Totem Cam vs. Camalot – Welche Klemmkeile sind Besser?

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Die Erfindung von Klemmgeräten war eine bahnbrechende Neuerung im Klettersport – Ende der 60er- bis Anfang der 70er-Jahre. Zwar gab es längst Kernmantelseile, Hüftgurte und Reibungskletterschuhe, Klemmkeile hingegen waren völlig neu auf dem Markt. Es war die Zeit, in der Clean Klettern in den USA populär wurde. Die Absicherung in parallelen Felsrissen mit den damals verfügbaren Klemmkeilen und Hexentrics war allerdings noch sehr problematisch. Schnell musste eine Lösung gefunden werden.

Genau zu diesem Zweck wurden die neuen Klemmkeile erfunden. Unter dem damaligen Namen „Friend“* brachte der britische Hersteller Wild Country nur wenige Jahre später, im Jahr 1978, seine neuen Klemmkeile auf dem Markt. Die anfängliche Skepsis unter Klettern war groß. Dennoch konnte „Friends“ zur damaligen Zeit überzeugen und sich unglaublich schnell auf dem Markt etablieren. In Folge des massiven Erfolgs wurde das Equipment in diesem Bereich immer weiter optimiert. 

Rund 10 Jahre später, im Jahr 1987, kam das Modell „Camalot“* des amerikanischen Herstellers Black Diamond auf den Markt. „Camalot“ war das erste 2-achsige Klemmgerät zum Felsenklettern. Zur damaligen Zeit eine echte Innovation.

Wie in allen technischen Bereichen steht auch die Entwicklung neuer Klemmkeile mit ausgereifter Technik nicht still. Derzeit haben sich rund 10 Unternehmen marktführen im Bereich Klemmgeräte und Klemmkeile etabliert. Die Bandbreite verschiedener Modelle ist groß. Im Folgenden beleuchten wir Totem Cam* und Camalot*

Totem Cam und Camalot: Was macht einen guten Cam aus?

Was macht einen guten Cam aus? Diese Frage lässt sich ziemlich einfach beantworten. An erster Stelle sollte in jedem Fall die Sicherheit stehen. Daraus ergibt sich auch ein gutes Handling sowie die einfache Handhabe. Guter Grip und sicherer Halt verstehen sich von selbst. Ein guter Cam muss das verkörpern, was ein Kletterer von einem Cam erwartet. Und hier liegt der Fokus bei jedem Kletterer auf einem anderen Detail. Generell gilt aber: Das beste Equipment nützt nur wenig, wenn das Know-how des Kletterers fehlt.

Um Totem Cam* dennoch mit dem Modell Camalot* zu vergleichen und auch das deutlich unterschiedliche Preis-/Leistungsverhältnis zu rechtfertigen, haben wir beide Modelle etwas genauer unter die Lupe genommen. Schließlich sind Cams nicht gerade billig.

Da wir über ein Feature zur Sicherung im Berg, Gletscher und Gestein sprechen sollte der überwiegende Fokus jedoch nicht auf dem Preis liegen. Vielmehr ist es wichtig, dass die Cams, egal für welche man sich am Ende entscheidet, halten und das auch in schwierigen Situationen. Insbesondere bei kritischen Platzierungen kann der kleine, aber feine Unterschied ausschlaggebend sein.

Aus diesem Grund sollte der Kauf eines Cams niemals eine Preisfrage sein. Vielmehr sollte jeder Kletterer die Route beklettern, die er möchte, wenn er durch seine Ausrüstung ein gutes Gefühl hat. 

Black Diamond Camalots

Beim Camalot* handelt es sich um das Top-Produkt, welches man derzeit auf dem Markt kaufen kann. Der Hersteller bietet zwar mehrere Modelle an. Dafür gibt es allerdings auch Gründe. Nicht jedes Gestein ist gleich beschaffen. 

Setzt man beispielsweise auf eine 2-achsige Konstruktion sind kleine Größen schier unmöglich zu fertigen. Die Köpfe der vier kleinsten Modelle sind dennoch recht breit gefertigt. Klettert man also in Regionen mit tiefen Rissen erweist sich der Cam als gutes Sicherheitsfeature. 

Klettert man allerdings in Regionen, die von seichten Rissen geprägt sind oder solchen, die nach außen aufgehen oder gar in Löchern münden. kann sich das auf den Cam unter Umständen sehr nachteilig auswirken.

Als Klemmgerät für High-End-Alpinismus eignet sich der Camalot Ultralight* perfekt. Menschen, die zudem besonders hohen Wert auf sehr leichtes Material legen, sind auch bereit den vergleichsweisen hohen Preis zu bezahlen. Schwierige Hochtouren oder Touren durch ähnliche Gefilde lassen sich mit dem Camalot Ultralight Cam perfekt meistern. Aufgrund der hohen Qualität reichen in der Regel auch ein paar Cams aus.

Dennoch ist der Ultralight Cam von Camalot nicht für alltägliche Strecken zu empfehlen. Bei diesem Modell lässt sich möglicher Verschleiß bei Dauereinsatz als gefährlicher Schwachpunkt vermuten. Die dünnen Trigger-Züge und die nur knapp 14 mm breiten und sehr dünnen Dyneema-Schlingen eignen sich einfach nicht für den Dauereinsatz. 

Zwar ist das Erneuern benannter Teile durch den Hersteller möglich, dazu müssen betroffene Cams allerdings in die USA eingeschickt werden. Alles in Allem ein großer Aufwand für den zu reparierenden Cam. Andere Modelle von Black Diamond weisen deutlich massivere Schlingen auf. Diese machen insgesamt einen deutlich langlebigeren Eindruck.

Die X4-Cams* des Herstellers Black Diamond werden beispielsweise im Vergleich zu anderen Cams schneller schwergängig. Das bedeutet, dass sie sehr oft gereinigt und gefettet werden müssen. Ansonsten sind Black Diamond X4 Cams robust und langlebig. Also wesentlich stabiler als es zum Beispiel bei den Cams des Herstellers Alien der Fall ist. Alien Cams sind im direkten Vergleich allerdings deutlich leichter.

Das Modell C3 Camalot* des Herstellers Black Diamond zählt zu den kleinsten Cams, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Derzeit stellen nur Black Diamond und Metolius kleine Cams her. Diese eignen sich speziell für alle Rissbreiten unter 9 Millimeter. Dabei sind die kleinsten Größen primär zur Fortbewegung gedacht. Wenn man sie weich sichert, können sie kleinere Stürze sogar sehr gut abfedern und halten. 

Ganz nebenbei sehen die Ultralight Master Cams* auch noch gut aus. Ihr flexibler Steg und die Konstruktion, die mit insgesamt vier Segmenten gefertigt wurde, macht sie allgemein stabiler. Black Diamond C3 Cams sind im Vergleich dazu ebenfalls sehr robust. Sie zeichnen sich durch einen äußerst schmalen Kopf aus und weisen höhere Bruchlastwerte als vergleichsweise alle anderen Modelle auf. 

Penibel darauf achten sollte man jedoch, dass sie sich nicht asymmetrisch öffnen. Keines der äußeren Segmente sollte sich ganz öffnen. Aus diesem Grund ist eine gute Platzierung hier ausschlaggebender Faktor. Mit einer guten Platzierung lassen sich die Cams eher geschlossen legen, ohne sich zu weit zu öffnen. 

Interessanterweise ist auch Wild Country wieder auf den Markt gestürmt. Lange Zeit galten sie mit ihrem Modell „Technical Friend“ als Standard Cams. Dann wurde es eher ruhig um Wild Country. Die aktuelle und auf den „Technical Friend“ folgende Generation „Helium Friend“ wurde schnell vom 2-achsigen Modell des Herstellers Black Diamond abgehängt. 

Und nun macht der Hersteller Wild Country wieder von sich reden. Das Modell „New Friend“ kommt einem Nachbau der Camalots des Herstellers Black Diamond gleich. Schaut man etwas genauer hin, werden zahlreiche Optimierungen am Kopf-Design sichtbar. Das Modell „New Friend“ vereint die entscheidenden Vorteile des DMM Dragon 2* und der Black Diamond Ultralight Camalots*. „New Friend“ mausert sich dadurch zu einem vielseitigen und leichten High-End-Klemmgerät. Für richtig breite Risse und zur Selbstverteidigung im Kletterwald hat der Hersteller Wild Country selbstverständlich auch noch „Technical Friends“ im Programm.

Totem Cam

Entgegen den Camalots des Herstellers Black Diamond wartet der baskische Hersteller Totem lediglich mit zwei Typen von Klemmgeräten auf. Dies sind so speziell, dass sie in diesem Beitrag unbedingt Erwähnung finden müssen. Die beiden Typen von Totem sind entgegen seinem amerikanischen Konkurrenten Black Diamond nicht so verbreitet. Dennoch schwören Dolomiten-Spezialisten wie Profi-Alpinist Simon Gietl und Hansjörg Auer bei der Sicherung auf diese Cams.

Der Basic Cam* kann als moderne Variation des ursprünglichen Alien Cam* gewertet werden. Doch was zeichnet die beiden Modelle von Totem aus? Einfache Frage, kurze Antwort: Einfach alles! Die Konstruktionsweise ist neuartig. Sie eröffnet unter anderem die Möglichkeit Cams auf lediglich zwei Segmenten zu platzieren. Das ist beispielsweise beim technischen Klettern sehr häufig der Fall. Bruchlastwert und Reichweite lassen sich ähnlich des Black Diamond C4 Camalot bewerten. Das Gewicht der Totem Cams* ist hingegen deutlich niedriger als bei Camalot C4 Cams.

Doch damit nicht genug die Modelle von Totem Cams zeichnen sich durch ihre deutlich schmaleren Köpfe aus. Obwohl die Segmente durch eine solide Breite glänzen und dadurch sehr griffig erscheinen, wirken die Stege recht massiv gefertigt. Am Klettergurt kann das eventuell etwas lästig werden.

Die Farbcodierung und Größenabstufung entsprechen zumeist den Cams von Black Diamond, DMM und Wild Country. Der größte Vorteil liegt von Totem Cams liegt darin, dass die Last direkt auf das Segmente übertragen wird. Aus diesem Grund halten sie wesentlich besser als vergleichbare Modelle anderer Hersteller. Insbesondere beim Klettern im Kalkgestein machen die Totem Cams eine gute Figur. Aufgrund ihrer schmalen Köpfe funktionieren sie auch perfekt in Löchern! 

Zu den Totem Cams eigenen sich die Totem Basic Cams perfekt. Allerdings eigenen sich beide Modelle weniger im verschneiten Felsen. Sie vereisen deutlich schneller als vergleichbare Modelle. 

Fazit: Totem Cam und Camalot

Alle beschriebenen Cams eigenen sich zum Klettern. Allerdings ist die Frage auch nicht welcher Cam der Beste ist, sondern vielmehr welches Gerät am besten zu einem selbst und dem Gelände passt. 

Dabei spielt auch die Art und Weise der Aktivitäten eine primäre Rolle. Andererseits spielt auch das vorhandene Budget eine Rolle. Berücksichtigung beim Kauf sollte auch die Häufigkeit der Verwendung finden. Wer also moderat unterwegs ist, ist mit den Camalots C4* des Herstellers Black Diamond sehr gut unterwegs. 

Wer überwiegend Alpin-, Trad- oder Technoklettern geht, sollte sich um speziellere und deutlich hochwertigere Cams kümmern. Die Camalots C3* und X4* eignen sich hier perfekt. Qualitativ gibt es bei genannten Modellen nichts zu beanstanden. Totem Cams* halten im Zweifelsfall aber besser, eignen sich allerdings nicht zum Klettern in verschneitem Felsen. Zudem sind die Cams des Herstellers Totem auch für weiches Gestein, wie beispielsweise Kalkstein geeignet. Die Wahl der richtigen Cams sollte aus diesem Grund immer in Abhängigkeit mit dem zu erkletternden Gelände erfolgen. Das beste Material bringt nur wenig Erfolg und Sicherheit, wenn es falsch eingesetzt wird.


Achtung: Beim Klettern musst du auf deine Sicherheit achten! Die Informationen auf climbtheearth.com helfen dir nur beim Lernen. Bevor du kletterst, solltest du sicherstellen, dass du von einem Experten richtig eingewiesen wurdest und dass du alle Sicherheitsvorkehrungen befolgst.

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