Petzl RIG vs. I’d 👉 Welches Abseilgerät ist Sicherer?

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Petzl I’d*
Petzl RIG*

Wenn ein erfahrener Kletterer – zum Beispiel ein gut ausgebildeter Industriekletterer, ein Baumarbeiter oder Höhenretter – als Ausbilder einen neuen Kollegen an das Abseilen heranführt, sind Petzls I’ds meist eher gefragt als Petzls RIGs. Der Grund dafür ist die eingebaute selbstbremsende Anti-Panik-Funktion dieses Abseilsystems.

Anfänger und Neulinge, die noch nicht über genügend Erfahrung beim schnellen Abseilen verfügen, machen dabei oft Fehler. Sie geraten beispielsweise bei Arbeiten in hohen Höhen in Panik, und wollen sich deshalb möglichst schnell wieder dem Boden nähern. Auch beim Klettern in einem schwer zugänglichen Bereich ist das I’d sehr nützlich, denn hier ist ein Abgleiten beim Aufstieg oder Abstieg wahrscheinlicher. Viele mäßig erfahrene Kletterer glauben sie beherrschen nach kurzer Eingewöhnung auch das Petzl RIG.

Doch die meisten Menschen schaffen es nicht, im Falle eines plötzlichen Sturzes entgegen der natürlichen Reaktion des Menschen auf eine Notsituation zu reagieren – nämlich besonnen, ruhig und richtig. Oftmals fädeln Neulinge zudem das Seil nicht richtig in das Abseilsystem ein. Eine eingebaute Sicherheitssperre würde in diesem Fall verhindern, dass das Seil sich verhakt oder sich beim Anrucken aus dem Abseilgerät ausfädelt.

Eine falsche Bewegung – und schon ist es passiert

Eine unbedachte Lösung der Hände vom Seil oder ein versehentliches Auslösen der Sicherungsvorrichtung – und schon ist es geschehen. Durch sein eigenes Gewicht nach unten gezogen, stürzt der unachtsame Neuling unkontrolliert in die Tiefe. Reagiert er in so einer Krise nicht schnell genug, kann das im Fall der Fälle zu schweren Verletzungen führen oder den Tod zur Folge haben. Ohne eine automatische Bremsvorrichtung oder eine eingebaute Sicherheitssperre rauscht das Seil ungebremst durch alle sonstigen Sicherungsvorrichtungen.

Bei einem zu schnellen Abstieg tritt jedoch beim I’d Abseilsystem von Petzl automatisch die eingebaute Bremsvorrichtung in Kraft. Der Kletterer kann die eingerastete Blockierung durch die automatisch ausgelöste Anti-Panik-Funktion wieder lösen. danach kann er sich ruhig und kontrolliert weiter nach unten abseilen. Die I’ds von Petzl bedeuten zusätzliche Sicherheit für erfahrene Kletterer. Sie sichern noch unerfahrene Kletterer, die das korrekte und gefahrlose Abseilen aus verschiedenen Höhen und Situationen trainieren möchten, vor dem Entstehen dramatischer Situationen ab.

Was sind die Stärken von Petzls I’ds?

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Ein Petzl I’d ist ein selbstbremsendes Abseilgerät, das eine eingebaute Anti-Panik-Funktion hat. Dieses Abseilsystem wurde für Baumarbeiten, gefährliche Höhenarbeiten von Industriekletterern oder technische Rettungseinsätze in höherer Höhe konstruiert. Bei diesem Abseilgerät kann der Abstieg durch einen ergonomischen Hebel kontrolliert vorgenommen werden. Der Nutzer kann sich beispielsweise langsam oder schneller auf halbe Höhe absenken. Er kann dort sich durch ein Einrasten der Abseilhilfe ohne weitere Sicherung für weitere Arbeiten aufhalten. Die eingebaute Anti-Panik-Funktion und die automatische Sicherheitssperre minimieren bei Bedienungsfehlern das Risiko, bei Abstürzen schwer verletzt zu werden.

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Das Auto-Lock-System ermöglicht es dem Nutzer eines Petzl I’d, in einer selbstgewählten Position an einem Kühlturm hängen zu bleiben – und zwar ohne dass er den Hebel betätigt oder das Gerät abbindet. Das Seil kann im Anschluss daran ohne weitere Hebelbetätigung wieder eingezogen werden. Ein Sicherheitsclip macht es möglich, dass das Abseilgerät beim Einlegen eines Seils mit einem Durchmesser 12,5 – 13 Millimeter am Gurt eingehängt bleiben kann. Mit dem Petzl I’d-Abseilgerät können gegebenenfalls schwere Lasten bis zu einem Gewicht von 280 Kilogramm abgeseilt werden. Damit ist das I’d gegenüber dem RIG beim Abseilen um satte 80 Kilo mehr Traglast im Vorteil.

Was sind die Stärken eines Petzl RIG?

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Das 2018 neu eingeführte Abseilsystem Petzl Rig ist in den Funktionen zwischen einem GriGri* und dem eben beschriebenen I’d einzuordnen. Das Abseilsystem Petzl RIG kommt jedoch ohne die eben beschriebene Anti-Panik-Funktion aus. Es verfügt über ein Schutzgitter. Dadurch kann der Nutzer das Seil einfädeln, ohne dass der Karabiner gelöst werden muss. Außerdem hat das Petzl RIG einen etwas größeren Griff. Es eignet sich für dickere Seile als ein GriGri.

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So gesehen, eignen sich RIGs vor allem für erfahrene Industriekletterer oder gut ausgebildete Höhenretter. Diese besitzen dank ihrer Erfahrung und ausreichenden Trainings die Fähigkeit, bei Notfällen richtig zu reagieren. In einer Krisensituation müssten diese Kletterer geistesgegenwärtig genug sein, um den RIG-Griff loszulassen, damit der rasante Absturz gestoppt wird. Im Falle eines Sturzes wäre ein solches Handeln aber gegen alle inneren Instinkte.

Mit einem RIG können Höhenretter sich im Notfall also sehr schnell abseilen, ohne dass eine eingebaute Anti-Panik-Funktion aktiviert werden kann. Ein Abseilgerät unterscheidet nicht zwischen bewusst ausgeführtem schnellem Abseilen, einem versehentlich zu schnellen Abseilen oder einem panischem Verhalten, das letztendlich zum Absturz geführt hat. Durch das Fehlen der Anti-Panik-Bremse am RIG kann mit viel Training ein schnelles Abseilen ermöglicht werden, das nicht automatisch ausgebremst wird.

Wie sehen erfahrene Nutzer das Petzl I’d?

Erfahrene und besonnene Höhenretter, trainierte Baumkletterer und gut ausgebildete Industriekletterer können mit dem Petzl RIG nichts falsch machen. Für ängstliche, unerfahrene und ungeübte Kletterer ist das Petzl RIG jedoch ein ungeeignetes Abseilgerät. Hier kommt das mit Anti-Panik-Funktion ausgestattete Abseilsystem Petzl I’d ins Spiel.

Zu diesem Standard-Abseilgerät, das für den Kletterneuling oder den noch unerfahrenen Höhenretter konstruiert wurde, gehört ein Multifunktionsgriff. An diesem befindet sich ein Knopf, der ein kontrolliertes Abseilen in verschiedenen Geländearten ermöglicht. Bei einem zu starken Zug am Multifunktionsgriff wird automatisch die eingebaute Anti-Panik-Funktion ausgelöst.

Wenn das Seil fehlerhaft eingefädelt würde, verriegelt das Petzl I’d sich ebenfalls über einen Sicherheitsclip automatisch. Damit werden Unfallrisiken durch verklemmte Seile minimiert. Bei Aufstieg gleitet das Seil durch den schwenkbaren Klemmnocken problemlos durch das Gerät. Das Abseilgerät kann dem Kletterer nicht entgleiten oder herabfallen, weil die Öffnung mit dem Sicherheitsclip an der beweglichen Seitenplatte dieses verhindert. Außerdem wird die Installation des Gerätes am Seil oder das Hinabgleiten an anderen Zwischensicherungen dadurch vereinfacht.

Das Einfädeln des Seils wird durch das schwenkfähige Seitenteil erleichtert. Soll das Petzl I’d innerhalb eines umfassenderen Rettungs-Set eingesetzt werden, kann die schwenkbare Seitenplatte mittels einer Feststellschraube festgesetzt werden. So kann das RIG beispielsweise bei der Höhenrettung oder dem Abseilen schwerer Lasten innerhalb eines Flaschenzugsystems mit loser Rolle als Rücklaufsperre genutzt werden.

Das Petzl I’d eignet sich, um einen Kletterer mit einem Körpergewicht von maximal 140 Kilogramm zu seinem hochgelegenen Arbeitsplatz zu tragen. Achtung: die mitgenommenen Werkzeuge und Ausrüstungsteile wurden bei dieser Gewichtsangabe bereits mit eingerechnet. Beim Abseilen kann jedoch ein Maximalgewicht von 250 Kilogramm genutzt werden. Das ist bei diesem Abseilgerät aber nur für erfahrene Kletterer möglich, die in der Höhenrettung und dem Umgang mit diesen Geräten geschult wurden. Dank dieser Eigenschaften sehen erfahrene Kletterer das Petzl I’d als sehr gute Abseilhilfe für unerfahrene, sicherheitsbewusste oder unsichere Kletterer an.

Die Weiterentwicklung des Petzl STOP Abseilsystems hat sich bewährt. Der Petzl I’d spart Zeit, weil man durch den Multifunktionsgriff das Seil einfach auf Position halten kann. Die eingebaute Anti-Panik-Funktion hindert den eingehängten Kletterer daran, versehentlich den Griff zu berühren und ungebremst in die Tiefe zu rauschen. Die Anti-Error-Funktion ist ebenso praktisch, wenn das Seil nicht sachgerecht eingeführt wurde.

Als Nachteil sehen erfahrene Kletterer lediglich die Maße des Abseilgerätes an. Da es mehr wiegt und um ein Drittel größer ist als Petzls RIG, können erfahrene Nutzer diese Eigenschaften – ebenso wie automatisch auslösende Anti-Panik-Vorrichtung – als störend empfinden.

Wie beurteilen erfahrene Nutzer Petzls RIG?

Erfahrene und gut ausgebildete Kletterer, Techniker oder Höhenretter können bei seilunterstützten Arbeiten in größerer Höhe mit einem Petzl RIG kaum etwas falsch machen. Tauglich ist das Abseilgerät für Einfachseile mit einem Durchmesser von 10,5 bis 11,5 Millimetern.

Auch an diesem Abseilgerät gibt es einen Multifunktionsgriff, der ein automatisches Rückholsystem aktivieren kann. Durch die automatische Rückstellung des Multifunktionsgriffs kann ein unbeabsichtigtes Absinken des Nutzers auf eine andere Höhe verhindert werden. Der Nutzer kann das Seil manuell selbst steuern. Wird das Abseilgerät am Gurt getragen, verringert sich durch die sogenannte „Parkstellung“ – eine spezielle Griffposition – dass sich der Multifunktionsgriff irgendwo verhaken kann.

Auch beim RIG wird das Herunterfallen der Abseilhilfe durch eine Öffnung an der beweglichen Seitenplatte verhindert. Die Aufnahme des Seils wird – wie beim I’d auch – durch eine schwenkbare Klemmnocke erleichtert. Das Petzl RIG kann auch für kürzere Aufstiege eingesetzt werden. Außerdem eignet es sich für eine Nutzung innerhalb eines Flaschenzugs mit loser Rolle. Gut geschultes Personal kann mit einem RIG schwere Lasten bis maximal 200 Kilogramm Gewicht abseilen.

Erfahrene Kletterer sehen auch im Petzl RIG eine großartige Verbesserung gegenüber dem bisher genutzten Petzl STOP-System. Die automatische Rückstellfunktion am Gerätegriff wird als perfekte Ergänzung des RIG angesehen. Es wird dadurch verhindert, dass der Griff versehentlich berührt und dabei die Seilbremse gelöst wird. Das Gerät ist kompakt und praktisch. Zumindest bei der ersten Gerätegeneration des Petzl RIG fiel Nutzern auf, dass das verarbeitete Metall etwas weicher ist als beim I’d. Es kann dadurch schneller verschleißen. Das kann bei berufsbedingtem Dauereinsatz mit vielen Auf- und Abseilvorgängen ein teurer Spaß werden. Dennoch wird diese Abseilhilfe für erfahrene Techniker und Höhenretter als empfehlenswert angesehen.

Wichtig ist aber, dass die Technologie des Gerätes verstanden und eine besonnene Reaktion bei unvorhergesehenen Zwischenfällen sichergestellt werden. Die Risiken, die im Fall eines Abseil-Zwischenfalls eintreten, sind bei diesem Abseilgerät höher als beim Petzl I’d. Sie dürfen daher niemals unterschätzt werden. Daher empfehlen fast alle erfahrenen Kletterer, im Zweifel lieber auf das Petzl I’d als auf das RIG zu setzen – es sei denn, der Verwender hat bereits jahrelange Klettererfahrung und ist besonnen genug, um Fall eines Absturzes richtig zu reagieren.

Fazit

Beide Abseilhilfen wurden vom Hersteller für spezifische Nutzungen konzipiert. Demnach eignen sie sich nicht als gleichwertige Alternativen. Vielmehr ist das Petzl I’d* für die weniger erfahrenen Höhenretter und Industriekletterer ein Muss, während das RIG* den gut ausgebildeten und erfahrenen Rettern und Industriekletterern vorbehalten bleibt.

Einen Einblick in die Themen einer Produktschulung des Herstellers mit Bezug auf die eben besprochenen Abseilgeräte findet sich in diesem PDF. Bereits diese Inhaltsangabe einer eintägigen Petzl-Schulung dokumentiert, wie viel Sorgfalt und praktisches Training bei der Nutzung dieser beiden Petzl-Abseilhilfen angeraten ist.

Der Hersteller bietet aus guten Gründen bei seiner Schulung auch praktische Übungen an, die durch permanentes Training nach der Einführungsschulung vertieft werden müssen. Ein leichtfertiger Umgang mit dem I’d oder dem RIG kann trotz aller vorhandenen Sicherheitsmerkmale leicht zu einem Unfall führen. Hersteller Petzl gibt auf seiner Webseite auch dafür Hinweise.

Bei YouTube finden sich Videos, die die korrekte Verwendung beider Systeme demonstrieren. Trotzdem sollte kein unerfahrener Kletterer sich leichtfertig eines Petzl I’d oder RIGs bedienen.


Achtung: Beim Klettern musst du auf deine Sicherheit achten! Die Informationen auf climbtheearth.com helfen dir nur beim Lernen. Bevor du kletterst, solltest du sicherstellen, dass du von einem Experten richtig eingewiesen wurdest und dass du alle Sicherheitsvorkehrungen befolgst.

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