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Nirgends sei man dem Himmel so nahe, wie auf der Spitze des Mount Everest, heißt es. Tatsächlich ist der Qomolangma, wie er auf Tibetisch heißt, mit seinen 8848 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Berg der Erde.
Obwohl der Berg unzählige Menschenleben gekostet hat, löst er eine Faszination aus, die jährlich in Besteigungsversuchen von Hundertschaften von Bergsteigern und Touristen mündet.
Wie lange dauert es den Mount Everest zu besteigen? Die durchschnittliche Dauer einer Expedition auf den Mount Everest beträgt zwei Monate. Grund für diesen äußerst langen Zeitraum sind verschiedenste Faktoren wie Anbieter, Fitness, Wetter und einige mehr auf die wir in diesem Blogpost eingehen.
Vom Basislager der Südseite aus hat Lhakpa Gelu Sherpa es im Jahre 2003 in zehn Stunden, 56 Minuten und 46 Sekunden auf die Spitze des Mount Everest, und in das Guinnessbuch der Weltrekorde, geschafft. Doch ein Maßstab oder Vorbild kann er wohl für niemanden sein…
Wissenswertes zum Mount Everest
Mount Everest – oder doch lieber Qomolangma?
In tibetischen Legenden war einst der Himalaya ein Ozean, in dem Pflanzen und Kreaturen friedvoll einher lebten. Bis eines Tages ein fünfköpfiges Monster erschien, und riesige Flutwellen drohten, alles zu zerstören.
Zur Rettung eilten fünf farbenvolle Wolken vom Himmel herab. In Göttinnen verwandelt besiegten sie das Monster mit magischen Kräften. Den Bittgesuchen der irdischen Kreaturen folgend, kehrten sie nicht in ihre himmlische Residenz zurück. Sie befahlen dem Ozean, zu weichen, und verwandelten sich in fünf ewig weiße Bergspitzen, die seitdem über das Leben auf der Erde wachen.
Qomolangma – die Göttin des Universums
Die höchste der fünf Spitzen trägt den Namen Qomolangma – die Göttin des Universums. Entdeckt wurde der Berg durch Tibetaner, die im Süden ihres Landes ansässig waren. Seitdem trägt der Berg den einheimischen Namen Qomolangma. Die chinesischen Landvermesser Shengzhu, Churbizanbo und Lanbenzhanba haben den Berg erstmals im Rahmen einer Expedition zwischen 1715 und 1717 vermessen und auf einer Landkarte markiert.
Wie es zum Namen „Everest“ kam.
Der Brite Sir George Everest leitete lange Jahre eine Mission zur Großen Trigonometrischen Vermessung Indiens. Diese beruhte auf kolonialistischen Vorhaben und hatte es zum Ziel, unter Anderem auch den südlichen Subkontinent Indiens zu erkunden, zu vermessen, Karten zu erstellen und schließlich Handelsrouten zu finden.
Nach der Rente George Everests übernahm Andrew Scott Waugh die Mission, und ihm gelang es auch 1852, die Höhe des Berggipfels auf 8840 Meter festzusetzen. Dies meldete er 1856 in einem Schreiben an die Royal Geographical Society, und gab dem Berg, seinen Vorgänger damit ehrend, Mount Everest.
Die tibetanische Bevölkerung sieht den Namen aufgrund der Kolonialgeschichte kontrovers, und besteht auf den ursprünglichen Namen Qomolangma. Dennoch hat sich der Name Mount Everest in der westlichen Welt etabliert, weshalb wir ihn in unserer Beschreibung benutzen, jedoch nicht ohne auf die Problematik hinzuweisen.
Wo liegt der Mount Everest?
Die Region Khumbu in Nepal, inmitten des Himalaya, reckt sich der Mount Everest gen Himmel. Das Himalaya Gebirge ist zugleich auch Heimat von zehn der vierzehn Berge, deren Gipfel mehr als 8000 Meter hoch sind.
Der Wortstamm „Himalaya“ bedeutet übrigens „Wohnsitz des Schnees“. Der Mount Everest befindet sich im nördlichen Nepal, an der Grenze zu China – im autonomen Gebiet Tibets. Dabei bilden der westliche und der südöstliche Gipfelgrat die Grenze. Die südliche und die nördliche Seite des Berges sind auf der UNESCO Schutzliste: als UNESCO-Welterbe und UNESCO-Biosphärenreservat.
Die ersten Expeditionen zur Besteigung des Mount Everest
Eigentlich sollte die erste Britische Mission 1921 primär eine Erkundungsmission werden, um geologische Vermessungen vorzunehmen. Es sollten karten erstellt werden, und mögliche Aufstiegsrouten gesucht werden. Als George Mallory jedoch eine gangbare Route entdeckte – die heutige übliche „Nordroute“ – wurde der Versuch gewagt. Dem Ziel waren sie nahe – doch sie scheiterten am anfangenden Monsun. In den folgenden Jahren versuchten die Briten mit zahlreichen Expeditionen, den Gipfel zu erreichen, und so entstand die Legende um George Mallory.
Der unermüdliche George Mallory war in den folgenden Jahren an zahlreichen Missionen beteiligt. So stellte er gemeinsam mit zwei anderen Bergsteigern 1922 ohne zusätzlichen Sauerstoff den neuen Höhenrekord von 8225 Metern auf. Er kam dem Gipfel immer näher – doch 1924 sollte sein letzter Besteigungsversuch sein – gemeinsam mit Andrew Irvine kehrte er von dem Versuch nicht zurück. Bis heute rankt sich eine Legende um diesen Versuch: Erreichten die beiden den Gipfel, oder starben sie schon vorher? Mallorys Leiche blieb über Jahrzehnte verschollen – erst im Jahre 1999 wurde er gefunden, jedoch ohne eindeutigen Beweis, ob er der erste Mann auf dem Gipfel war.
Die Erstbesteigung des Mount Everest
Bis zum Jahre 1953 gab es zahlreiche weitere Expeditionen, die dem Ziel nahe kamen, jedoch scheiterten. An einigen von ihnen war der Nepalesisch-Indische Bergsteiger Tenzing Norgay beteiligt, der als Träger, also „Sherpa“ angeheuert wurde. Die erste erfolgreiche Mission war die neunte Expedition der Briten, unter Leitung von John Hunt.
Der Neuseeländer Edmund Hillary, der Teil der Expedition war, verlegte gemeinsam mit seinen Sherpas Tenzing Norgay und Ang Nyima zunächst das letzte Lager auf 8510 Meter. Von hieraus starteten Edmund Hillary und Tenzing Norgay ihren erfolgreichen Versuch um 6:30 Uhr, und standen gegen 11:30 Uhr auf dem Gipfel.
Touristische Expeditionen
Anders als Berge, die nur von professionellen Bergsteigern bestiegen werden können, gibt es am Mount Everest zwei Routen, die sich auch für „Touristen“ etabliert haben. Zum einen gibt es auf diesen Routen keine unüberwindbaren Steilwände oder Schikanen, und zum anderen wird jährlich eine Infrastruktur auf den Berg geschafft, die den „Aufstieg für Jedermann“ ermöglichen soll.
Dennoch bleibt die Besteigung höchst gefährlich – Sie wird häufig unterschätzt, und ist zudem immer der Naturgewalt ausgeliefert. Auch hoch professionelle Bergsteiger haben an diesem Berg ihr Leben verloren.
Die Entwicklung des Gipfeltourismus auf den Mount Everest.
Als der Bann gebrochen war, und damit eine Route zur Besteigung gefunden wurde, starteten in den folgenden Jahren immer mehr Nationen Expeditionen zum Gipfel des Mount Everest. Im Jahre 1954 waren gleich zwei Expeditionen erfolgreich, und so steigerte sich die Zahl der Gipfel-Erklimmer von Jahr zu Jahr.
Da Hillary und Norgay den Gipfel über die Südseite, also aus Nepal, erreicht hatten, ging zudem nun das Rennen um die Erstbesteigung von Norden aus – also aus dem tibetanischen Autonomiegebiet – los. Dies gelang im Jahre 1960 einer chinesischen Expedition. Kurioserweise ist diese Besteigung nicht nur die erste über den Nordsattel, sondern auch die erste – wenn auch notgedrungen – barfüßige: Chu Ying-Hua legte die letzten Meter ohne Schuhe und auf Schultern eines Kollegen zurück.
Über die Jahre entstanden weitere Rekorde, die Kreativität ist dabei breit gefächert: Die erste Frau auf dem Gipfel, die erste Expedition ohne zusätzlichen Sauerstoff, der jüngste Bergsteiger, der Älteste, der erste Blinde auf dem Mount Everest, der erste Beinamputierte, und viele weitere. Erwähnenswert ist vielleicht noch der längste Aufenthalt auf dem Gipfel – sagenhafte 21 Stunden ohne zusätzlichen Sauerstoff!
Die ersten touristischen Expeditionen begannen im Jahre 1980 und lösten einen regelrechten Hype aus: Bis zum Jahre 1979 waren 99 Gipfelbesteigungen zu verzeichnen – Diese Zahl hatte sich bis zum Jahre 1985 bereits schon verdoppelt. 1993 erreichten 100 Menschen innerhalb weniger Monate den Gipfel, und ab der Jahrtausendwende wurden regelmäßig über 200 Gipfelstürmer jährlich gezählt. So entwickelte sich der Ansturm bis zu einer Rekordsaison 2007 mit 630 Gipfelbesteigungen weiter. Etwa ein Drittel aller Besteigungen sind inzwischen kommerziell – Fullservice mit Touristen-gerechter Vorbereitung der Route.
Fullservice für Touristen
Die wichtigste Hilfe für touristische Bergsteiger stellen die so genannten Sherpas dar. „Sherpa“ ist ein tibetisches Wort und bedeutet „von Osten Eingewanderte“. Das Volk der Sherpas wanderte um 1500 aus Tibet kommend in die Region Solu-Khumbu, und siedelte sich dort an.
Die Region war damals zum größten Teil unbesiedelt, was nicht zu Letzt an den unwirtlichen Gegebenheiten lag, die durch die extreme Höhe entstanden. Über die Zeit gewöhnte sich das Volk an die Natur, und so kann man von einer genetischen Anpassung an extreme Höhen, und extreme Zähe sprechen. Als sich im 19. Jahrhundert eine Handelsrute über den 5716 Meter hohen Gebirgspass Nangpa La zwischen China und Indien etablierte, begannen die Sherpas als Begleiter für Karawanen und Mittelsmänner im Handelsverkehr zu arbeiten.
Ab dem frühen 20. Jahrhundert wurden sie fortan auch als Unterstützer für Expeditionen ins Hochgebirge angeheuert – Der „Sherpa“ war geboren.
Touristische Expeditionsanbieter heuern heutzutage Sherpa an, die den „Fullservice“ für ihr Kunden ermöglichen. Dass der Sherpa das komplette Gepäck der touristischen Bergsteiger schleppt, ist dabei die geringste Aufgabe: Bevor die eigentliche Saison am Mount Everest beginnt, bereiten die Sherpa die Infrastruktur am Berg auf, die dann später angeboten wird. Zunächst wird das Basislager errichtet – in den Zeiten Hillarys und Norgays transportierten die Abenteurer ihre Zelte, sowie das Proviant und die Ausrüstung selbst mit hoch.
Heute erwartet die Touristen ein komplettes Zeltlager mit Küchen- und Badezimmer-Zelten, Einzel-Schlafzelten, sowie die komplette Verpflegung inklusive Köchen.
Die Sherpa bahnen den Weg in die Höhe
Nach Errichtung des Basislagers fangen die Sherpas an, die Route für die weitere Besteigung vorzubereiten. Auf der Südroute befindet sich gleich oberhalb des Basislagers der berühmte „Khumbu Icefall“. Hierbei handelt es sich um ein Gletschergebiet, dass einerseits extrem zerklüftet ist, andererseits auch noch sehr mobil.
Jederzeit ist hier mit Bewegung des Eises und damit dem Entstehen neuer tiefer Spalten, oder Lawinen zu rechnen. Um die Expeditionsteilnehmer weitestgehend sicher durch dieses Gebiet zu manövrieren, errichten die Sherpas Stege mit Metallleitern, Geländer und Halteleinen – selbstverständlich transportieren sie die „Hardware“ hierzu auch selbst den Berg hinauf. Der Icefall ist dabei so sehr in Bewegung, dass jährlich eine komplett neue Route gefunden werden muss.
Und dann arbeiten sich die Sherpa immer weiter in die Höhe – bis auch der letzte Pfad bis zur Spitze selbst für ungeübtere Bergsteiger passierbar gemacht wird. So ist dann der Weg für den „Massentourismus“ gebahnt, und die verschiedenen Reisegruppen können anfangen, das Basislager zu besiedeln.
Die Akklimatisation
Der menschliche Körper braucht Zeit, bis er sich an den niedrigeren Sauerstoffgehalt in der Höhe gewöhnt hat. Schon bei 2000 Metern beginnt der Mensch, sich unwohl, schlapp und müde zu fühlen. Etwa jeder vierte Mensch entwickelt sogar die so genannte „Höhenkrankheit“. Das sind Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Im Normalfall gewöhnt sich der Körper nach einigen Tagen an die Höhe. Ist das nicht der Fall, ist die einzige Medizin der Abstieg.
Pro Tag sollten für eine ausreichende Akklimatisation zwischen 300 und 500 Höhenmeter zurückgelegt werden. Empfehlenswert ist zusätzlich alle drei Tage ein Pausentag. Der Ausgangspunkt für die Mount Everest Besteigung von der Südseite aus ist Lukla, ein Nepalesisches Dorf, von dem aus die meisten Bergsteiger von Kathmandu aus mit dem Flugzeug anreisen. Lukla liegt auf einer Höhe von 2860 Metern, bis zum Gipfel des Mount Everest mit seinen 8848 Metern sind also noch knapp 6000 Höhenmeter zu überwinden. Rechnet man mit 1200 Metern Aufstieg alle vier Tage, bräuchte der Bergsteiger alleine für die Akklimatisation 20 Tage.
Die Todeszone
An Höhen von über 5300 Meter kann sich der menschliche Körper nicht vollständig Akklimatisieren – hier ist kein dauerhafter Aufenthalt und kein Überleben möglich. Oberhalb von 7000 Metern, und ganz kritisch ab 8000 Metern beginnt die Höhe, die auch als „Todeszone“ bezeichnet wird. Hier kann sich der menschliche Körper nicht mehr regenerieren, auch mit genügend Sauerstoff ist kein Ausruhen möglich. Grund dafür ist, dass in den Lungenbläschen der Sauerstoffpartialdruck unter den Minimalwert sinkt. Die Sauerstoffsättigung im arteriellen Blut ist zu niedrig, und der Körper erschlafft von Minute zu Minute in dieser Höhe.
Das Hypoxie Zelt
Einige Touranbieter stellen ihren Reisenden im Vorfeld der Expedition Hypoxie – Zelte zur Verfügung. Diese können zu Hause aufgebaut werden, selbst das Bett passt hinein. In dem Zelt können Bedingungen wie auf 2600 Meter Höhe hergestellt werden – etwa 15 bis 16 % O2, oder noch deutlich höhere Standorte simuliert werden. In diesen Zelten kann der Reisende trainieren, und ganz wichtig, schlafen. Mit der Vorbereitung in einem Hypoxie Zelt ist es möglich, die gesamt Dauer der Expedition um entscheidende Tage zu verkürzen – so können Kosten und Zeit gespart werden.
Die „Himalaya-Belagerungstaktik“
Professionelle Bergsteiger stehen heutzutage dem Expeditionsstil „Belagerungstaktik“ kritisch gegenüber. Bezeichnet wird damit die Methode, in höchstmöglicher Gipfelnähe ein Lager aufzuschlagen, und dort auf das geeignete Wetter zum Erklimmen des Gipfels zu warten. Vom Grund her ist dies eine der erfolgssichersten Methoden, doch durch den Massentourismus und die vielen „Extras“, die sich Amateur Bergsteiger erkaufen, entstehen mitunter riesige Lager. Ohne diese komfortablen Lager wäre es den meisten niemals möglich, diesen Gipfel zu erklimmen – Somit bleibt der sportliche Gedanke in Augen der Profi Bergsteiger dabei auf der Strecke. Eine direkte Folge dieser Belagerung ist die Müllproblematik, die in der Höhe ein echtes Problem darstellt und stetig zunimmt.
Warten auf die Fenstertage
Die Wetterverhältnisse im Himalaya sind extrem, sehr rauh und wechselhaft. Im Winter betragen die Temperaturen auf dem Gipfel des Mount Everest durchschnittlich -36, im Extremfall bis zu -60 Grad Celsius. Von Juni bis September steht der Berg unter Einfluss des Indischen Monsuns – heftige Schneestürme und dauerhafte Niederschläge machen jegliche Besteigung unmöglich.
Die einzigen möglichen Monate für Expeditionen sind am Mount Everest Mai und Oktober. Dabei prägen auch in diesen Monaten plötzliche Wetterumschwünge, extreme Temperaturstürze und hohe Schneefälle das Klima. Nur wenige Tage liefern verhältnismäßig stabiles Wetter – diese sind die so genannten „Fenstertage“.
Sowohl professionelle Bergsteiger, als auch Touranbieter stecken ihre Reisepläne so ab, dass die wenigen „Fenstertage“ ideal genutzt werden können – Der Bergsteiger sollte sich ausreichend akklimatisiert und ausgeruht genau dann in Gipfelnähe befinden, wenn das stabile Wetterfenster erwartet wird, bzw. eintritt. Der wahrscheinlichste Zeitraum für die Fenstertage ist der 15. Bis 25. Mai jeden Jahres. Darum ist es wenig verwunderlich, dass die meisten Touranbieter fast identische Zeiträume für ihre Reisen anbieten.
Dauer und Zeitraum einiger Touranbieter
- Amical Alpin: 4. April – 4. Juni
- Summit climb: 4. April – 4. Juni
- Adventureconsultants: 1. April – 2. Juni
- Adventure alternative: 1. April – 4. Juni
- Alpineascents: 29. März – 3. Juni
- Adventure peaks: 4. April – 2. Juni
Der Touranbieter Amical Alpin bietet Expeditionen auf den Mount Everest mit einem peniblem Höhen – Akklimatisierungsplan inclusive Höhentraining in den Alpen und Hypoxie Zelt Verleih an, die insgesamt nur 40 Tage dauern.
Die letzten Meter zum Gipfel
Die letzte Etappe, beginnt im Normalfall gegen Mitternacht aus dem letzten Lager. Die letzte, kurze Nacht schlafen alle Tourteilnehmer mit Sauerstoffmasken. Bei Sonnenaufgang ist der Gipfel schon in greifbarer Nähe, und erstmals blicken die Bergsteiger in alle Richtungen auf die Weiten des Himalaya hinunter.
Das letzte Lager befindet sich bei dem Südanstieg auf einer Höhe von 7950 Metern. Der Aufstieg dauert etwa 6 – 7 Stunden (wenn am Hillary Step freie Bahn ist), und abwärts wird die Strecke dann in 3 – 4 Stunden zurückgelegt. Wählt man die Nordroute, gibt es die Möglichkeit, das letzte Lager vor dem Gipfel auf 8250 – 8300 Metern zu errichten.
Das hat gegenüber der Südroute den Vorteil, dass die Gipfeletappe kürzer ist – dafür ist sie jedoch dem Wetter mehr ausgesetzt und technisch anspruchsvoller. Ein weiterer Vorteil ist aber, dass die Nordroute weniger frequentiert ist, und das Risiko von Staus nicht so sehr besteht wie am Hillary Step.
Der Hillary Step
Benannt nach dem ersten Menschen auf dem Gipfel, ist der Hillary Step das letzte Hindernis auf der Südroute der Besteigung des Himalaya. Der Step ist eine schwierig zu kletternde, etwa zwölf Meter große Felsformation kurz vor dem Gipfel des Mount Everest. Diese letzten Meter sind auf der Südroute eine der anspruchsvollsten Schikanen, und auch einer der Hauptgründe, warum nach Meinung von professionellen Bergsteigern keine Touristen den Berg erklimmen sollten.
Aufgrund der Masse an Kletterern, die an einem der Fenstertage den letzten Aufstieg in Angriff nehmen, und aufgrund der Ungeübtheit Vieler, bilden sich um den Hillary Step herum gefährliche Staus. Wenn man bedenkt, dass jede Minute, die sich ein Mensch länger in der „Todeszone“ oberhalb von 8000 Metern befindet, völlige Ermüdung und Lebensgefahr bedeuten kann, sind die Staus am Hillary Step tatsächlich ein hohes Risiko. Tatsächlich waren die Staus schon mehrfach Grund für den Tod von Bergsteigern, die den Abstieg nicht mehr geschafft haben.
Weiterführende Infos
Kosten für die Besteigung des Mount Everest
Wer den Mount Everest besteigen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Dabei sind die Kosten für Flug, Unterkunft, Sherpas etc. Nicht die einzigen. Die beiden Länder, von denen aus die Expeditionen starten, erheben Gebühren für die Besteigung des Berges.
Bis zum Jahre 2019 kostete eine solche Genehmigung auf der nepalesischen Seite um die 10.000 Euro. Für Bergsteiger, die den Mount Everest von Tibet aus besteigen möchten, hat die Chinesische Regierung die Gebühren ab 2020 von 9.950 auf nun 15.800 Dollar erhöht. Die nepalesische Regierung erwägt momentan eine Erhöhung der Gebühren auf 31.000 Euro.
Die Idee hinter den Preiserhöhungen ist es, den Ansturm auf den Gipfel zu verringern, da immer mehr Probleme mit Staus auf der letzten Etappe, und mit Müll auf dem Berg entstehen.
Kosten für Sherpas
Sherpa am Mount Everest dürfte zu den härtesten Jobs der Welt gehören: Sie schleppen das Gepäck und die Ausrüstung für die Mount Everest Touristen den Berg hoch – zusätzlich zu ihrem eigenen.
Vorher bereiten sie den Weg nach oben, bauen die Lager inklusive Koch-, Badezimmer-, Kommunikations- und Schlafzelte, schleppen die Sauerstoffflaschen bis zum Gipfel, helfen den Touristen und unterstützen sie physisch und moralisch. Im Vorfeld der Expedition bahnen sie den Weg durch den berüchtigten Icefall und riskieren ständig ihr Leben.
Für all dieses ist ihr Verdienst nicht besonders hoch: im Schnitt sind es pro Saison zwischen 2000 und 5000 Euro – mit etwas Glück bekommen sie von den Touristen ein anständiges Trinkgeld am Ende der Tour.
Das Müllproblem
Irgendwie nachvollziehen kann es Jeder, dass Bergtouristen, die den Mount Everest erfolgreich bestiegen haben, am liebsten am Ende alles, was nicht mehr dringend nötig ist, einfach oben liegen lassen würden.
Die Erschöpfung ist sicherlich unvorstellbar, und Ballast wie über Wochen entstandener Müll und Toilettenabfälle sind sicherlich kein „schönes“ Gepäck. Auch Zelte und aufgebrauchte Sauerstoffflaschen werden offensichtlich als entbehr-bar und ungeliebt zurückgelassen. Nicht Nachvollziehbar ist es, dass der Großteil der Expeditionisten diesen Ballast tatsächlich auf dem Berg zurücklassen und sich keine Gedanken über den Abtransport machen.
So ist über die Jahre eine unvorstellbare Menge an Müll auf dem Berg gelassen worden. Im Jahr 2018 befreite China in einer großen Expedition den Mount Everest von mehr als Acht Tonnen Müll – davon zwei Tonnen menschlicher Kot…
Seit dem Jahre 2013 werden bei der Besteigung des Mount Everest pro Expedition 4000 Euro Müllgebühren verlangt. Diese Gebühren werden als Kaution wieder ausgezahlt, wenn jeder Teilnehmer der Expedition nach dem Abstieg mindestens Acht Kilo Müll abliefert. Wird die Vorgabe nicht erfüllt, wird die Kaution als Strafe einbehalten.
Limitierung der Gipfelstürmer
Perspektivisch sehen die Regierungen Nepals und Chinas vor, die Anzahl der Expeditionen zu limitieren. Dies soll das Müllproblem verringern, und auch die Probleme mit Staus am Berg verringern.
So ist eine Limitierung von 150 Menschen pro Tag am Gipfel in Diskussion. Der Vorschlag wurde von einem Komitee erarbeitet, das unter anderem die Sterberate am Mount Everest untersucht hat, und Maßnahmen zur Prävention erarbeiten sollte. Ein weiterer Vorschlag ist es, nur erfahrenen Bergsteigern den Zugang zum Mount Everest zu gewähren, die zuvor mindestens einen 6.500er Berg erklommen haben.
Verwandte Fragen
Wie kann man seine Akklimatisation verbessern?
Zusätzlich zu vorbereitenden Maßnahmen wie Übernachtungen und Sport (Spinnig, Laufband) im Hypoxie – Zelt, sollte der ambitionierte Bergsteiger die täglich überwundene Höhe keinesfalls überschreiten.
Empfehlenswert ist jedoch, vor dem zur Ruhe legen in der neuen Höhe, einmal einen ausgedehnten Spaziergang in die Höhe zu unternehmen, und diese Strecke wieder abzusteigen. Niemals jedoch sollten die Anzeichen von Höhenkrankheit ignoriert werden – treten diese auf, ist eine Pause oder der Abstieg unvermeidbar!
Stolpert man auf dem Weg zum Gipfel wirklich über Leichen?
Direkt über Leichen müsse man nicht steigen, erklärt ein Bergführer. Jedoch liegen auf beiden gängigen Aufstiegsrouten rechts und links in sichtbarer Entfernung Personen. Da die Bergung der Leichen in solcher Höhe sehr schwierig, kraftaufwändig und letztendlich lebensgefährlich ist, werden die meisten verunglückten Bergsteiger dort gelassen, wo sie liegen – in der ewigen Höhe.
Schätzungsweise haben bei der Besteigung des Mount Everest über 300 Bergsteiger ihr Leben verloren.
Wer ist Green Boots?
„Green Boots“ wurde Jahrelang eine Leiche genannt, die auf etwa 8500 Metern am Rande der Nordroute lag. Wegen seiner auffälligen neon grünen Stiefel diente er unabsichtlich als eine Art Wegweiser und Mahnmal. Verunglückt war er 1996, und seine Identität blieb ebenso ungeklärt wie die Umstände seines Verschwindens: Nach 18 Jahren verschwand die Leiche vom Wegesrand.
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