Wann ist Kletterausrüstung Schrott?

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Als Kletterer musst du wissen, wann du deine Ausrüstung austauschen musst, da sie deine Lebensversicherung am Felsen ist. Die meisten Kletterunfälle sind auf unsachgemäße Nutzung von Kletterausrüstung oder die Verwendung von beschädigter oder zu alter Ausrüstung zurückzuführen.

In diesem Artikel erfährst du alles, worauf du bei der Inspektion deiner Kletterausrüstung achten musst, wie du ihre Lebenserwartung erhöhen kannst und wann der unausweichliche Punkt der Entsorgung erreicht ist.


Wann muss ein Kletterseil in den Ruhestand?

Die Lebensdauer hängt vor Allem davon ab, wie oft es benutzt wird und wie gut man es pflegt. Zeigt das Seil auch nur kleine Beschädigungen auf, solltest du es ersetzen.

Alle Hersteller müssen Angaben zur Lebensdauer ihrer Kletterseile machen. Wenn du dein Kletterseil gut pflegst und lagerst, kannst du dich an diese üblichen Empfehlungen orientieren:

Verwendungshäufigkeit Empfohlene Verwendungsdauer
Nie 10 Jahre
1-2 Mal im Jahr 7 Jahre
Einmal im Monat 5 Jahre
Mehrmals im Monat 3 Jahre
Wöchentlich 1 Jahr
Fast täglich Weniger als 1 Jahr

Beim Überschreiten dieser Richtwerte wird das Kletterseil nicht plötzlich reißen – diese Angaben kann man eher als Mindesthaltbarkeitsdatum sehen. Lediglich Eigenschaften wie Handling oder Elastizität werden auf Dauer durch Materialermüdung immer schlechter. Man muss nach diesem Zeitraum also selber einschätzen inwieweit die weitere Benutzung des Kletterseils sicher ist oder nicht.

Brauchst du ein neues Kletterseil*? –> Wie wählt man das richtige Kletterseil aus?

Lebenserwartung deines Kletterseils erhöhen

Beim Kletterseil kann man vergleichsweise ziemlich viele Fehler im Umgang, Lagerung und Pflege machen. Diese Fehler können schnell die Sicherheit deines Kletterseils beeinträchtigen. Wenn du sehr oft kletterst, solltest du Beschädigungen, Kürzungen und das Alter deines Kletterseils dokumentieren. Dies hilft den Zustand besser einzuschätzen. 

Den vollen Artikel zur Pflege deines Kletterseils, findest du hier. Sonst sind dies die wichtigsten Dinge, auf die du bei der Pflege, Lagerung und im Umgang mit dem Kletterseil achten musst:

  • Trete nicht auf dein Kletterseil: Durch den Druck, den du mit deinem Fuß beim Drauftreten verursachst, kannst du die interne Struktur beschädigen und Dreck in das Seil treiben.
  • Vermeide Dreck: Dreck im Inneren des Seils fungiert auf Dauer wie Schmirgelpapier. Bei der Dehnung des Seils reiben die Dreckpartikel gegen die Fasern und rauen sie an. Dadurch können unsichtbare interne Schäden entstehen.
  • Keine scharfen Kanten: Auf den ersten Blick ist dies wohl der offensichtlichste Tipp, jedoch auch der wichtigste! Nicht nur Metall kann das Kletterseil schneiden, auch scharfe Felskanten. Selbst wenn der Fels nicht scharf aussieht und er sich nicht so anfühlt, wird er für das Kletterseil gefährlich wenn es mit Druck über eine solche Stelle geführt wird. Das Seil sollte am besten den Felsen überhaupt nicht berühren.
  • Waschen: Um Staub und sonstigen Dreck aus deinem Kletterseil zu entfernen, kannst du es in einer Waschmaschine oder per Hand waschen. In der Waschmaschine musst du es in einen geschlossenen Beutel geben, damit das Seil nicht beschädigt wird. Die Waschmaschine sollte auf einem langen Programm mit kaltem Wasser ohne Waschmittel laufen. Zum trocknen hängst du das Kletterseil locker auf und lässt es abtropfen und von der Luft trocknen (keine Sonne!). Nachdem es gewaschen wurde, darfst du das Kletterseil nicht innerhalb der nächsten 24 Stunden benutzen – erst wenn es komplett trocken ist.
  • Die Enden kürzen: Die höchste Belastung bekommt das Seil an seinen Enden. Durch Knoten und Sicherungsgeräte wird es auch dort am häufigsten mechanisch beschädigt. Alte Kletterseile reißen fast immer an einem der beiden Enden. Um die Lebensdauer deines Kletterseils zu erhöhen, solltest du also bei Bedarf die Enden kürzen (immer beide gleichzeitig, damit die Mittelmarkierung korrekt bleibt). Denke auch beim Kauf daran, dass du dein Kletterseil länger als benötigt kaufst, um dir die Option der Kürzung zu erhalten. Wie man ein Kletterseil am besten schneidet, wird in diesem Artikel erklärt.

Kontrolle: Was ist nicht in Ordnung?

Die Inspektion deines Kletterseils erfolgt optisch und nach Gefühl. Mit deinen Augen suchst du nach Dreck und oberflächlichen Schäden. Mit deinen Fingern fühlst du den Mantel nach Unebenheiten ab. Außerdem kannst du auch Verhärtungen im Inneren des Kletterseils erspüren. Wenn du dir nicht sicher bist, ob eine Beschädigung zur Unbrauchbarkeit führt, solltest du es entsorgen oder du holst dir vorher noch eine zweite Meinung eines Experten ein dem du vertraust.

Du solltest dein Kletterseil auf jeden Fall entsorgen wenn eines der folgenden Dinge eingetreten ist:

  • Der Mantel ist ausgefranst oder verschlissen
  • Der Mantel rutscht über den Kern
  • Das Kletterseil ist mit Chemikalien in Kontakt gekommen. Besonders schlimm sind Säuren jeglicher Art
  • Der Mantel ist so verschlissen, dass man den Kern sehen kann.
  • Das Kletterseil ist so dreckig, dass man es nicht mehr sauber waschen kann.
  • Das Kletterseil hat harte Stellen oder ist starr.
  • Beschädigungen durch Hitze oder Sonne sind sichtbar.
  • Starker mechanischer Stress. Ein Kletterseil ist wie eine Feder oder Spirale. Je öfter es gespannt wird, desto weniger elastisch wird es. Nach und nach wird es immer unelastischer bis die restliche Elastizität bei einem Sturz irgendwann erreicht ist und der Sturz entweder sehr abrupt endet oder das Seil sogar reißt!

Wann muss ein Kletterhelm in den Ruhestand?

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Die höchste Lebenserwartung von Kletterhelmen beträgt 10 Jahre wenn er noch nie einen Steinschlag oder Aufprall gesehen hat. Wenn du sehr oft an der Sonne kletterst halbiert sich diese Zeit jedoch schon auf 5 Jahre, da die UV-Strahlung die Materialien deines Helms über die Zeit langsam zerstört.

Bei offensichtlichen Beschädigungen solltest du ihn ersetzen. Wenn du einen Unfall hast und dich der Helm vor ernsthaften Verletzungen bewahrt hat, aber keine oberflächlichen Schäden aufweist, solltest du auch darüber nachdenken ihn zu entsorgen. Die Kraft eines Aufpralls muss nicht immer in einem Bruch oder einer Delle enden – der Helm kann auch interne Schäden davontragen.

Brauchst du einen neuen Kletterhelm*? –> Wie wähle ich den richtigen Kletterhelm aus?

Lebenserwartung eines Kletterhelms erhöhen

Da die Lebenserwartung eines Kletterhelms direkt auf 0 sinkt, wenn er zu stark belastet wird, ist wohl der beste Tipp zur Verlängerung seines Lebens keine Unfälle zu haben. Aber wenn dies so einfach wäre, bräuchten wir gar keinen Helm. Es gibt aber tatsächlich ein paar Dinge, die deinen Kletterhelm älter werden lassen:

  • Sonne: Wie oben schon erwähnt verkürzt Sonne bzw. die UV-Strahlung das Leben deines Kletterhelms. Achte als also besonders auch bei der Lagerung auf Dunkelheit.
  • Richtig waschen: Die harte äußere Schale kannst du waschen wie und so oft du willst. Bei der Innenseite solltest du nur lauwarmes (max. 30 °C) Wasser verwenden. Benutze Seife nur so viel wie nötig, achte darauf, dass es ph-neutrale, milde Seife ist und wasche den Kletterhelm danach sehr gründlich mit klarem, kalten Wasser aus.
  • Keine Sticker: Über die Frage, ob Sticker deinen Kletterhelm beschädigen können, wird heftig diskutiert. Manche sagen, dass der Kleber schädlich sein könnte oder die Absorption eines Aufpralls nicht mehr richtig funktioniert. Jedoch bieten Hersteller mittlerweile Sticker an, die extra für Kletterhelme getestet wurden. Es gibt auch blankos, auf die du dann deine eigenen kleben kannst!

Kontrolle: Was ist nicht in Ordnung?

Bevor du klettern gehst, solltest du deinen Helm gründlich inspizieren. Weist dein Kletterhelm eines der folgenden Kriterien auf, musst du ihn leider ersetzen:

  • Beschädigte Schnallen, Riemen und sonstige Einstellmechanismen: Funktionieren diese Elemente deines Kletterhelms nicht mehr richtig, kann der Helm dich nicht mehr ausreichend schützen. Ein locker sitzender Helm oder eine sich lösende Schnalle können fatal sein.
  • Schäden an der äußeren Schale: Kleinere Dellen sind in Ordnung – größere nicht. Besonders Risse führen dazu, dass der Kletterhelm nicht mehr zu gebrauchen ist.
  • Schaumstoff im Inneren locker: Wenn der Schaumstoff im Inneren des Kletterhelms locker ist, hat er sich entweder durch äußere Einwirkung gelöst oder es liegt ein Herstellungsfehler vor. Egal welche Ursache vorliegt, wenn die äußere Schale nicht am Innenleben fixiert ist, ist der Helm wertlos.
  • Bienen/Hornissen!

Wann müssen Karabiner in den Ruhestand?

Für Metallteile gibt es keine generelle maximale Lebensdauer, wodurch sie dich mit richtiger Pflege und etwas Achtsamkeit dein gesamtes Kletterleben begleiten können!

Karabiner* führen nicht nur das Seil am Fels entlang, sie halten auch dein Gewicht und das des Sichernden. Bei einem Sturz multiplizieren sich diese Kräfte um ein Vielfaches und besonders dann sollten alle Karabiner einwandfrei funktionieren. Sie dürfen nicht auseinander brechen und die Öffnung darf nicht beschädigt sein und sich von selbst öffnen.

Lebenserwartung von Karabinern erhöhen

  • Nicht aus großer Höhe fallen lassen: Fällt ein Karabiner aus großer Höhe, kann er Risse bekommen, die man nicht an der Oberfläche sehen kann. Diese können sich dann unter Spannung später ausdehnen und ein Versagen des Karabiners verursachen. Generell gilt, dass ein Karabiner sofort entsorgt wird, wenn er aus mehr als 5 m Höhe gefallen ist – egal wie der optische Zustand danach ist!
  • Bewegliche Teile putzen: Um die richtige Funktion des Gelenks und der Schließmechanismen auf Dauer zu gewährleisten ist es eine gute Idee sie regelmäßig zu säubern. Am besten geht dies mit einer Zahnbürste oder ähnlichem.
  • Nur längs belasten: Dein Karabinerhaken wurde so designt, dass er in seiner Längsachse im geschlossenem Zustand die meiste Kraft aushält. Belaste ihn nie mit offenem Tor und auch nicht quer (wobei das allein durch die Form schwer sein sollte).

Kontrolle: Was ist nicht in Ordnung?

Deine Karabiner solltest du regelmäßig auf Funktion und Optischen Eindruck prüfen. Hier sind ein paar Dinge, wodurch der Karabiner nicht mehr in Ordnung ist:

  • Risse: Natürlich sind Risse aller Art nicht in Ordnung. Sie könnten sich ausbreiten und zum Brechen des Karabiners führen.
  • Der Verschluss funktioniert nicht richtig: Wenn der Verschluss nicht mehr korrekt funktioniert, kann sich das Seil selbstständig lösen. Es gibt verschiedene Arten von Verschlüssen, also mache dich mit ihnen und ihrer vorschriftsgemäßen Funktion vertraut, um einen Defekt erkennen zu können. Auch die Federkraft bei schließenden Karabinern ist wichtig.
  • Scharfe Kanten: Kletterseile reißen fast nur wegen einem scharfen Gegenstand. Dieser Gegenstand ist meistens eine scharfe Felskante, aber ein scharfes Metallstück wie ein Karabiner, kann das Seil auch so stark beschädigen, dass es bei starker Belastung reißt.
  • Sehr abgenutzt: Ist der Karabiner schon sehr abgenutzt, können sich raue Stellen bilden, die das Kletterseil aufrauen. Edelstahl ist mehr oder weniger unzerstörbar. Jedoch bestehen viele Karabiner aus Aluminium, was viel weicher ist und sich tatsächlich relativ schnell abnutzen lässt.
  • Fehlende Teile: Jedes Teil hat einen Sinn beim Karabinerhaken. Fehlt eines, ist die Funktion gefährdet. Besonders kleine Nieten oder Federn gehen gerne als erstes flöten.
  • Slackline o.ä.: Hat der Karabiner in seinem vorherigem Leben an einer Slackline gehangen oder dauerhaft schwere Gewichte gehalten, ist er nicht mehr fürs Klettern geeignet.

Wann muss ein Klettergurt in den Ruhestand?

Die generelle Lebenserwartung von Klettergurten sind 3-4 Jahre bei guter Pflege und normaler Benutzung. Wird er nie benutzt und perfekt gelagert, sind es 7-8 Jahre. Ist er auf irgendeine Art und Weise beschädigt, muss er sofort entsorgt werden. Bist du ein professioneller Kletterer oder kletterst aus anderen Gründen fast täglich, solltest du dienen Klettergurt jährlich austauschen.

Brauchst du einen neuen Klettergurt*? –> Wie wählt man den richtigen Klettergurt aus?

Lebenserwartung eines Klettergurtes erhöhen

Um die Lebensspanne deines Klettergurts zu verlängern ist eine korrekte Lagerung und Pflege natürlich sehr wichtig. Hier sind einige Tipps zur Pflege und Lagerung deines Klettergurts:

  • Waschen: Du kannst deinen Klettergurt in der Waschmaschine im Schonwaschgang waschen (nie über 60 °C!). Falls Waschmittel notwendig sein sollte, achte darauf, dass es mild ist und keine Bleiche enthält. Außerdem darf der Klettergurt nicht an der Sonne getrocknet werden. Bevor du den Gurt einlagerst muss er komplett trocken sein.
  • Chemie: Der Klettergurt darf nie mit aggressiven Chemikalien wie Bleiche, Benzin, Batteriesäure oder Lösungsmitteln in Kontakt kommen. Diese können Materialschäden verursachen, die man nicht unbedingt sehen kann – was besonders tückisch ist.
  • Temperatur: Nicht nur beim Waschen solltest du auf die Temperatur achten. AUch bei der Lagerung darf der Klettergurt nie über 60 °C erreichen. Benutzt du einen Behälter zur Lagerung darf auch dieser nicht in der Sonne stehen. Ein Auto ist dementsprechend auch kein guter Lagerort.
  • Sonne: Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden.
  • Selbst Hand anlegen: Du musst der Versuchung widerstehen kleine Schäden selbst auszubessern. Fäden die abstehen darfst du nicht versengen. Offene Nähte ausbessern ist ein No-Go!
  • Nager: Letzten Sommer wurde meine Hängematte im Schuppen von einer Maus angefressen… Ich hätte vorher auch nicht gedacht, dass es so ist, aber Nager oder auch bestimmte Haustiere können eine Gefahr für deine Kletterausrüstung darstellen. Ein angenagter Klettergurt kann gefährlich sein.
  • Stürze: Mechanischer Stress, wie z.B. Stürze, können auch Schäden verursachen. Dabei kommt es natürlich auf die Häufigkeit und die Stärke der Belastung an. Da diese Schäden durchaus nur intern auftreten können, kann es sein, dass ein besonders harter Sturz und die damit verbundene Kraft auf den Klettergurt diesen unbrauchbar machen.

Kontrolle: Was ist nicht in Ordnung?

Eine regelmäßige Kontrolle deines Klettergurtes ist enorm wichtig. Genauso wie das Kletterseil ist er deine Lebensversicherung im Falle eines Sturzes.

Untersuche den gesamten Klettergurt vor und nach jeder Klettersession. Ein beschädigter Klettergurt sollte nicht mehr benutzt werden! Achte dabei besonders hierauf:

  • Abrieb, Schnitte, Löcher
  • Defekte Nähte
  • Verbrennungen
  • Verätzungen
  • Beschädigte Schnallen (tückisch sind bei solchen Metallteilen Grate bzw. scharfe Kanten, die sich durch einen Stoß mit anderem Metall oder Stein bilden können. Solche scharfe Stellen können den Rest deines Klettergurtes oder andere Ausrüstungsgegenstände beschädigen)

Sicherheitsschlaufe

Besonders bei der Sicherheitsschlaufe, die zum Einhaken des Sicherungsgerätes gedacht ist, muss man sich 100 prozentig auf sein Equipment verlassen können. Zum Glück gilt auch hier, dass jedes käufliche Stück Ausrüstung was mit der persönlichen Sicherheit zu tun hat strengen Prüfprozeduren und Auflagen unterliegt.

Allein das CE-Kennzeichen besagt, dass diese Schlaufe des Klettergurtes mindestens drei Minuten lang 1500 kg Belastung aushalten muss. Die meisten Produkte halten meistens noch viel mehr aus. Man braucht sich bei einem intakten Klettergurt also keine Sorgen machen, dass die Sicherheitsschlaufe reißen kann.

Trotzdem sollte man besonders hier auf Beschädigungen achten. Risse, Einschnitte, defekte Nähte und sonstige stärkeren Abnutzungserscheinungen können die maximale Belastung der Sicherheitsschlaufe beeinträchtigen.


Wann müssen Reepschnüre und Bandschlingen in den Ruhestand?

Wie bei Kletterseilen auch, beträgt die maximale Lebensdauer 10 Jahre – auch wenn sie perfekt gelagert und nie benutzt wurden. Bei normaler Nutzung liegt die Lebensspanne bei drei bis fünf Jahren, je nachdem wie stark sie beansprucht wurden.

Auch bei Reepschnüren und Bandschlingen* gilt, dass man sie nicht eigenhändig ausbessern darf. Sind sie beschädigt, kommen sie in den Müll.

Kontrolle: Was ist nicht in Ordnung?

Vor jedem Einsatz solltest du deine Hilfsausrüstung auf Schäden untersuchen. Hier sind ein paar Dinge, bei denen du sie sofort entsorgen solltest:

  • Risse
  • Löcher
  • Wenn sie bei einem schweren Sturz dabei waren
  • Verbrennungen
  • Ausgefranst
  • Steif
  • Ausgebleicht

Wann muss ein Sicherungsgerät in den Ruhestand?

Das Sicherungsgerät muss selbstverständlich einwandfrei funktionieren. Auch darf es das Seil nicht beschädigen. Präge dir den Zustand ein, in dem es geliefert wurde. Mit der Zeit wird es sich immer weiter abnutzen und irgendwann zu Problemen führen. Diesen Materialschwund durch die Reibung des Kletterseils kannst du sehr gut beobachten.

Ich habe auch schon öfters die Frage gehört, ob die Reibungswärme zwischen Seil und Sicherungsgerät zu Schäden führen kann. Es stimmt zwar, dass die einzelnen Komponenten unter großer Hitze leiden können, die Wärme, die beim Sichern entsteht ist aber weit davon entfernt schädlich zu sein.

Brauchst du ein neues Sicherungsgerät*? –> Wie wählt man ein Sicherungsgerät aus: Guide & Best of 2018

Lebenserwartung eines Sicherungsgerätes erhöhen

Die Lebensspanne deines Sicherungsgerätes kannst du durch etwas Achtsamkeit und Pflege dramatisch erhöhen:

  • Säubere alle beweglichen Teile: Um die Funktion des Sicherungsgerätes für eine möglichst lange Zeit zu gewährleisten, ist es ratsam die beweglichen Teile regelmäßig zu säubern (wenn es denn welche hat). Kleine Staubpartikel oder Steinchen können Macken hinterlassen, die das Kletterseil beschädigen können.
  • Kratzer vermeiden: Kratzer oder andere scharfe Stellen können das Kletterseil beschädigen. Ein Kletterseil ist um ein Vielfaches teurer als ein neues Sicherungsgerät. Bevor es zu einem Schaden am Seil kommt, solltest du auf jeden Fall das Sicherungsgerät erst austauschen! Nicht nur dein Geldbeutel, auch dein Kletterpartner werden dir danken.
  • Nicht fallen lassen: Stürze können das Sicherungsgerät von innen beschädigen, was zu Rissen führen kann.
  • Sicherungskarabiner andersherum nutzen: Wenn du einen Karabiner zum Sichern nutzt, solltest du ihn ab und zu auch mal am kleinen Ende benutzen, um den Abrieb auf beide Seiten zu verteilen.

Kontrolle: Was ist nicht in Ordnung?

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Nicht in Ordnung sind folgende Dinge:

  • Scharfe Stellen: Durch scharfe Kanten kann das Kletterseil Schaden nehmen.
  • Funktion nicht einwandfrei:
  • Zu viel Material abgerieben: Wie viel Material schon weg sein darf, verraten dir meistens die Hersteller. Bei Sicherungskarabinern wird meistens empfohlen den Karabiner allerspätestens auszutauschen wenn sich der Durchmesser halbiert hat.
  • Das Sicherungsgerät ist aus mehr als 5 m Höhe gefallen: Innere Materialschäden können zum Versagen beim Einsatz führen.

Zusammenfassung

Solltest du dir auch nur ein wenig unsicher über die Sicherheit deiner Kletterausrüstung sein, solltest du sie aussondern und dir etwas Neues besorgen. Safety first!

Jeder Kletterer kennt die Vorgeschichte seiner Kletterausrüstung und ist dafür selber verantwortlich sie in Schuss zu halten und zu erkennen, wann ein neues Exemplar nötig ist. Ich für meinen Teil klettere am besten, wenn ich mir keine Sorgen um meine Sicherheit machen muss. Indem du deine Sicherheitsausrüstung gut pflegst und vor jedem Klettergang untersuchst, ist auch dein Kopf frei!

Hier noch ein letzter Hinweis zur korrekten Entsorgung von Sicherheitsausrüstung: Zerstöre oder markiere den Gegenstand, sodass man ihn nicht mehr verwenden kann. Ein Seil oder ein Klettergurt sollte man am besten zerschneiden. So verhinderst du eine weitere Nutzung durch einen unwissenden Kletterer. Kletterseile kannst du aber auch noch kreativ anders weiter benutzen – als Hundeleine, Fußmatte oder als Befestigung deiner Hängematte.


Achtung: Beim Klettern musst du auf deine Sicherheit achten! Die Informationen auf climbtheearth.com helfen dir nur beim Lernen. Bevor du kletterst, solltest du sicherstellen, dass du von einem Experten richtig eingewiesen wurdest und dass du alle Sicherheitsvorkehrungen befolgst.

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