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Die Expressen gehören zu den wichtigsten Zubehörteilen im Klettersport. Umgangssprachlich werden Expressen auch als Exen bezeichnet. Einfach gesagt, bezeichnet die Exe das Verbindungsstück zwischen dem Seil und dem Haken in der Wand.
Doch jede Expresse ist anders. Es gibt viele verschiedene Arten und auch die Materialien sind unterschiedlich.
Hier sind die besten Expressen fürs Sportklettern:
- Insgesamt am besten: Petzl Spirit*
- Ideal für Anfänger: Petzl Djinn Axess*
- Bestes geringes Gewicht: Black Diamond Oz*
- Budgetauswahl: Mad Rock Concorde*
Diese Auswahl basiert auf Qualität, Erfahrung und all den Kriterien auf die wir im Verlauf des Artikels im Detail eingehen werden.
Die 4 besten Expressen fürs Sportklettern
Insgesamt am besten: Petzl Spirit
Die Petzl Spirit Expressen* sind seit langem ein weit verbreitetes und beliebtes Expressen Set auf dem Markt. Wenn du das Beste vom Besten haben möchtest, bist du bei diesem Expressen genau richtig.
Die verwendeten Karabiner alleine sind schon eine Erwähnung wert, da sie einfach zu bedienen sind und dabei noch extrem stabil und sicher sind.
Die Schlinge zwischen den Karabinern ist recht dick und robust gehalten. So kann man sie auch mal benutzen und sich daran festzuhalten. In bestimmten Situation ist es wichtig, dass man sich auch darauf verlassen kann.
Das Gewicht ist durchschnittlich. Wenn du sehr viele Expressen mit dir rumschleppen musst, solltest du dir die Black Diamond Oz* genauer angucken. Fürs Sportklettern ist das Gewicht von bis zu 100 Gramm der Petzl Spirit aber absolut in Ordnung.
Ist Sportklettern dein Hauptaugenmerk, ist dieses Expressen Set perfekt für dich. Sie sind der Goldstandard im Sportklettern auf der ganzen Welt und das mit Abstand.
Technische Daten:
- Bruchlast längs: 23 kN
- Bruchlast quer: 8 kN
- Bruchlast offen: 9 kN
- Keylock-Expresse
- Schlingenmaterial: Polyamid
- Schlingen/Dogbone Länge: 12..17 cm
- Gewicht: 93..100 g
Ideal für Anfänger: Petzl Djinn Axess
Beim Sportklettern ist eine der größten Herausforderungen als Anfänger das Seil in die Expresse zu bekommen. Dafür hast du nur eine Hand frei. Daher ist es von Vorteil, wenn der Karabiner möglichst groß ist und einfach zu bedienen ist.
Genau diese Eigenschaften bieten die Petzl Djinn Axess Expressen*. Dazu sind sie noch sehr stabil und haben einen Preis, der für Anfänger auch sehr ansprechend ist.
Der untere Karabiner ist auf der Rückseite leicht gebogen, damit man ihn sehr komfortabel halten kann während man das Seil durch die Öffnung führt.
Diese Expressen sind jedoch einer der schwersten Modelle auf dem Markt mit 113 Gramm. Dieses Gewicht kommt durch die größeren Karabiner und die höhere Stabilität insgesamt zustande. Du tauscht einfache Bedienung gegen etwas mehr Gewicht. Beim Sportklettern sollte das Gewicht aber nicht allzu viel ausmachen. Erst beim traditionellen Klettern solltest du auf das Gewicht deiner Ausrüstung achten.
Die Petzl Djinn Axess Expressen sind eine sehr gute Investition und werden dir in Zukunft auch sehr gut als Backup-Set dienen, wenn du dir ein Premium Set wie die oben vorgestellten Petzl Spirit* anschaffen wirst.
Technische Daten:
- Bruchlast längs: 23 kN
- Bruchlast quer: 8 kN
- Bruchlast offen: 9 kN
- Keylock-Expresse
- Schlingenmaterial: Polyamid
- Schlingen/Dogbone Länge: 12 cm
- Gewicht: 113 g
Bestes geringes Gewicht: Black Diamond Oz
Wenn du nicht nur gerne Sportklettern gehst sondern auch traditionelles Klettern interessant findest, sind die Black Diamond Oz Expressen* am besten für dich geeignet.
Beim trad climbing hat man sehr viel Ausrüstung bei sich. Daher möchtest du, dass jedes einzelne Stück deiner Ausrüstung so wenig wie möglich wiegt.
Die Oz Expressen von Black Diamond vereinen ein sehr geringes Gewicht mit einer hohen Stabilität. die zwei Karabiner sind zwar nicht die einfachsten zu Klippen, aber auch nicht die schwersten.
Um das Gewicht so gering wie möglich zu halten, ist die Schlinge in der Mitte (Dogbone) nur 10 mm breit. Sie ist daher nicht so komfortabel zu greifen wenn man sich mal festhalten muss, wie bei anderen Expressen.
Diese Nachteile bescheren dir jedoch das extrem geringe Gewicht von 63 Gramm. Sie wiegen dabei teilweise nur halb so viel wie andere Expressen, was sich in der Summe auf das Gesamtgewicht der Ausrüstung stark auswirken kann.
Ein weiterer Vorteil des geringen Gewichts ist auch der geringere Preis!
Technische Daten:
- Bruchlast längs: 20 kN
- Bruchlast quer: 7 kN
- Bruchlast offen: 7 kN
- HoodWire-Expresse
- Schlingenmaterial: Polyamid
- Schlingen/Dogbone Länge: 12 cm
- Gewicht: 63 g
Budgetauswahl: Mad Rock Concorde
Das beste Argument für die Mad Rock Concorde Expressen* ist ihr Preis. Besonders im Set wird der Preisvorteil noch größer wenn man sie mit anderen Expressen vergleicht.
Es gibt jedoch ein paar Nachteile die man sich durch den geringen Preis erkauft. Die Schlinge bzw. Dogbone ist mit 9 cm sehr kurz und mit 10 mm sehr schmal. Daher ist es nicht sehr komfortabel diese Expresse beim Klettern festzuhalten.
Das Gewicht von 87g ist jedoch eigentlich sehr gut im Vergleich zu anderen Expressen. Die Karabiner an sich sind auch einfach zu bedienen und halten viel aus.
Diese Expressen sind nichts Besonderes, bieten dir aber alle nötigen Features und Sicherheiten die du fürs Sportklettern brauchst. Für den Anfang allemal ausreichend!
Technische Daten:
- Bruchlast längs: 26 kN
- Bruchlast quer: 10 kN
- Bruchlast offen: 8 kN
- Draht-Expresse
- Schlingenmaterial: Dyneema
- Schlingen/Dogbone Länge: 9 cm
- Gewicht: 87 g
Die Expresse
Damit der Kauf am Ende kein Flop wird, solltest Du erst einmal wissen, was eine Expresse überhaupt ist. Die Expresse bezeichnet die Verbindung zwischen dem Seil und dem Haken im Felsen oder in der Wand.
Wahrscheinlich ist jetzt bereits der Groschen gefallen. In der Kletterhalle sind die Exen bereits in der Wand befestigt. Das bedeutet, dass Du in der Halle nicht unbedingt eigene Exen benötigst.
Doch auch das ist von Halle zu Halle verschieden. Die Expressen in der Halle sind fest an der Wand befestigt. Die Schraubbefestigung wird auch als Mailon rapide bezeichnet. Am Felsen im Gebirge wirst Du aber keine Befestigungen finden. Hier musst Du Deine eigenen Expressen mitbringen. Jede Exe besteht aus zwei wichtigen Bestandteilen:
- Schlinge (Express-Schlinge)
- Karabiner
Die Schlinge
Die Schlinge ist beim Klettern besonders wichtig, da sie für Deine Sicherheit verantwortlich ist. Deshalb solltest Du beim Kauf immer darauf achten, dass die Schlinge aus hochwertigen Materialien hergestellt ist. Sie wird auch Dogbone genannt, da die Expresse im Ganzen die Form eines Oberschenkelknochens hat.
Der größte Unterschied in der Herstellung liegt im verwendeten Material. Folgende Materialien werden verarbeitet:
- Polyamid
- Polyethylen
Polyamid
Schon auf dem ersten Blick kannst Du Schlingen aus Polyamid erkennen. Sie sind breiter als Schlingen aus Polyethylen. Polyamid Stoffe sind zudem gefärbt und somit in vielen bunten Farben erhältlich.
Schlingen aus Polyamid sind bei Kletterern besonders beliebt. Das liegt daran, dass sie sich durch ihre Breite leichter greifen lassen. Sie sind handlicher und gerade Anfänger greifen gerne auf Schlingen aus Polyamid zurück. Du kennst Polyamid auch unter dem Begriff Nylon.
Polyethylen
Schlingen aus Polyethylen sind wesentlich dünner. Ein weiterer Unterschied besteht in der glatten Faser. Die glatte Faser verhindert, dass die Schlinge gefärbt werden kann. Daher sind Schlingen aus Polyethylen meist weiß.
Manchmal werden auch bunte Schlingen aus Polyethylen angeboten. Hier solltest Du unbedingt auf die Zusammensetzung achten. Diese Schlingen bestehen nämlich nicht zu Hundert Prozent aus Polyethylen, sondern aus einer Mischung aus Polyethylen und Polyamid.
Allerdings ist der Anteil an Polyamid sehr gering. Er dient eigentlich nur dazu, dass die Schlinge gefärbt werden kann. Daher bezeichnet man diese Schlingen auch als Mischfaser-Schlingen. Die Färbung deklariert man als farbige Anteile. Polyethylen-Schlingen haben ein geringeres Gewicht.
Manche Kletterer schwören darauf. Sie schätzen die Schlinge vor allem beim Ausbouldern, da die Verletzungsgefahr geringer ist. Letztendlich solltest Du beide Schlingen ausprobieren und diese auch in Deinem Klettersortiment haben. So kannst Du die Schlingen immer an Deine persönliche Kletteraktion anpassen.
Unabhängig von der Wahl der Schlinge solltest immer darauf achten, dass sie nach den Normen gefertigt sind. Sie müssen einer Bruchlast von 22 kN standhalten.
Der Aufbau einer Expresse
Es reicht aus, dass Du Dir die Schlinge einmal genauer ansiehst und zwischen den Begriffen seilseitig und hakenseitig unterscheiden kannst. Jede Schlinge besitzt zwei Karabiner:
- Hackenseitiger Karabiner
- Seilseitiger Karabiner
Du musst die Enden der Schlinge durch die Karabiner erkennen können. Zwischen den Karabinern befindet sich die Schlinge. Die Schlinge kann von unterschiedlicher Länge sein. Dank der Schlinge ist der Seilverlauf begradigt und das Seil läuft locker.
Länge der Schlinge
Die Expressschlingen sind in unterschiedlichen Längen erhältlich. Das hat gute Gründe, denn durch die Länge soll verhindert werden, dass die Karabiner auf dem Felsen oder der Kletterwand aufliegen.
Das ist generell verboten. Das gilt erst Recht an einer Felskante. Liegt der Karabiner doch auf, kannst Du sehr schnell in eine ernste Situation geraten. So könnte sich der Karabiner durch den Druck des Felsens eigenständig öffnen oder im schlimmsten Fall sogar brechen. Du umgehst die Gefahr durch den Gebrauch einer längeren Schlinge.
So liegt dann nämlich nicht der Karabiner, sondern die Schlinge über der Felskante. Doch die längeren Exen haben noch weitere Vorteile.
Mehrseillängenkletterer und alpine Kletterer ziehen grundsätzlich längere Schlingen vor, da der Seilverlauf dadurch besser begradigt wird. Zudem läuft das Seil über die gesamte Tour hinweg lockerer und ist so leichter zu handhaben. Generell ist bei längeren Schlingen auch die Reibung geringer. Auch der Seilverlauf weist weniger Knicke auf.
Vorsicht: Du solltest die langen Schlingen in Bodennähe nur mit Bedacht anwenden. Denke immer daran, dass im Falle eines Absturzes durch die längere Schlinge auch die Sturzstrecke verlängert wird.
Die Karabiner
Die Karabiner befinden sich an beiden Enden der Schlinge. Sie unterscheiden sich in vielen Dingen.
Ein entscheidender Unterschied liegt zum Beispiel in der Bruchlast. Grundsätzlich wird diese Last in drei Belastungen eingeteilt:
- Längsbelastung
- Querbelastung
- Belastung bei offenem Schnapper
Alle Belastungen unterliegen einzelnen Normen. So muss die längliche Richtung einer Belastung von 20 kN standhalten. Die Querbelastung hat eine Normbelastung von 7 kN, wenn der Schnapper geöffnet ist. Du erkennst an den Angaben, dass im Klettersport die Sicherheit immer an erster Stelle steht. Die Lastnormen sind extrem überdimensioniert.
Die Schlinge hat an jedem Ende einen Karabiner. Es gibt eine Hakenseite und eine Seilseite.
- Hakenseite: Der Karabiner an der Hakenseite hat die Aufgabe die Querbelastung aufzufangen. Er verhindert ein Verkanten.
- Seilseite: Der Karabiner an der Seilseite hat die Aufgaben ein Verdrehen von Karabiner und Seil zu verhindern. Deshalb wird er mit kleinen Gummiapplikationen fixiert.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Befestigung zwischen Karabiner und Schlinge. So kann die Schlinge zum Beispiel eng um den Karabiner herum vernäht sein. Es gibt auch Verbindungen, die mit einem innenliegenden Fixiergummi eingenäht sind.
Nutzt Du dieses Expresset, dann musst Du aber immer darauf achten, dass Du neben dem Fixiergummi auch die Schlinge durch den Karabiner führst.
Material des Karabiners
Die meisten Karabiner werden aus Aluminium hergestellt. Der Vorteil ist, dass sie sehr robust und leicht sind. Alle mobilen Karabiner, also die Karabiner, die Du selber nutzt und mitnimmst sind Aluminium-Karabiner. Sicherlich kennst Du aus der Kletterhalle auch fest installierte Karabiner. Diese sind meist aus Stahl. Generell raten Experten dazu bei fest installierten Karabinern ausschließlich auf Stahl zurückzugreifen. Diese Expressen sind stabiler.
Sonderformen von Karabinern
Auf dem Markt sind noch zwei Sonderformen von Karabinern erhältlich, die aber weniger oft zum Einsatz kommen. Dazu gehören:
- Schraubenkarabiner-Expresse
- Expressen mit versteifter Schlinge
Die Schraubenkarabiner-Expresse gehört zu den Sonderformen der Expressen, die weniger oft zum Einsatz kommen.
Das Besondere an diesen Expressen ist, dass sie an beiden Enden mit einem Schraubenkarabiner ausgestattet sind. Diese Expressen benötigst Du, wenn Du beim Klettern die offene Belastung des Karabiners verhindern willst.
Das ist zum Beispiel besonders gut bei Zwischensicherungen. Die Expressen mit einer versteiften Schlinge sind eher Ersatz-Expressen. Sie lassen sich zum Beispiel behelfsmäßig als Clipstick-Ersatz einsetzen.
Die Nase des Karabiners
Du wirst Dich jetzt bestimmt fragen, warum Karabiner eine Nase haben. Zum Riechen wird sie nicht gebraucht. Mit der Nase ist der Teil des Karabiners gemeint, der sich an der Spitze befindet. Also genau dort, wo sich der Schnapper wieder mit dem Karabiner vereinigt.
Dort befindet sich dann in den meisten Fällen ein Haken. Karabiner mit Nasen gibt es in allen erdenklichen Formen. Daher wirst Du bestimmt Expressen mit einem Nasen-Karabiner kaufen. Es sind aber auch Expresssets ohne Nasen-Karabiner erhältlich.
Die Funktion eines Nasenkarabiners
Betrachtes Du die Expressen mit Nasenkarabiner, dann kannst Du gut erkennen, dass es sich um einen Verschlussmechanismus handelt. In der Tat kann man sich das Zusammenspiel von Schnapper und Nase, wie bei einem Türschloss vorstellen. So funktioniert die Nase wie eine Art Schlüssel, die den Karabiner mithilfe des Schnappers verschließt.
Dadurch erhält der Karabiner seine Festigkeit. Laut der gesetzlichen Norm entsteht mit dem Verschließen eine Bruchlast von mindestens 20 kN bezogen auf die Längsbelastung. Die Querbelastung ist aber deutlich geringer. Bei offenem Nasenkarabiner gibt es keine nennenswerte Bruchfestigkeit.
Vor- und Nachteile von Nasenkarabinern
Bei der Nutzung von Nasenkarabinern gibt es Vor- und Nachteile. Du alleine musst entscheiden, auf welche Kriterien Du mehr Wert legst.
Vorteile
Viele Experten machen einzig die Nase für die Bruchsicherheit des Karabiners verantwortlich. Du kannst also mit der Wahl der richtigen Nase für mehr Sicherheit sorgen. Die Bruchgefahr verringert sich. Zudem öffnet sich der Karabiner nicht, wenn er zum Beispiel gegen die Felswand schlägt.
- Mehr Sicherheit beim Klettern
- Hohe Bruchlast
- Geringere Bruchgefahr
Nachteile
Die Nachteile im Gebrauch eines Nasenkarabiners hängen ausschließlich mit der Größe des Hakens zusammen. Karabiner mit großen Haken haben so gut wie keine Nachteile. Sie sind uneingeschränkt empfehlenswert.
Anders sieht es aber aus, wenn der Haken zu klein ist. In bestimmten Situationen kann sich die Nase am Bohrhaken oder an den Klemmkeilösen des Gurtes verfangen. Zudem wirst Du beim Gebrauch schnell merken, dass sich das Seil beim Nachsteigen nur schwer aushängen lässt. Auch das Aushängen des Seiles unter Belastung kann zu einem schwierigen Unterfangen werden.
- Gefahr des Verfangens am Gurt
- Seil lässt sich schwer aushängen
Karabiner mit Keylock-System
Die Karabiner mit Keylock-System nennt man auch Nosefree-Karabiner. Wie der Name schon sagt, sind sie ohne Nase verarbeitet. Sie können sich somit nicht am Gurt verfangen.
Diese Form des Karabiners kommt ohne Nasen aus, weil sich der Schnapper direkt mit dem Haken verbindet. Der Schnapper wird auch als Keylock-Nase bezeichnet. Auch die Karabiner mit Keylocksystem haben durchweg gute Bewertungen.
Das liegt daran, dass Du sie gut handhaben kannst und die Sicherheit beim Klettern maximiert wird.
Drahtschnappkarabiner mit Keylock-System
Du kannst auch auf Drahtschnappkarabiner mit Keylock-System zurückgreifen. Sie verbinden den Drahtschnappkarabiner mit einem Keylock-System. Diese sorgt für eine höhere Stabilität und Bruchsicherheit.
Zudem öffnet sich auch dieser Karabiner nicht, wenn er zum Beispiel gegen die Wand schlägt. Man unterscheidet hier zwischen folgenden Drahtschnapp-Keylock-Systemen:
- Clean Wire
- Monofil
- Hoodwire
- Wirelock
Clean Wire
Dieser Karabiner ist nicht komplett ohne Nase verarbeitet. Vielmehr ist oberhalb des nasenartigen Hakens eine Art Ausbuchtung. Der Schnapper umschließt diesen Bereich.
Monofil
Dieses Expressset kommt mit einem einzigen Drahtstift aus. Dieser Drahtstift befindet sich innerhalb der Nase. Dank des Keylock-Systems wird der Drahtstift mit dem Schnapper fest vereint.
Hoodwire
Auch dieses Expressset kommt nicht wirklich ohne Nase aus. Allerding wird der nasenartige Haken hier von einem kleinen Drahtbügel überspannt. Er harmoniert trotzdem sehr gut mit dem Schnapper. Dank des Drahtbügels kann ein Verhängen mit anderen Materialien so gut wie ausgeschlossen werden.
Wirelook
Dieses System lockt mit einem klassischen Drahtschnapper. Das Keylock-System sorgt dafür, dass der Drahtschnapper komplett in der Nase versenkt wird. So ist auch hier ein Verhängen mit anderen Materialien ausgeschlossen.
Die Oberfläche des Karabiners
Du musst beim Kauf von Expressen auch auf die Oberflächen des Karabiners achten. Hier gibt es große Unterschiede. Das gilt insbesondere in der Verarbeitung des Materials. Die Unterschiede beziehen sich dabei nicht ausschließlich nur auf die einzelnen Modelle, sondern auch auf ganze Modellreihen.
Du kannst hochwertig verarbeitete Modelle erkennen, wenn Du mit den Fingern darüber streichst. Die Oberfläche sollte immer glatt und ohne jegliche Unebenheiten sein. Du glaubst gar nicht, welche schlecht hergestellten Expressen auf dem Markt zum Verkauf angeboten werden.
Experten haben bei Test sogar Karabiner gefunden die spürbare Grate aufwiesen. Sei Dir bewusst, dass gerade diese Grate innerhalb des seilaufnehmenden Radius zu Problemen führen können. Dadurch kommt es zu den sogenannten Mantelrissen.
Viele Experten sagen, dass alle anderen Kriterien beim Kauf von Expressen nebensächlich sind. Demnach sollte das größte Augenmerk immer auf der Oberflächenbeschaffenheit des Karabiners liegen.
Dicke oder dünne Karabiner
Die einen Kletterer schwören auf dünne Karabiner und die anderen setzten auf den Gebrauch von dicken Karabinern. In der Handhabung gibt es hier sicherlich keinen Unterschied.
Beide Formen lassen sich gut einhaken und liegen gut in der Hand. Es gibt aber einen großen Unterschied in der Sicherheit. Tests haben gezeigt, dass es bei der Nutzung von dünnen Karabinern viel öfter zu einem Riss oder Bruch des Karabiners kommt.
Manche waren schon nach nur einem Absturz so extrem beschädigt, dass ein Austausch der Expressen und der Seile nötig waren. Besonders schnell kommt es zu einer Materialermüdung bei Karabinern mit einer Materialstärke von bis zu 8,2 mm. Wenn Du oft kletterst und Du nicht immer Deine Seile wechseln willst, dann solltest Du nur dickere Karabiner nutzen.
Schnapper
Jeder Karabiner ist mit Schnappern ausgestattet. Die herkömmlichen Verschlüsse sind aus einfachen Schnappern hergestellt. Es gibt aber auch sogenannte Drahtschnapper.
Herkömmlicher Schnapper
Der herkömmliche Schnapper ist robust und aus hartem Material hergestellt. Das verhindert, dass er sich schnell verbiegt. Er zeichnet sich durch seine Langlebigkeit aus. Zudem ist er auch mit einem Keylock-System erhältlich.
Der Nachteil liegt im Gewicht. Herkömmliche Schnapper sind schwerer als Drahtschnapper. Das solltest Du bedenken, wenn Du zum Beispiel zu mehrtägigen Klettertouren aufbrichst und generell schon viel Gepäck mitnehmen musst.
Drahtschnapper
Drahtschnapper haben nur ein geringes Gewicht. Dadurch lassen sie sich leichter transportieren. Zudem ist die Belastung beim Anschlagen an die Wand oder den Felsen gering und dadurch auch die Gefahr durch einen offenen Schnapper geringer. Allerdings musst Du ein Expressset mit Drahtschnappern öfter austauschen, da die Schnapper auf Druck wesentlich empfindlicher reagieren als herkömmliche Schnapper. Sie verbiegen schneller.
Drahtschnapper und der Peitschen-Effekt (Whip Lash Effekt)
Der Peitschen-Effekt wird auch als Whip Lash Effekt bezeichnet. Er tritt zum Beispiel auf, wenn der Karabiner mit hoher Schwungkraft gegen die Wand oder den Felsen schlägt. Ist der Karabiner nicht mit einer Verschlusssicherung ausgestattet, dann kann er sich für einen kurzen Moment öffnen.
Schuld daran ist die Massenträgheit. Im Moment der hohen Belastung muss alleine der Karabinerrücken die komplette Kraft aufnehmen. In diesem Moment entsteht die sogenannte Schnapper-Offen-Belastung.
Je nach Absturzhöhe könnte es zu Verformungen des Karabiners kommen. Im schlimmsten Fall tritt sogar ein Bruch auf. So kannst Du schnell in eine gefährliche Situation kommen. Du kannst das verhindern, wenn Du Drahtschnapper zum Klettern benutzt. Sie sind nicht aus Vollmetall hergestellt.
Dadurch habe sie eine geringe Masse. Bei der Herstellung wird der eingebaute Draht verdreht. Durch den verdrehten Einbau wird automatisch eine Spannung aufgebaut. Dadurch wird das Öffnen im Falle des Peitschen-Effektes verhindert.
Gerade und gebogene Schnapper
Auf dem Markt bekommst Du Expressen mit geraden und gebogenen Schnappern. Der gebogene Schnapper wird auch als Bent-Schnapper und der gerade Schnapper als Straight-Schnapper bezeichnet. Mit dem gebogenen Schnapper kannst Du das Seil besser klippen.
Der Bent-Schnapper wird immer an der Seilseite genutzt. Der Straight-Schnapper kommt dagegen an der Felswand oder Kletterwand zum Einsatz. Es kann auch vorkommen, dass beide Seiten des Expresssets über einen gerade Schnapper verfügen. In diesem Fall musst Du Dich für Seite des Karabiners entscheiden, die mit einer Fixierung versehen ist. Die Seite mit der Fixierung nutzt Du an der Seilseite.
Expressen können Seilschäden verursachen
Lange Zeit tappten Kletterer und Experten im Dunkeln. Nagelneue Seile wiesen schon nach kurzem Gebrauch erhebliche Schäden auf. Am Anfang glaubte man, dass die Seile minderwertig verarbeitet und von geringer Qualität waren.
Tests bewiesen aber das Gegenteil. So begann man die Nutzung der Seile zu beobachten und kam zu dem Schluss, dass Expressen in vielen Fällen für die Schäden an den Seilen verantwortlich waren.
Dies galt insbesondere, wenn die Expressen an den Oberflächen Grate besaßen. In vielen Fällen fand man sogar Grate, die bereits aus dem Metall herausragten. Nicht selten waren die genutzten Expressen neuwertig.
Das sollte Dir zu denken geben! Wie bereits oben erwähnt, solltest Du vor dem Kauf von Expressen die Oberflächen testen. Auch nach einer Klettertour solltest Du immer die die Oberflächen kontrollieren. Denke immer daran, dass diese Grate besonders im seilführenden Radius zu einer Gefahr werden können. Manche wirken wie ein Schneidewerkzeug. Als Faustformel gilt:
Je rauer, dünner und unebener die Oberfläche des Karabiners ist, desto eher kommt es zu Schäden am Seil!
Normen und Vorgaben
Die Expressen unterliegt gesetzlichen Normen. Das dient Deiner Sicherheit. Grundsätzlich solltest Du Expressen nur bei namhaften Anbietern kaufen. Zudem musst Du immer darauf achten, dass das Set die Normvorgaben erfüllt.
Für Expressschlingen gilt die Norm EN 566. Sie regelt eine Bruchlast von 22 kN bei einer normalen Belastung. Die Regelung für Karabiner wird durch die Norm EN 12275 sichergestellt.
Die Norm bezieht sich auf die Normen für alle Bergsportkarabiner. Karabiner aus dem Kletterbereich werden in den Normvorgaben auch als Normalkarabiner bezeichnet. Auch für die Querbelastung gibt es Normen.
Im Handel sind aber Expresssets erhältlich, die einen noch höheren Belastungsgrad haben. Der Belastungsgrad liegt hier meist über 7 kN. Liegt ein hoher Grad in der Querbelastung vor, dann musst Du automatisch auch mit einem höheren Preis rechnen.
Fehler beim Gebrauch der Expressen
Achte beim Gebrauch der Expressen immer darauf, dass Du sie richtig herum nutzt. Gerade Anfänger neigen dazu, sie falsch herum einzuhängen. Einige wenige Kletterer machen das sogar regelmäßig.
Im ersten Moment ist da auch kein Unterschied zu sehen. Doch stell Dir doch einfach mal die Frage, warum die Karabiner an jeder Seite unterschiedlich sind. Vertauschst Du die Seiten, dann kann die Bruchbelastung tatsächlich einen Bruch des Karabiners herbeiführen. Bedenke, dass es zu einer unbeweglichen Verbindung kommen kann.
Das könnte wiederum dazu führen, dass der Karabiner an der Wandseite ausgeklippt wird. Du musst also Sorge dafür tragen, dass die Schlinge immer passend zur Wand sitzt.
Grundsätzlich raten alle Hersteller in den Gebrauchsanweisungen davon ab, die Expressen falsch herum zu nutzen. Auch der Alpenverein warnt ausdrücklich davor.
Die richtigen Expressen für jede Klettersportart
Der Markt an Expresssets ist übersättigt. Du kannst hier als Käufer schnell den Überblick verlieren. Das Expressset sollte zu Deinen persönlichen Klettervorlieben passen und für Deine Klettersportart geeignet sein. Man unterscheidet hier drei Arten:
- Expressen für Sportkletterer und Anfänger
- Expressen für Mehrseillängentouren
- Expressen für Eiskletterer
Expressen für Sportkletterer und Anfänger
Manche sagen, dass sich alle Sets, die auf dem Markt erhältlich sind für Anfänger und Sportkletterer eignen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Sets für Anfänger und Sportkletterer bestehen in der Regel aus acht bis zehn Exen.
Ob die Anzahl für Deine Kletteraktionen ausreichend ist, musst Du selber entscheiden. Bei längeren Routen benötigst Du eventuell zwei Sets. Generell solltest Du immer ein paar Exen mehr mitnehmen. Gerade Anfänger haben oft noch Probleme beim Ausbalancieren und müssen noch an der Geschicklichkeit arbeiten.
Da geht schnell mal eine Exe verloren. Bedenke auch, dass Du immer zwei Exen mehr für das Umbauen benötigst. Zudem solltest Du immer auch eine Exe mit einer längeren Schlinge bei Dir tragen.
Du weißt bei den Klettertouren nie genau, was auf Dich zukommt. Das gilt vor allem im Gebirge. Deshalb gilt hier, dass Du lieber zu viele als zu wenige Exen mitnimmst.
Expressen für Mehrseillängentouren
Bei Mehrseillängentouren reicht das Anfängerset natürlich nicht mehr aus. Hier musst Du in erster Linie auf den Karabiner achten. Der muss immer mit einer größeren Schnappöffnung versehen sein. Bedenke, dass Du hier auch dickere Doppelseile benutzt. Der Karabiner muss natürlich auf diese Art von Seilen abgestimmt sein. Beim Kauf eines Expresssets für Mehrseillängentouren empfiehlt es sich auf einen sogenannten Nosefree-Karabiner zurückzugreifen.
Expressen für Eiskletterer
Wenn Du im Eis klettern willst, dann musst Du drauf achten, dass der Schnapper am Karabiner nicht vereist. Am besten eignet sich hier ein Expressset mit Drahtschnapper. Es gibt auch Expressen, die speziell für das Eisklettern hergestellt werden. Hier sind die Exen noch zusätzlich mit einem Absorber ausgestattet. Diese Exen sind wirklich ideal, wenn Du nur Touren im Eis planst. Sie reduzieren den Fangstoß ganz erheblich. Das bringt Dir einen extremen Vorteil, wenn der Sicherungspunkt kritisch ist. Das ist zum Beispiel bei brüchigem Eis der Fall.
Installierte Expressen
Installierte Expressen sind dauerhaft befestigte Expressen. Sie werden im Fachjargon auch als Fixexen bezeichnet. Dabei handelt es sich um Expressen, die entlang einer Route angebracht sind und dort über eine längere Zeit verbleiben.
Du kennst diese Expressen zum Beispiel aus der Kletterhalle oder von festen Außenklettereinrichtungen. Für diese Expressen bist Du nicht verantwortlich. Der Betreiber der Halle oder der Klettereinrichtung stellt Dir diese Expressen zur Verfügung.
Er muss daher auch für den einwandfreien Zustand und einen sicheren Gebrauch sorgen. Meist gehen Betreiber auch gewissenhaft mit den Expressen um.
Das sieht jedoch schon ganz anders aus, wenn die Klettereinrichtungen frei zugänglich sind. Dann solltest Du die Expressen vor dem Klettern kontrollieren. Achte immer darauf, dass die Expressen fest sitzen und dass keine Beschädigungen vorliegen.
Haltbarkeit von Expressen
Expressen haben nur eine begrenzte Nutzbarkeit. Es kommt ganz drauf an, wie oft und wie stark Du die Expressen nutzt. Auch äußere Umstände und sogar die Lagerung kann sich auf die Langlebigkeit der Exe auswirken. Grundsätzlich solltest Du folgende Teile regelmäßig kontrollieren:
- Schlingen und Bandmaterial
- Nähte
- Karabiner und Schnapper
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Schlingen und Bandmaterial
Schlingen und Bänder dürfen grundsätzlich nur maximal zehn Jahre verwendet werden. Allerdings ist dies die absolute Obergrenze der Verwendbarkeit. Wenn Du die Expressen dauerhaft nutzt, dann können sie natürlich eher verschleißen.
Es kommt auch auf Deine Klettersportart und Deinen Kletterstil an. Sollte Deine Schlinge oft mit dem Felsen in Berührung kommen, dann verschleißt das Material auch schneller. Verschleißstellen zeigen sich auch gerne am Übergang zwischen dem Karabiner und der Schlinge.
Du solltest auch öfter mal einen Blick auf die Oberflächen werfen und mal mit den Händen darüber streichen. Sollten sich auf dem Bandmaterial starke Flusen bilden, dann musst Du die Exe austauschen.
Doch Achtung: Bei Polyethylen bilden sich nicht zwangsläufig Flusen.
Dadurch kannst Du nicht unbedingt erkennen, ob das Band bereits verschließen ist. Eine Exe gehört auch in den Müll, wenn sich Schmelzspuren bilden. Exen sollten immer sicher gelagert werden.
Schon beim geringsten Kontakt mit chemischen Flüssigkeiten reagieren Stoffe wie Polyethylen oder Polyamid. Sie verändern das Material und wirken sich erheblich auf die Festigkeit aus. Diese Art von Einwirkung kannst du nicht erkennen.
Sollte die Exe also mit Säuren oder anderen chemischen Mitteln in Berührung gekommen sein, dann muss ein sofortiger Austausch erfolgen.
Nähte
Zu den Schwachstellen der Exen gehören die Nähte. Nicht selten verschleißen Nähte fast unbemerkt. Das liegt daran, dass Kletterer bei der Kontrolle fast immer nur auf dem Abrieb des Bandmaterials achten.
Ein Abriffeln des Fadens ist nicht immer direkt erkennbar. Hier lohnt es sich aber genauer hinzusehen. Riffelt der Faden weiter ab, dann kann die Schlinge sich aus dem Karabiner lösen. Bedenke, dass die Naht immer einer hohen Belastung ausgesetzt ist.
Schon ein kleiner Abriss an einem Faden kann zu einem schnellen und kompletten Abriffeln führen.
Karabiner und Schnapper
Der Karabiner wird bei jeder Art des Kletterns stark beansprucht. Er wird immer wieder verschlossen und geöffnet und auch durch den Durchlauf des Seiles entstehen extreme Abnutzungen.
Grundsätzlich gilt: Sobald irgendwo ein scharfer Grat entsteht oder sich der Karabiner in irgendeiner Weise verformt, musst Du die Exe austauschen. Abnutzungserscheinungen am Karabiner kannst Du sehr gut erkennen.
Achte auch auf den Schnapper. Sobald der nicht mehr einwandfrei funktioniert, ist es Zeit für eine neue Exe.
Noch ein guter Rat: Fällt eine Exe aus einer Höhe von mindestens vier Metern herunter, dann solltest Du sie nicht weiter benutzen!
Lagerung von Expressen
Expressen sollten immer trocken gelagert werden. Achte auch drauf, dass die Lagerstelle keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist. Die UV-Strahlung kann sich auf die Reißfestigkeit der Exe auswirken.
Expressen sind für den Außengebrauch konzipiert. Sie können somit bei jedem Wetter genutzt werden. Trotzdem sollten sie nicht dauerhaft Nässe und Feuchtigkeit ausgesetzt werden. So kann sich bei einer feuchten Lagerung Schimmel bilden. Auch die Schimmelbildung kann sich auf das Material auswirken.
Besondere Arten von Expressen
Bei den Expressen gibt es einige Sonderformen. Das sind aber wirkliche Exoten, die nur von bestimmten Kletterern genutzt werden. Zu diesen Expressen gehören:
Frog-Expressen
Frog-Expressen* sind wirkliche Exoten. Sie kommen nur selten zum Einsatz. Die Besonderheit dieser Expressen liegt darin, dass sie von unten einklicken. Der Vorteil liegt in der Reichweite.
Du kannst so zum Beispiel auch einen Bohrhacken erreichen, der eigentlich nicht mehr in dem Kletterwirkungsbereich liegt. Allerdings handelt es sich hier nur um eine Reichweite von wenigen Zentimetern.
Alpin-Expressen
Wie der Name schon sagt, werden die Alpin-Expressen* ausschließlich im alpinen Kletterbereich genutzt. Sie verfügen über sehr lange Bandschlingen.
Clipstick-Expressen
Clipstick-Expressen* werden häufig von Sportkletterern benutzt. Mit dem Clipstick bezeichnet man eine Verlängerung am ersten Haken, die zum Vorhängen genutzt wird. Das gibt Kletterern mehr Sicherheit.
Auch die Handhabung ist einfach. Der sogenannte Trango Squid wird im vorderen Bereich ganz einfach über einen Stock gesteckt. Manche Kletterer nutzen dadurch gerne besonders viele Expressen und blockieren ganze Kletterrouten. Das solltest Du lieber nicht tun, wenn Du Dir nicht den Zorn von anderen Kletterern zuziehen willst.
Panic-Expressen
Panic-Expressen* haben den Vorteil, dass Du früher klippen kannst. Du gewinnst dadurch einige Zentimeter. Die Bandschlingen bei Panic-Expressen sind im Bereich des Stegs extra versteift.
Schwachstellen von Expressen
Der Deutsche Alpenverein kontrolliert die Expressen regelmäßig. Die Gründe liegen auf der Hand: Du als Kletterer musst Dich auf Deine Ausrüstung hundertprozentig verlassen können.
Zwar kommt es selten zu Brüchen oder Rissen von Expressen, aber Du solltest trotzdem die Schwachstellen kennen. Das ist eine gute Prophylaxe, um Unfälle zu verhindern und Gefahrensituationen zu verringern. Die größten Schwachstellen sind:
- Karabiner
- Schnapper
Schwachpunkt Karabiner
Dem Deutschen Alpen-Verein wurden in den letzten zehn Jahren insgesamt 17 Unfälle mit Brüchen von Karabinern gemeldet. Auf den ersten Blick ist das eine geringe Quote. Bedenkt man aber, dass Expressen Normen unterliegen und die Karabiner eine überdimensionierte Bruchlast standhalten müssten, dann sind es zu viele gemeldete Brüche. Hinzu kommen noch Dunkelziffern, die nicht gemeldet wurden und Beinah-Unfälle.
Krafteinwirkung
Du kennst das von Dir selber: Abstürze beim Klettern gehören zum Alltag. In der Regel passiert dabei nichts. Das liegt in erster Linie auch daran, dass der Karabiner eine bestimmte Bruchlast aushalten muss. Das schreibt die Norm vor.
Doch leider ist das nicht immer der Fall. Rekonstruiert man mal einen Absturz am Felsen oder in der Halle, dann wirken hier Kräfte zwischen mindestens 2 kN und höchstens 8 kN. Das macht somit ein Gewicht zwischen 200 und 800 kg.
Die Norm EN 12275 regelt diese Belastung. Auch diese Norm ist bei weitem überdimensioniert. Sie schreibt nämlich eine Bruchlast von 20 kN vor. Das macht ein Gewicht von 2000 kg. Unfassbar also, dass es trotz dieser Überdimensionierung zu Brüchen kommt.
Wiederkehrende Unfallmechanismen
Du hast bist jetzt eine Menge über Expressen gelernt. Somit weißt Du auch, dass es unterschiedliche Arten, Formen und Materialien von Karabinern gibt. Doch trotz der hohen Auswahl, kann man bei Brüchen einen immer wiederkehrenden Mechanismus erkennen.
In den meisten Fällen waren Kerben und Unebenheiten auf der Karabineroberfläche die Ursache für die Brüche. Zudem haben noch Verformungen und auch Schleifspuren Auswirkungen genommen.
Schwachpunkt Schnapper
Auch der Schnapper ist ein Schwachpunkt. Das gilt aber in erster Linie für die Karabiner der Kategorie B. Das sind sogenannte Basiskarabiner. Hierbei hat der Schnapper keine Verschlusssicherung.
Dadurch kann sich der Schnapper unbemerkt öffnen. Auch hier regelt eine Norm die Bruchbelastung bei offenem Karabiner. Die liegt bei 7 kN und ist auch hier wieder überdimensioniert. Trotzdem kann es bei einer Schnapper-Offen-Belastung zu einem Bruch des Karabiners kommen, wenn es gleichzeitig zu einer Hebelwirkung kommt.
Fazit
Du findest auf dem Markt ein großes Angebot an Expressen. Das hat Vor- und Nachteile. Nicht alle Expressen halten, was sie versprechen. Daher musst Du beim Kaufen genauer hinsehen.
Grundsätzlich solltest Du immer nur Expressen von etablierten Herstellern kaufen, die sich bereits im Klettersport einen Namen gemacht haben. So verhinderst Du eine minderwertige Qualität. Das bedeutet aber nicht, dass unbekanntere Hersteller auch minderwertige Expressen verkaufen.
Du kannst Fehlkäufe ausschließen, indem Du auf Expressen zurückgreifst, die sich an die Normen halten. Verwenden solltest Du immer nur die Expressen, die für Deine Klettersportart geeignet sind.
Achtung: Beim Klettern musst du auf deine Sicherheit achten! Die Informationen auf climbtheearth.com helfen dir nur beim Lernen. Bevor du kletterst, solltest du sicherstellen, dass du von einem Experten richtig eingewiesen wurdest und dass du alle Sicherheitsvorkehrungen befolgst.
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