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Ist Klettern gefährlich? Ja, auf jeden Fall. Jedes Mal wenn du kletterst kannst du dich verletzen oder sogar sterben. Das letztere ist aber extrem unwahrscheinlich und sollte dich nicht vom Klettern abhalten! Du fährst ja auch mit dem Fahrrad oder dem Auto.
Damit du die Gefahr besser abschätzen kannst, beleuchte ich die fünf häufigsten Todesursachen beim Klettern und erkläre dir danach, worauf du bei deiner Sicherheit beim Klettern achten musst.
Die mit Abstand meisten fatalen Unfälle sind auf menschliches Versagen zurückzuführen. Man überschätzt sich, geht falsch mit Equipment um und so weiter.
Bevor du klettern gehst, solltest du dir sicher sein alles über deine Sicherheit beim Klettern zu wissen. Besuche einen Kurs, lasse dich von einem Experten einweisen und kenne dich mit deiner Ausrüstung aus.
Die 5 häufigsten Gründe für fatale Kletterunfälle
Free Soloing
Beim Free Soloing klettert man ohne Kletterseil, das heißt ohne Sicherung. Dass hierbei viele und besonders auch tödlich verlaufende Unfälle passieren ist nicht verwunderlich.
Ohne Seil zu klettern macht viel Spaß, keine Frage, aber das kann man auch beim Bouldern. Als Faustregel gilt: alles über 10 m Höhe ist tödlich.
Wenn du den Gedanken interessant findest, frag dich als erstes, ob du selbstmörderische Tendenzen hast und zweitens höre auf meinen Rat: Tu’s nicht!
Was ich jedoch sehr empfehlen kann, ist das Free Soloing über Wasser. Man klettert also an einem Überhang unter dem Wasser ist. So fällt man nicht in seinen Tod, sondern ins Wasser.
Aber nicht alle tödlichen Unfälle beim Klettern ohne Kletterseil gehen auf die Kappe von wahnsinnigen Einzelgängern. Viele Unfälle passieren beim ungesicherten Klettern über eine kleine Stelle auf dem Weg zur eigentlichen Kletterroute. Man denkt sich “ach, für das kleine Stück krame ich nicht das ganze Equipment raus”, was aber ein großer Fehler sein kann.
Steinschlag und kein Kletterhelm
Eine große Anzahl von fatalen Kletterunfällen wird durch herunterfallende Steine ausgelöst. Dabei ist die Größe manchmal gar nicht so entscheidend – auch ein unglücklich fallender Stein, der nur faustgroß ist, kann fatale Folgen haben.
Sobald du draußen kletterst ist ein Kletterhelm Pflicht. Steine lösen sich meistens nicht von selbst. Beim Klettern kann es durchaus zu Steinschlag kommen, wenn der Kletterer selbst oder mit seinem Kletterseil lose Steine bewegt. Dabei ist logischerweise nicht nur er in Gefahr, sondern auch sein Kletterpartner am Boden. Deshalb gehen die Augen des Sichernden immer nach oben!
Ein Kletterhelm ist neben deiner Aufmerksamkeit das Beste gegen Steinschlag. Auch solltest du als Kletterer aufpassen was du mit deinem Körper und deiner Ausrüstung berührst. Achte darauf, dass dein Seil nicht über lose Steine läuft und du nicht unter einem anderen Kletterer kletterst.
Vorstieg und Traditionelles Klettern
Beim Vorstieg klettert man von Anker zu Anker immer höher. Dabei geht das Kletterseil vom Sichernden am Boden durch die schon erreichten Anker und dann direkt zum Kletterer – anders als beim Toprope Klettern, wo das Kletterseil vom Sichernden erst bis ganz nach oben zum Ende der Kletterroute führt und dann nach unten zum Kletterer, der sich dadurch nicht zwischendurch sichern muss.
Egal, ob die Anker beim Vorstieg schon vorher gesetzt sind oder du sie selber installieren musst beim traditionellen Klettern, kann jeder Anker versagen. Bevor du einen bereits installierten Anker verwendest, inspiziere ihn auf Rost, Halt und generellen optischen Eindruck. Wenn du vor hast deine eigenen Anker zu platzieren, solltest du dich vorher über die Route informieren. Ist der Stein fest oder eher lose und porös? Wie sieht deine Route aus? Hast du genug Ausrüstung dabei?
Sehr wichtig ist es auch beim Vorstieg dein Kletterseil richtig zu clippen. Wenn du es falsch machst, kann sich das Kletterseil bei einem Sturz selbstständig aus den Karabinerhaken befreien.
Abseilen
Beim Klettern bist du nur auf deine Sicherungsausrüstung angewiesen, wenn du stürzt. Wenn du dich abseilst, hängst du im Kletterseil und musst dich auf das Seil, den Anker, deinen Knoten, die Klettergurte, das Sicherungsgerät und auf deinen Kletterpartner verlassen. Das sind recht viele Variablen die schief gehen können und beim Abseilen lässt man sich meistens aus großer Höhe herunter.
Und meistens ist genau dies der Grund von fatalen Unfällen beim Abseilen. Normalerweise ist der Grund des Unfalls nicht auf ein Versagen der Ausrüstung zurückzuführen, sondern auf das falsche verwenden der Ausrüstung. Ein klassischen Beispiel ist ein schlecht gesetzter Anker.
Auch erfahrene Kletterer sind von solchen Fehlern betroffen, weshalb jeder damit gut beraten ist, alles doppelt zu checken und nie in Routine zu verfallen. Auch wenn man sich schon tausend Mal abgeseilt hat ist das Risiko etwas falsch zu machen immer noch da.
Wetter
Mutter Natur kann uns nicht nur mit Steinen bewerfen, sondern auch mit Regen, Blitzen und Windböen! Bei einem Kletterausflug am Nachmittag ist die Chance zwar gering, dass dir das Wetter gefährlich werden kann, aber auch ein Platzregen kann gefährlich werden. Der Fels wird rutschig, es wird kalt. Wenn du unterkühlst, wirst du nachlässiger und weniger konzentriert. Solltest du nicht auf Regen vorbereitet sein, breche deinen Kletterausflug lieber ab, als das Risiko einzugehen.
Wenn du in den Bergen kletterst und womöglich noch über mehrere Tage verteilt, musst du auf alle Wetterlagen vorbereitet sein. Regenschutz und dicke Klamotten solltest du auf jeden Fall dabei haben. Besonders in den Bergen werden Kletterer von plötzlichen Wetterumschwüngen überrascht. Dabei kann ein Platzregen oder ein Gewitter mit starken Windböen und Blitzen fatal enden.
Bouldern vs. Klettern
Das Verletzungsrisiko ist beim Bouldern höher als beim Klettern. Bouldern ist intensiver und beansprucht die Gelenke, Muskeln und Sehnen stärker als entspanntes Klettern. Interessanterweise kommen die meisten Verletzungen beim Bouldern jedoch vom Sprung vom Ende der Route zum Boden. Davon sind vor Allem die Beine betroffen. Wenn du dir nicht absolut sicher bist, ob du sicher landest, versuche erst langsam wieder runter zu klettern.
Beim Klettern ist das Verletzungsrisiko der einzelnen Körperpartien in etwa gleich. Leicht vorne sind Knöchel, Knie und Handgelenke, da man sich mit diesen Körperteilen bei einem Aufprall schützt.
5 Tipps für sicheres Klettern
Konzentration und Achtsamkeit
Bist du nicht achtsam und konzentriert nützt dir kein Wissen und keine Erfahrung. Denke nach, ob du alles beachtet hast.
Von dem Moment an, ab dem der Kletterer den Boden verlässt bis er wieder unten sicher angekommen ist, muss die volle Konzentration aufrecht erhalten werden. Klar, man kann sich zwischendurch direkt am Anker einhaken und eine Pause machen, aber außer in solchen Momenten solltest du ganz bei der Sache sein.
Beliebte Fehler, die durch fehlende Aufmerksamkeit passieren können, sind folgende:
- Der Knoten ist nicht ordnungsgemäß und könnte bei Belastung nachgeben.
- Das Kletterseil wird falsch eingeclipst. Siehe in diesem Artikel, wie man richtig clippt.
- Das Seil führt über eine scharfe Kante am Felsen. Kletterseile reißen so gut wie nie. Und wenn doch, dann zu 99% weil es durch kaputte Ausrüstung oder scharfe Felsen geschnitten wird.
- Der Anker ist unsicher. Entweder ist ein fest installierter Anker marode oder ein selbst gesetzter Anker ist nicht stark genug, um einen Sturz auszuhalten.
- Der Sichernde am Boden ist unaufmerksam und bemerkt den Sturz des Kletterers zu spät oder gar nicht. Als Sicherer am Boden darf deine Aufmerksamkeit nur dem Kletterer gelten. Vermeide alles, was deine Aufmerksamkeit stören könnte (Hunde, Kinder, Telefon, etc.).
Genügend Ausrüstung
Bevor du zum Beispiel beim traditionellen Klettern deine Anker nur spärlich sicherst, solltest du vorher recht genau wissen, was du an Ausrüstung benötigst auf deiner Route. Auch solltest du auf einen Wetterumschwung vorbereitet sein und einen Plan haben, was du wie benutzt. –> Ausrüstung für traditionelles klettern
Wenn du vor einer Sportkletterroute vom Boden aus die Anzahl der Anker zählst, oder die Anzahl aus einem Guide entnehmen kannst, bring trotzdem ein paar Expresssets mehr mit nur um sicher zu gehen. Auch sollte natürlich dein Kletterseil lang genug sein, um die Route bis zur Spitze zu schaffen. Sehr wichtig ist auch ein Stopper Knoten am Ende des Seils, damit es nicht aus dem Sicherungsgerät laufen kann, wenn doch mal das Ende des Kletterseils erreicht wird.
Neben der Kletterausrüstung ist auch genügend Verpflegung und vor Allem Wasser sehr wichtig. Je heißer, desto mehr Wasser und auch Mineralstoffe brauchst du.
Trage immer einen Kletterhelm
Leider ist dies nicht immer selbstverständlich. Ich sehe oft genug Kletterer ohne Helm. Und dabei sind Kletterhelme wirklich nicht teuer und können dein Leben retten. Trifft dein Kopf den Felsen, kann sich dein Leben ändern oder enden!
Neben dem Schutz bei einem Sturz, schützt er dich auch vor herabfallenden Gegenständen.
Obwohl es bei der Auswahl eines Kletterhelms viel zu beachten gilt, gibt es zahlreiche sehr gute Modelle für Anfänger*.
Checke deine Ausrüstung
Jedes Mal wenn du klettern gehst, solltest du deine Ausrüstung gründlich überprüfen.
- Klettergurt: Kurz bevor du dich bereit machst die Wand zu erklimmen, überprüfe, ob dein Klettergurt richtig sitzt. Die Beinschlaufen müssen eng anliegen und der Klettergurt darf nicht hin und her rutschen.
- Knoten: Alle Knoten müssen bombenfest und korrekt geknotet sein. Am besten ist es, wenn du dir mit deinem Kletterpartner zusammen alle Knoten anschaut. Vier Augen sehen mehr als zwei.
- Kletterseil und Sicherungsgerät: Besonders bei automatischen Sicherungsgeräten ist ein korrektes Durchfädeln sehr wichtig. Das Seil darf nicht neben der Spur laufen, wodurch es beschädigt werden kann. Noch bevor du überhaupt dich aufmachst auf eine Klettertour, solltest du dein Kletterseil auf mögliche Schäden untersuchen. Außerdem muss das Sicherungsgerät mit einem verschließbaren Karabiner am Klettergurt befestigt werden.
- Karabiner und sonstige metallischen Gegenstände: Überprüfe auch regelmäßig deine metallischen Ausrüstungsgegenstände. Wenn sich dort scharfe Kanten oder ein Grat bildet, musst du es austauschen bevor das Kletterseil beschädigt wird.
Benutze nur sichere Anker
Wie schon erwähnt, sind unsichere Anker eine häufige Ursache von fatalen Kletterunfällen. Bevor du dich an einem Anker sicherst, überprüfe ihn auf Rost, darauf, ob er wackelt oder sonst einen schlechten oder unsicheren Eindruck macht.
Auch wenn du einen eigenen Anker setzt musst du dir am Ende sicher sein, dass er dein Gewicht bei einem Sturz auffangen kann. Hier gilt auch die alte Regel “doppelt hält besser”. Und bei wichtigen Ankern gibt dir ein verschließbarer Karabiner zusätzlichen Halt.
Abschließende Gedanken
Am Ende des Tages kommt es darauf an, wie viel Aufmerksamkeit du deiner persönlichen Sicherung beim Klettern schenkst, ob du heile am Boden ankommst oder nicht. Checke deine Ausrüstung, gehe keine Risiken ein und weiß was du tust.
Die meisten Kletterunfälle sind auf menschliche Fehler zurückzuführen. Ich hoffe, dass dieser Artikel einen Beitrag zu deiner Sicherheit beim Klettern beigetragen hat. Vergiss aber bei diesem düsteren Thema nicht, dass es beim Klettern nicht nur darum geht nicht zu sterben, sondern, um Spaß zu haben!
Achtung: Beim Klettern musst du auf deine Sicherheit achten! Die Informationen auf climbtheearth.com helfen dir nur beim Lernen. Bevor du kletterst, solltest du sicherstellen, dass du von einem Experten richtig eingewiesen wurdest und dass du alle Sicherheitsvorkehrungen befolgst.
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