kletterers halten und abfedern.
  • Deinen Kletterpartner kontrolliert ablassen.
  • Das Kletterseil ausgeben. Klettert der Kletterer im Vorstieg, musst du ihm regelmäßig mehr Kletterseil geben, damit du ihn nicht aufhältst. Das Seil führt beim Vorstieg vom Kletterer durch den nächsten Anker hinab zum Sichernden.
  • Das Kletterseil einholen. Klettert der Kletterer im Toprope, geht das Seil vom Kletterer nach oben und wird dort nach unten umgelenkt, wodurch sich die effektive Länge des Kletterseils zwischen Sichernden und Kletterer verringert je weiter der Kletterer nach oben kommt.

Bei einem manuellen Sicherungsgerät wird das Kletterseil lediglich einmal umgelenkt. Dabei entsteht sehr viel Reibung, was zur Bremsung verhilft. Da das Kletterseil aber nicht sofort gestoppt wird, bevorzugen einige Kletterer Handschuhe beim Sichern zu tragen, um Verbrennungen vorzubeugen.

Automatisch schließende Sicherungsgeräte blockieren selbstständig bei einem ruckartigen Zug am Kletterseil. Aber auch wenn das Sicherungsgerät wie ein Sicherheitsgurt funktioniert, muss der Sichernde trotzdem das Kletterseil mit der Hand festhalten.

Kurz und Knapp
  • Es gibt manuelle und automatische Sicherungsgeräte. Automatische bieten unter Anderem eine Unterstützung beim Bremsen.
  • Du und dein Kletterpartner braucht insgesamt nur ein Sicherungsgerät.
  • Eine Unterweisung zum Sichern ist ein Muss! Deinen Kletterpartner zu sichern ist das wichtigste beim Klettern überhaupt. Verwende nie ein Sicherungsgerät ohne die erforderlichen Kenntnisse über seine Verwendung.
Kaufempfehlung

Manuell: Black Diamond ATC*

Der Black Diamond ATC Guide ist auch für Multi-Pitch-Routen geeignet*

Das manuelle Sicherungsgerät von Black Diamond ist der Standard zum Lernen. Super stabil und günstig. Die Reibung lässt sich wunderbar regeln und den Kletterer hiermit runter zu lassen ist super einfach.

Automatisch: Petzl Grigri 2*

Unangefochten: Petzl Grigri 2*

Wenn du eine automatische Unterstützung beim Sichern haben möchtest, kommst du am Grigri von Petzl nicht vorbei. Seitdem Petzl dieses Sicherungsgerät mit Bremsunterstützung auf den Markt gebracht hat, gibt es kein vergleichbares Gerät, was es mit der Haltbarkeit und dem Handling aufnehmen kann.

Mit dem Grigri 2 wurde dies noch getoppt. Es ist leichter und kleiner geworden und kann für nahezu alle Kletterseile mit einer Dicke von 8,9 bis 11 mm verwendet werden.

Ich selbst verwende nichts anderes mehr als den Grigri.

Verschließbare Karabiner

Die sicherste Art des Karabiners ist der verschließbare Karabiner*. Der Verschluss verhindert das ungewollte Öffnen, womit verschließbare Karabiner für besonders kritische Verbindungen wie am Klettergurt, dem Sicherungsgerät oder wichtigen Ankern entlang der Strecke geeignet sind.

Zur Not kann man einen verschließbaren Karabiner übrigens durch zwei gegenläufig eingesetzte normale Karabiner ersetzen (die eine Öffnung zeigt nach rechts, die andere nach links).

Expressen/Quickdraws

Expressen verbinden das Kletterseil mit dem Anker*

Mit Expressen* verbindest du das Kletterseil mit einem Anker in der Wand. Eine Expresse besteht aus zwei Karabinern, die durch eine Bandschlinge miteinander verbunden sind.

Wenn du das Kletterseil mit einem Expressset an einem Haken an der Wand befestigst, wird die Last auf das Kletterseil und den Anker reduziert, da die Kraft durch den Bewegungsradius abgedämpft wird. Würdest du das Seil direkt mit einem einzelnen Karabinerhaken an der Wand befestigen, wäre die Belastung um ein Vielfaches höher. Besonders bei selbst gelegten Ankern ist dies wichtig. Neben dem Gewinn an persönlicher Sicherheit, verlängerst du außerdem noch die Lebensdauer des Kletterseils.

Meistens haben Expresssets zwei unterschiedlich große Haken auf beiden Seiten. Der größere Karabiner wird mit dem Anker verbunden, der kleinere mit dem Kletterseil. Außerdem unterschieden sich die beiden Öffnungen der Karabiner voneinander. Der bergseitige Karabiner hat dabei meistens ein gerades Tor, der seilseitige ein gebogenes oder eine Schnapperöffnung mit zwei Drähten.

Wenn du im Vorstieg kletterst, musst du genügend Expresssets mit dir führen, um genug für jeden Anker zu haben. Bevor du ein Expressset verwendest, lies dir bitte in diesem Artikel durch, wie du die richtige Orientierung zwischen Wand, Kletterseil und Karabiner Öffnung einhältst. Wenn du es falsch machst, kann sich das Kletterseil im Worst Case aus dem Karabiner befreien.


Kleidung

Bei der Kleidung kommt es hauptsächlich darauf an, dass sie dich nicht beim Klettern hindert. Zu enge Kleidung kann deine Bewegungsfreiheit einschränken und zu warm oder kalt darf sie auch nicht sein. Am besten ist es bei unbeständigem Wetter oder einer langen Klettertour das Zwiebelprinzip zu verwenden: viele dünne Lagen, die man je nach Wetterlage kombinieren kann.

  • Längenverstellbare Hose*: Nicht nur beim Wandern sind diese Hosen sehr beliebt. Auch bei einer Klettertour ist eine längenverstellbare Hosen immer sehr praktisch. Meistens kann man diese Hosen etwa auf Kniehöhe mit einem Reißverschluss teilen. So hast du bei warmem und kaltem Wetter immer die passende Hose dabei.
  • Softshell Jacke*: Eine Softshell Jacke ist für Regen, Wind und etwas kältere Temperaturen ideal. Sie sind leicht, schränken die Beweglichkeit nicht ein und erfüllen ihren Zweck als Wind- und Wasserschutz hervorragend. Und wenn die Sonne zwischendurch doch rauskommt und es etwas wärmer wird, wird einem Dank des atmungsaktiven Material nicht allzu schnell warm.
  • Atmungsaktive Sportkleidung*: Es gibt nicht nur atmungsaktive Softshell Jacken – auch andere Kleidungsstücke wie Shirts oder Hosen sind aus atmungsaktivem Material erhältlich.
  • Hut/Mütze/Bandana*: Kletterst du im Hochsommer, solltest du unbedingt einen Kopfschutz gegen die Sonne dabei haben. Da man beim Klettern eher keinen Schatten hat, ist ein Sonnenstich ohne richtigen Schutz vorprogrammiert. Ein Sonnenstich führt neben seinen sonstigen Beschwerden auch zu einer Beeinträchtigung deiner Konzentration – und diese sollte immer zu 100 % beim Klettern sein!

Sonstiges

  • Wasser: Unverzichtbar! Wasser ist Leben und beim Sport braucht man viel davon. Je wärmer der Tag, desto mehr brauchst du. Wenn du über eine Stunde an einer Kletterroute arbeitest, ist es auch keine schlechte Idee über eine Wasserblase nachzudenken. Diese kann man in einem Mini-Rucksack beim Klettern auf dem Rücken tragen und mit einem kleinen Schlauch daraus trinken.
  • Verpflegung: Je nachdem wie dein Tag aussieht, solltest du auch eine angemessene Menge an Lebensmitteln mitbringen. Bist du nur einen Nachmittag klettern reicht wahrscheinlich ein Sandwich und etwas Obst. Bei längeren Touren solltest du dir vorher genauer überlegen was du zu Essen mitbringst.
  • Schuhe für den Weg zur Kletterroute*: Für den Weg zum Berg sind halbhohe Wanderschuhe ideal. Achte bei diesen Schuhen darauf, dass sie besonders leicht sind. Wenn du deine Schuhe an deinem Klettergurt oder in deinem Rucksack verstauen willst, dürfen sie nicht zu schwer sein.
  • Stirnlampe*: Wenn du sehr früh am Morgen oder bis in den Abend hinein kletterst, ist eine LED Stirnlampe ideal. Sie sind leicht, passen auf den Kletterhelm, sind sehr hell und haben eine recht lange Lebensdauer. Achte darauf, dass du frische Batterien benutzt oder Ersatz dabei hast.
  • Sonnenbrille: Am besten eignen sich sportliche Varianten, die sich mehr der Kopfform anpassen. Dadurch kann die Sonne dich nicht mehr so leicht zwischen Brille und Gesicht blenden. Achte auf eine gute Qualität. Ein sonniger Tag ohne Schatten ist sehr anstrengend für deine Augen und führt oft zu Kopfschmerzen.
  • Kletter Rucksack*: Ein Rucksack zum Klettern sollte nicht allzu groß sein aber dabei trotzdem deine Ausrüstung tragen können. Ein Volumen von etwa 40 Litern ist ideal.
  • Sonnencreme: Am Fels gibt es kaum Schatten und Sonnenbrand ist unangenehm. pack dir also etwas Sonnencreme ein, wenn es sonnig wird.
  • Optional – Kamera/Actionkamera*: Wenn du möchtest, kannst du deinen Trip auch in Bildern oder Videos dokumentieren. Ideal sind natürlich Actionkameras, die du an Brust oder Helm fixieren kannst. So kannst du deine Erlebnisse festhalten und teilen!

Achtung: Beim Klettern musst du auf deine Sicherheit achten! Die Informationen auf climbtheearth.com helfen dir nur beim Lernen. Bevor du kletterst, solltest du sicherstellen, dass du von einem Experten richtig eingewiesen wurdest und dass du alle Sicherheitsvorkehrungen befolgst.

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