Bin ich zu Alt zum Klettern? Gibt es ein Alterslimit?

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Bist du zu alt zum Klettern? Wahrscheinlich nicht! Klettern ist eine eher langsame Sportart, bei der es viel um Technik und Strategie geht und nicht um pure Muskelkraft oder Ausdauer.

Solange du nicht über 70 bist, sollte es kein Problem sein, bei sonst guter Gesundheit, zu klettern. Interessanterweise stellen aber meistens 30-40 Jährige diese Frage. Die Frage rührt wahrscheinlich daher, dass man meistens nur junge Leute klettern sieht und man in diesem Alter immer häufiger merkt, dass man sich nicht so schnell von Verletzungen oder Muskelkater erholt. Solange du das Klettern nicht als Hochleistungssport betreiben willst und keine unnötigen Risiken eingehst, ist es absolut in Ordnung auch über 30, 40 oder 50 mit dem Klettern anzufangen!

In diesem Artikel werde ich darauf eingehen, wie man am besten mit dem Klettern anfängt und dies auch möglichst ohne Verletzungen übersteht – auch wenn man keine elastischen Bänder eines Teenager mehr hat.


So gut wie jeder kann klettern!

Der erste Fehler den man begehen kann beim Klettern ist es sich selbst nicht zu vertrauen. Ich habe schon so viele Leute erlebt, die von vornherein eine Sportart wie das Klettern ausschließen weil sie denken, dass sie es nicht können. Auch wenn man ein paar Fettpölsterchen hat und sich seit Jahren nicht mehr sportlich betätigt hat, kann man noch locker mit dem Klettern anfangen!

Alle Kletterrouten haben eine Einstufung ihrer Schwierigkeit. Die einfachsten Strecken gleichen dabei einer Leiter – und das sollte jeder schaffen. Egal, ob du draußen am Felsen oder in einer Kletterhalle klettern willst, es gibt immer die passende Schwierigkeit für dich.

Wenn du erstmal wissen möchtest, was es für verschiedene Kletterarten gibt, schaue in diesen Artikel rein, in dem alle Typen erläutert werden: 12 Kletterarten


Fange in einer Kletterhalle an

Direkt raus zu gehen an den Felsen und in der freien Natur mit dem Klettern anzufangen ist jedoch keine so gute Idee. Man sollte erst in der sicheren Umgebung einer Kletterhalle seinen kompletten Bewegungsapparat an die doch sehr ungewohnten Bewegungen gewöhnen. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel – wenn du eine einfache Strecke im Freien findest und einen erfahrenen Lehrer, ist auch das möglich.

Am besten schnappst du dir einen guten Kumpel oder deinen Partner und meldest dich zu einem Grundkurs im Klettern an. Dort lernt man wie man sich gegenseitig sichert und auch sonstige grundlegende Tipps. Und keine Angst – es ist wirklich einfach und das Sichern ist sehr schnell erlernt. In vielen Kletterhallen gibt es mittlerweile auch Anlagen, bei denen das Kletterseil durch eine automatische Bremse gehalten wird wenn man fällt. Dies nimmt einem besonders am Anfang etwas die Angst vor dem Fall.

In der Kletterhalle kannst du gezielt Strecken mit einer eingestellten Schwierigkeit klettern. Dort kannst du die Bewegungen und die Technik ideal lernen, um sie irgendwann auch draußen anzuwenden.


Technik über Stärke

Beim Klettern kommt es darauf an, dass man erst die Technik lernt und dann sich erst Gedanken macht stärker zu werden. Das kommt von ganz allein.

Auch wenn du 100 Pull-Ups schaffst und Bäume ausreißen kannst, bist du noch lange kein guter Kletterer. Erst die Technik, dann die Stärke. Trainiere einfache Strecken und meide dein Limit. Je länger du kletterst, desto mehr trainierst du deine Ausdauer und deine Technik. Mit der Zeit wirst du immer effizienter und brauchst immer weniger Kraft und Zeit, um eine bestimmte Strecke zu klettern.


Kletterkurse und Trainer

Nachdem du die ersten Gehversuche in der Kletterhalle gemacht hast und die grundlegenden Techniken und Bewegungen kennst, musst du dir überlegen, ob du dir einen geeigneten Trainer oder Kletterkurs für das Klettern am Felsen suchst.

Eventuell hast du auch einen Freund der dir dies erklären kann – scheue dich dann aber nie davor Fragen zu stellen!


Übung macht den Meister

Der beste Weg, um deine Kletter Fähigkeiten zu trainieren ist es einfach klettern zu gehen. Versuche am Anfang nicht deine Limits zu testen. Gehe ruhig an die Sache ran und mache dich mit der Technik, der Ausrüstung und den generellen Bewegungsabläufen vertraut.

Je öfter du klettern gehst, desto schneller wirst du besser, stärker und sicherer.


Verletze dich nicht – Schalte einen Gang zurück

Besonders am Anfang solltest du es beim Klettern langsam angehen lassen. Junge Kletterer haben ein paar entscheidende körperliche Vorteile gegenüber älteren. Sie verletzen sich seltener, weil sie flexibler sind und sie erholen sich von Verletzungen und Muskelkater wesentlich schneller.

Dehnen ist bei jungen Sportler meistens ein Fremdwort – ältere dagegen sollten sich regelmäßig dehnen und vor einem Workout bzw. einer Klettersession vernünftig aufwärmen. Zum Aufwärmen kannst du deine Arme, Beine und den Rücken dehnen und danach ein paar sehr einfache Routen klettern. Dies bereitet deinen Körper auf die Anstrengungen vor und beugt Verletzungen vor.

Der große Vorteil, den ältere Kletterer jedoch haben ist der, dass sie mehr Geduld mitbringen und weniger Risiken eingehen, weil sie niemandem, außer sich selbst vielleicht, etwas beweisen müssen. Geduld ist nötig, da es lange dauert, bevor man richtig gut wird.

Junge Leute preschen meistens mit volldampf drauf los. Klar, dadurch lernt man sehr schnell, aber so verletzt man sich auch sehr schnell. Und dich verletzen möchtest du nicht.

Wenn du noch nie klettern warst, mache dich darauf gefasst, dass du nach deinem ersten Mal erheblichen Muskelkater haben wirst in Muskeln die du vorher nicht kanntest. Ein völliges Erschöpfungsgefühl in den Händen ist auch völlig normal am Anfang. Beim Klettern benutzt man Muskeln, die man normalerweise nicht braucht, bzw. nicht so stark. Bei einem solch extremen Muskelkater solltest du deinen Muskeln solange Zeit geben sich zu regenerieren, bis sie wieder fit sind. Das kann je nach körperlicher Verfassung bei manchen länger als eine Woche dauern!

Achte immer darauf, dass du deine Sehnen und Muskeln nicht Überanstrengst. Überlastung ist ein häufiger Grund von Sportverletzungen. Aber nur, weil du keine 20 mehr bist, heißt das nicht, dass du nicht auch hart trainieren kannst! Nur musst du halt auch danach dementsprechend hart regenerieren… Wo Teenager nur eine Portion Schlaf brauchen, um wieder bei 100 Prozent zu sein, braucht ein 40 Jähriger 2Tage. Das ist aber nicht schlimm und völlig normal.


Verliere an Gewicht

Beim Klettern geht es im Prinzip darum die Gravitation zu bekämpfen. Unsere besten Waffen dagegen sind Technik, Stärke und unser Gewicht. Je leichter man ist, desto weniger Gewicht muss man halten.

Wenn du normalgewichtig bist, werden ein paar extra Pfunde kein Problem darstellen. Die verschwinden nach einer Zeit von ganz alleine und werden teilweise durch Muskeln ersetzt.

Bist du jedoch übergewichtig, ist der erste Schritt generell erst einmal fit zu werden und sich in Form zu bringen.

Je älter wir werden, desto stärker werden wir für schlechte Essgewohnheiten bestraft. Teenager können alles mögliche in sich hinein stopfen und sind immer voller Energie und super fit. Ältere Kletterer sollten auf ihre Essgewohnheiten achten und nachteilige Lebensmittel wie Junk Food und Süßigkeiten meiden. Beim Klettern merkt man jedes Kilo doppelt.

Tip: Wie viele Kalorien verbrennt Klettern? Zahlen & Tipps


Gestalte dein Training abwechslungsreich

Beim Klettern benutzt man ganz bestimmte Muskeln besonders stark. Dazu zählen unter anderem der Rücken, die Unterarme und der Bizeps. Jedoch werden andere Muskeln eher weniger benötigt wie die Brust, der Trizeps oder die Schultern. Werden nur einzelne Muskeln besonders stark trainiert, kann das zu Haltungsschäden oder Verletzungen führen.

Um ein asymmetrisches Wachstum der Muskeln zu vermeiden ist es sinnvoll die weniger benutzten Muskeln durch andere Sportarten oder durch gezielte Kraftübungen zu trainieren. Beim Klettern benutzen wir unsere “Zieh”-Muskeln, weil wir uns ständig hochziehen müssen. Also solltest du auch deine “Drück”-Muskeln anderweitig trainieren. Ideal dafür sind Liegestützen und gezielte Schulterübungen.

Um dein Verletzungsrisiko noch weiter zu verringern kannst du auch Yoga in Betracht ziehen. Mag sich eventuell komisch anhören, aber Yoga ist wirklich super, um deine Sehnen und Muskeln in Schuss zu halten. Durch die gewonnene Flexibilität wirst du weniger Probleme bei abrupten Bewegungen bekommen und hast generell eine höhere Reichweite.

Kompletter Artikel zum Training: Kompletter Guide: Kletter & Boulder Training


Fazit

Du bist nicht zu alt! Geh klettern!

Auch wenn du über 30, 40, 50 oder sogar 60 bist und du Lust aufs Klettern hast, gehe los und probiere es aus! Kletterhallen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und dort kannst du auch überall Einsteigerkurse belegen, um dich mit den Grundlagen vertraut zu machen.

Klettern ist ein genialer Sport. Klettern macht Spaß, hält fit, hilft beim Abnehmen und hält einen flexibel. Außerdem gibt es kaum ein größeres Erfolgserlebnis als eine Felswand zu erklimmen!

Spätestens jetzt solltest du davon überzeugt sein, dass du nicht zu alt fürs Klettern bist. Wenn dem so ist, hast du mit Sicherheit weitere Fragen, die dir auf der Zunge liegen. Schaue doch in die Kategorien rein, um sie dir zu beantworten oder benutze die Suchfunktion.


Achtung: Beim Klettern musst du auf deine Sicherheit achten! Die Informationen auf climbtheearth.com helfen dir nur beim Lernen. Bevor du kletterst, solltest du sicherstellen, dass du von einem Experten richtig eingewiesen wurdest und dass du alle Sicherheitsvorkehrungen befolgst.

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